Sucht. Gehirn. Gesellschaft.

Felix Tretter

Diese Publikation zitieren

Felix Tretter, Sucht. Gehirn. Gesellschaft. (2016), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954663217

3685
Accesses
386
Quotes

Beschreibung / Abstract

Süchtiges Verhalten und der Konsum von Substanzen, die seelische Veränderungen bewirken, sind von jeher ein menschliches Phänomen und Bestandteil jeder Kultur. Tabak, Alkohol, Medikamente und illegale Drogen sowie maßloses Verhalten beim Glücksspiel, bei der Internetnutzung, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder beim Sex sind Beispiele von Sucht und Abhängigkeit. Dabei sind Kontrollverlust und steigende Konsummengen keine Randerscheinungen: Allein in Deutschland leiden ca. 6 Mio. Menschen an Suchtstörungen, ihren körperlichen und seelischen Folgen und Funktionsstörungen. Dennoch ist außerhalb der Welt der Experten zu wenig über die Folgeprobleme der psychotropen Substanzen bekannt.

Sucht. Gehirn. Gesellschaft. präsentiert – im Spannungsfeld von Hirnforschung und Gesellschaft – umfassendes Wissen zu den wichtigsten Substanzen und Suchtstoffen sowie süchtigen Verhaltensweisen, ihrer Verbreitung und den Hintergründen.

Das Buch erleichtert das Erkennen von Suchtproblemen. Zudem werden Empfehlungen zu ihrer Vermeidung und Wege aus der Abhängigkeit dargestellt, insbesondere für Betroffene und Angehörige.

Wichtige Kontaktadressen und ein Lexikon der Fachbegriffe unterstreichen den Praxisnutzen.

Kritik

Felix Tretter nimmt Sucht nicht nur als individuelle Krankheit in den Blick, sondern als gesellschaftliche Diagnose.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Vorwort
  • Der Autor
  • Inhalt
  • 1 Was ist „Sucht“?
  • 1.1 Die Lust, die Drogen und die Sucht – Grundcharakteristika des Menschen
  • 1.2 Definition von Sucht als Bindung
  • 1.3 Stadien des süchtigen Verhaltens
  • 1.4 Vorstadien der Sucht
  • 1.5 Sucht als Missbrauch und Abhängigkeit
  • 1.6 Sucht und Lebensläufe
  • 1.7 Typologie der Sucht nach Jellinek
  • 1.8 Sucht-Arten
  • 1.9 Sucht – sogar bei Tieren?
  • 1.10 Fazit
  • 2 Die Verbreitung süchtiger Störungen in der Bevölkerung
  • 2.1 Methodische Aspekte der Epidemiologie
  • 2.2 Allgemeine Epidemiologie der Sucht
  • 2.3 Spezielle Aspekte
  • 2.4 Zum Nutzen der Konsumstatistiken – Cannabisrisiken
  • 2.5 Fazit
  • 3 Drogen – Objekte der Begierde
  • 3.1 Einführung
  • 3.2 Grundlegende Wirkweisen von Drogen
  • 3.3 Wichtige psychoaktive Substanzen
  • 3.4 Fazit
  • 4 Ursachen der Sucht – Rahmenkonzepte
  • 4.1 Allgemeine Überlegungen zu den Ursachen
  • 4.2 Was sind eigentlich „Ursachen“?
  • 4.3 Ursachen der Sucht – vom Zwei-Faktoren Modell zum Drei-Faktoren-Modell
  • 4.4 Das Vier-Faktoren-Modell der Sucht
  • 4.5 Multi-Faktoren-Modelle
  • 4.6 Risikofaktoren und Schutzfaktoren
  • 4.7 Modelle mit Rückwirkungen als Wirkungskreisläufe – Sucht als dynamisches System
  • 4.8 Die Ökologie der süchtigen Person – ein ökosystemischer Denkrahmen
  • 4.9 Fazit
  • 5 Die Person
  • 5.1 Die Psyche als Black Box und Sucht als erlerntes Verhalten
  • 5.2 Der innere Kampf von Antrieben und Vernunft – psychoanalytische Aspekte
  • 5.3 Was ist die „Psyche“? – Schichten des Psychischen im Zwiebelschalenmodell
  • 5.4 Ein Netzwerkmodell – das strukturierte Seelenrad
  • 5.5 Stress als Ursache der Sucht – ein zentraler Regelkreis
  • 5.6 Kognitionen und ihre Selbstorganisationsprozesse
  • 5.7 Emotionale Basis der Sucht – die Macht der Gefühle und ihre Teufelskreise
  • 5.8 Antriebe als Motive
  • 5.9 Selbstbild – bei Sucht negativ und labil
  • 5.10 Die inneren „Repräsentationen“ von Person und Umwelt – Aspekte der Psychoanalyse
  • 5.11 Weitere Differenzierungen und ein integratives Konzept
  • 5.12 Der Rausch und das Rauschverlangen
  • 5.13 Psychologische Grundkonstellation – Grundstrukturen der Erlebnisinhalte
  • 5.14 Sucht – phänomenologische Perspektiven
  • 5.15 Perspektiven der Suchtentwicklung
  • 5.16 Fazit
  • 6 Hirnmechanismen der Sucht
  • 6.1 Das Gehirn als Netzwerk von Zentren von Nervennetzen
  • 6.2 Gehirnstrukturen
  • 6.3 Messungen süchtigen Verlangens im Gehirn
  • 6.4 Das Gehirn als System von Schaltkreisen
  • 6.5 Lokale neuronale Netze und Schaltkreise
  • 6.6 Die Nervenzelle – elektrochemische Mechanismen
  • 6.7 Die Synapse
  • 6.8 Innerzelluläre molekulare Prozesse bei Drogenkonsum
  • 6.9 Die Hirndynamik der Sucht – das neurochemische Mobile
  • 7 Die Umwelt als Ursachengefüge der Sucht
  • 7.1 Begriffliches zu „Umwelt“ und „Soziales“
  • 7.2 Struktur und Funktionen der sozialen Umwelt
  • 7.3 Die Bedeutung der Familie – das soziale Umfeld im Kleinen
  • 7.4 Der Bereich Arbeit
  • 7.5 Gemeinde und Stadt – die mittlere Ebene der Lebenswelt
  • 7.6 Soziokulturelle Makroumwelt – Die Gesellschaft als übergeordnete Ebene des Menschen
  • 7.7 Geschichte einiger Drogen – Drogenangebote immer und überall
  • 7.8 Fazit
  • 8 Das Hilfesystem – Versorgung bei Suchtkrankheiten und die Prävention
  • 8.1 Suchthilfe als System im System
  • 8.2 Rahmenbedingungen der Suchthilfe
  • 8.3 Struktur und Funktionen der Suchthilfe
  • 8.4 Einzelne Funktionseinheiten
  • 8.5 Struktur und epidemiologische Effektivität der Alkoholikerversorgung
  • 8.6 Das Hilfesystem für Drogenabhängige
  • 8.7 Individual-Ebene
  • 9 Prävention
  • 10 Ausblick
  • 11 Drogenlexikon

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor