Sexualität und Trauma

Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen

Melanie Büttner

Diese Publikation zitieren

Melanie Büttner, Sexualität und Trauma (2018), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608290165

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Beschreibung / Abstract

Die Herausgeberin geht in ihrer klinischen Tätigkeit täglich mit Patientinnen und Patienten um, die nach traumatischen Erfahrungen Störungen im Bereich der Sexualität erleben. Vor allem Betroffenen von sexueller Gewalt fällt es schwer, einen unbelasteten und selbstfürsorglichen Zugang zur Sexualität zu entwickeln. Partnerschaftsprobleme, das Vermeiden von Nähe und Intimität, anhaltende Selbstschädigungen, Reviktimisierungen und auch fremdschädigendes Verhalten zählen zu den typischen Folgen. Die Ressource Sexualität als Möglichkeit, emotionale und körperliche Verbundenheit, Lebendigkeit und Sinnlichkeit zu erleben, geht verloren. Wie kommt man mit Betroffenen am besten ins Gespräch über ihre Sexualität? Was gilt es in der Diagnostik zu beachten? Wie gelingt die Therapie?
Experten aus Wissenschaft und Praxis vermitteln Psychotherapeuten, Ärzten, Sexualtherapeuten und -beratern Grundlagenwissen zur Entstehung und Symptomatik sexueller Störungen im Kontext von Trauma. Sie stellen vielfältige und wirksame Behandlungskonzepte vor und geben praxiserprobte Empfehlungen, damit eine erfolgreiche Therapie möglich wird.
Melanie Büttner ist Podcasterin und Autorin für ZEIT ONLINE. In ihrem viel beachteten Podcast geht sie wissenschaftlich fundiert und sachkundig auf Fragen rund um das Thema Sexualität ein.
»Schwierige Themen werden gern vermieden. Aber gute Bücher zu schwierigen Themen öffnen die Tür, indem sie das bereitstellen, was die Patientinnen und Patienten brauchen, nämlich erfahrungsgestärkte Praxis, plausible Theorie mit Bodenkontakt und eine mutige professionelle Haltung, sich auch den schwer erträglichen und schrecklichen Seiten menschlicher Sexualität zuzuwenden. 'Sexualität und Trauma' leistet genau das. Es gehört in die Hand jeder Traumatherapeutin und jedes Sexualtherapeuten.«
Ulrich Clement
»Die Autorinnen und Autoren zeigen systematisch und anhand von vielen Praxisbeispielen überzeugend auf, wie hilfreich es sein kann, Störungen der Sexualität als Teil einer komplexen, auch die sexuelle Entwicklung betreffenden Traumafolgesymptomatik zu verstehen [...] Damit öffnet sich der Blick für die Möglichkeit, den sinnlichen und lustvollen Bezug zum eigenen Körper und eine selbstbestimmte Sexualität als realistisch erreichbare Therapieziele in der Behandlung von Patienten und Patientinnen mit sexuellen Gewalterfahrungen ernst zu nehmen.«
Martin Sack

Kritik

»Der vorliegende Sammelband unternimmt – meines Wissens erstmalig in diesem Umfang in deutscher Sprache – den Versuch, zwei Bereiche der Medizin und der klinischen Psychologie, nämlich die Psychotraumatologie und die Sexualtherapie, zusammen zu bringen. Es ist der größte Verdienst dieses Buches diesen „Lückenschluss“ gewagt zu haben, so den Kontakt und den Diskurs zwischen diesen beiden Bereichen weiter zu öffnen und eventuell zukünftigen gemeinsamen Entwicklungen den weiteren Weg zu weisen.«
Stefan Siegel, Sexuologie 26 (1-2) 2019

Beschreibung

<p>Melanie Büttner, Dr. med., ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Trauma- und Sexualtherapeutin. Sie arbeitet am Münchener Universitätsklinikum rechts der Isar und in eigener Praxis. Zusätzlich engagiert sie sich in Fachgesellschaften für eine bessere therapeutische und ärztliche Versorgung von Menschen, die häusliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben. Im ZEIT-ONLINE-Podcast »Ist das normal?« spricht sie über Sexualität, Beziehungen und Empowerment. Für diese Aufklärungsarbeit wurde sie 2020 für den Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus nominiert. Zu ihren Veröffentlichungen zählen die Bücher »Sexualität und Trauma« und »Ist das normal? – Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst«.<br /></p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Herausgeber/Impressum
  • Geleitwort I
  • Geleitwort II
  • Vorwort
  • Anschriften
  • Inhalt
  • I Grundlagen
  • 1 Einführung in die Thematik
  • 2 Hyposexuelle Störung oder »sexuelle PTBS«?
  • 3 Traumaassoziierte Körperbeschwerden und Sexualität
  • 4 Sexuelles Risikoverhalten
  • 5 Sexuelle Funktionsstörungen nach Traumatisierung
  • 6 Hypersexuelle Störung bei sexuellen Missbrauchserfahrungen
  • 7 Sexuelle Beziehungsaspekte bei sexuellen Missbrauchserfahrungen
  • 8 Sexuelle Störungen bei psychischen Erkrankungen
  • 9 Sexualdelinquenz
  • 10 Trauma unter dem Regenbogen: Stigmatisierung von Gender- und sexuellen Minderheiten
  • II Behandlung
  • 11 Gesprächsführung und Diagnostik
  • 12 Integrative psycho- und körpertherapeutische Behandlung von sexuellen Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen
  • 13 Traumatherapeutisch modifizierte systemische Sexualtherapie
  • 14 Sexualpsychotherapie nach dem »Hamburger Modell« bei Traumafolgestörungen
  • 15 Sexocorporel-Sexualtherapie nach sexuellen Gewalterfahrungen
  • 16 Konzentrative Bewegungstherapie zur Traumabewältigung – eine Fallvignette aus der Paartherapie
  • 17 Das Gruppentraining »Achtsame Sexualität« (AS)
  • 18 Erfahrungen mit sexuell traumatisierten Patientinnen in einer gynäkologischen Praxis
  • 19 »Keine Sexualität kann auch eine prima Alternative sein«
  • 20 Behandlung der hypersexuellen Störung
  • 21 Behandlung von Sexualdelinquenz
  • 22 Psychopharmaka und sexuelle Störungen
  • Sachverzeichnis

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