Einführung in die philosophische Hermeneutik

Jean Grondin

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Jean Grondin, Einführung in die philosophische Hermeneutik (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534726103

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Beschreibung

Kenntnis- und materialreich führt dieser Band in das komplexe Gebiet der philosophischen Hermeneutik ein. In historischem Durchgang durch die Geschichte der Auslegungskunst von der Antike bis zu Gadamer und Heidegger ermittelt Jean Grondin die entscheidenden und universellen Momente des Verstehens.

Beschreibung / Abstract

Sinn der Auslegung ist es immer gewesen, hinter das geäußerte Wort zum inneren ›Logos‹, zu dem, was die Worte sagen wollen, vorzudringen. Schon das Sprechen ist ein Interpretieren, indem es Gedachtes in Worte zu fassen sucht. Deshalb verstanden die Griechen das Aussagen als eine Interpretation. Die Absicht der Auslegung ging dahin, diesen Vorgang umzukehren und vom Ausgedrückten auf den dahinter stehenden Geist zurückzukommen. Für die heutige Hermeneutik, die sich im Anschluss an Schleiermacher, Dilthey, Heidegger und Gadamer entwickelte, äußert sich diese universale Struktur in der Gesprächsangewiesenheit des menschlichen Denkens, die jedes Wort und jede Wahrheit als Antwort auf eine Frage versteht.
Jean Grondin, international einer der wichtigsten Vertreter der philosophischen Hermeneutik, bietet eine Einführung in das geschichtliche Selbstverständnis der Hermeneutik von der Antike bis zur Gegenwart und ermittelt die entscheidenden Momente des Verstehens.
Mittlerweile ein Standardwerk, erscheint diese Einführung bereits in der 3. Auflage.

Beschreibung

Jean Grondin, geb. 1955; ist Professor für Philosophie in Montréal. Er gilt weltweit als einer der renommiertesten Gadamer-Experten. Zahlreiche Veröffentlichungen, vor allem zu Kant, Heidegger und zur philosophischen Hermeneutik, u.a.: Der Sinn für Hermeneutik (1994), Von Heidegger zu Gadamer. Unterwegs zur Hermeneutik (2001).

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • „Vorwörtliches“
  • Einleitung
  • Anmerkungen
  • I. Zur Vorgeschichte des Hermeneutischen
  • 1. Sprachliche Vorverständigung
  • 2. Zum Wortfeld um ἑρμηνεύειν
  • 3. Motive der allegorischen Mythendeutung
  • 4. Philo: Die Universalität des Allegorischen
  • 5. Origenes: Die Universalität des Typologischen
  • 6. Augustin: Die Universalität des inneren Logos
  • 7. Luther: sola scriptura?
  • 8. Melanchthon: Die Universalität des Rhetorischen
  • 9. Flacius: Die Universalität des Grammatischen
  • Anmerkungen
  • II. Hermeneutik zwischen Grammatik und Kritik
  • 1. Dannhauer: Hermeneutische und sachliche Wahrheit
  • 2. Chladenius: Die Universalität des Pädagogischen
  • 3. Meier: Die Universalität des Zeichenhaften
  • 4. Pietismus: Die Universalität des Affektiven
  • Anmerkungen
  • III. Die romantische Hermeneutik und Schleiermacher
  • 1. Der nachkantische Übergang von der Aufklärung zur Romantik: Ast und Schlegel
  • 2. Schleiermachers Universalisierung des Mißverständnisses
  • 3. Psychologistische Einschränkung der Hermeneutik?
  • 4. Der dialektische Boden der Hermeneutik
  • Anmerkungen
  • IV. Einstieg in die Probleme des Historismus
  • 1. Boeckh und das Aufdämmern der geschichtlichen Bewußtheit
  • 2. Droysens Universalhistorik: Verstehen als Erforschung der sittlichen Welt
  • 3. Diltheys Weg zur Hermeneutik
  • Anmerkungen
  • V. Heidegger: Hermeneutik als Selbstaufklärung der Existenzialen Ausgelegtheit
  • 1. Das sorgende Voraus des Verstehens
  • 2. Dessen Durchsichtigkeit in der Auslegung
  • 3. Die Idee einer philosophischen Hermeneutik der Faktizität
  • 4. Abkünftiger Status der Aussage?
  • 5. Die Hermeneutik aus der Kehre
  • Anmerkungen
  • VI. Gadamers Universalhermeneutik
  • 1. Zurück zu den Geisteswissenschaften
  • 2. Hermeneutische Selbstaufhebung des Historismus
  • 3. Wirkungsgeschichte als Prinzip
  • 4. Anwendendes weil fragendes Verstehen
  • 5. Sprache aus dem Gespräch
  • 6. Die Universalität des hermeneutischen Universums
  • Anmerkungen
  • VII. Die Hermeneutik im Gespräch
  • 1. Bettis epistemologischer Rückgang zum inneren Geist
  • 2. Habermas†™ Kritik der Verständigung im Namen der Verständigung
  • 3. Postmoderne Dekonstruktion
  • Anmerkungen
  • Schlußwort
  • Anmerkungen
  • Personenregister

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