Das Jahr Tausend. Grundzüge einer Kulturgeschichte des Mittelalters

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Gottfried Kerscher (Hg.), Das Jahr Tausend. Grundzüge einer Kulturgeschichte des Mittelalters (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534713103

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Der französische Kunsthistoriker Henri Focillon (1881–1943) leistete mit seinem Buch »L†™an Mil« einen grundlegenden Beitrag zur Erforschung der Kunst und der Geschichte Europas im Mittelalter. Der in Art eines Essays verfasste Text hat programmatischen Charakter und sollte ursprünglich als Vorwort und Begründung einer noch zu schreibenden Entwicklungsgeschichte der europäischen Kunst um 1000 dienen. Insofern stellt er auch eine allgemeine Einführung in Kunst und Kultur des europäischen Mittelalters dar. Mit dieser Ausgabe liegt erstmals eine deutsche Übersetzung von Focillons Werk vor, das im französischen Original viel zu wenig Eingang in die Forschung fand. Sie belegt, dass Focillon bis heute methodisch aktuell ist, zumal er schon früh die Prozesstheorie, aber auch den Begriff der »Géohistoire« in sein Denken mit einbezog. Der Übersetzung beigegeben ist ein ausführlicher Kommentar. Er verdeutlicht, wie vor allem der deutsche Faschismus und der vorausgehende Nationalismus die Geschichte Europas im Mittelalter verzerrt haben.

Beschreibung

Henri Focillons (1881–1943) Buch »L†™an Mil« ist bisher nicht angemessen gewürdigt worden. Jetzt liegt erstmals eine deutsche Übersetzung mit fundiertem Kommentar vor. Sie belegt anschaulich, wie anregend und aktuell Focillons Werk noch immer ist. Dies lässt sich auch als innovative Einführung in Kunst und Kultur des europäischen Mittelalters lesen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • Teil I: Kommentar
  • Einleitung
  • 1. „L†™an Mil“ – Die Geschichte hinter der Kunstgeschichte
  • 2. Henri Focillon – Ein Leben zwischen Fortune und Dilemma
  • 3. Focillon – Historiker, Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler im europäischen Kontext
  • 5. Empirie oder Theorie? Partiale Methode oder Holismus?
  • 6. Methodisches: Mittelalterliche Kunst zwischen Quantensprung und Prozess
  • 7. Quantensprung und Prozess im europäischen Mittelalter
  • 8. Der Dom zu Speyer – Quantensprung und Inkunabel oder akademische Übung und Kompilation?
  • 9. Entwicklungen der „longue durée“: Focillons Position und die „Géohistoire“
  • 10. Focillon und die Politik – Mà¢le, Focillon und die „deutsche“ Kunst (-geschichte) vor dem Nationalsozialismus – Debakel und Bruchstelle im Reich
  • 11. Kunstgeschichte wider der nationalen Blickverengung
  • 12. Zusammenfassung: Henri Focillons „l†™An Mil“ – eine andere Perspektive auf das Werden Europas – Das dualistische Europa – Resumée zur Methodik Focillons – „Humanismus“ im Mittelalter
  • Epilog: Es gibt ihn immer noch oder „Trà¨s deutsch“ (Pressestimmen zur Naumburg-Austellung 2011)
  • Literatur
  • Abbildungsnachweis
  • Teil II: Übersetzung Das Jahr Tausend
  • Vorbemerkung zur Übersetzung
  • Einleitung
  • Das Problem der Angst
  • Die Formung des Okzidents
  • Der Papst des Jahres Tausend
  • Das Weltreich

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