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Die allzu bequeme These von der Ökonomisierung der Pädagogik durch die empirische Bildungsforschung

Eine Replik auf Frank-Olaf Radtkes Beitrag

Kai S. Cortina
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Kai S. Cortina, Die allzu bequeme These von der Ökonomisierung der Pädagogik durch die empirische Bildungsforschung (2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2016 #05, S.732

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Beschreibung / Abstract

Historische Entwicklungen retrospektiv zu rekonstruieren ist eine Herausforderung, die nicht frei von Versuchungen ist. Hat man einmal eine in sich schlüssige Interpretation gefunden, lassen sich schnell Fakten und Ereignisse in einer Weise in Beziehung zueinander setzen, die den tatsächlichen historischen Ablauf allzu logisch erscheinen lassen. Wohl unbegrenzt sind die Möglichkeiten, diesen Reigen interpretationskonformer Daten selektiv zu erweitern, vor allem dann, wenn man sich rhetorisch von der etwas bleiernen Wissenschaftssprache entfernt und sich dem Gegenstand frei kommentierend nähert und eher assoziativ verknüpft: Statt abwägendem Konjunktiv und tentativ angebotenen Interpretationen werden vermeintliche Wahrheiten mit Ausrufezeichen enthüllt

- eine ‚story´ entsteht. Wie kann man adäquat auf Frank-Olaf Radtkes Beitrag reagieren, in dem harte Fakten und obskure Details mit Theoriefragmenten zu einer Art Kriminalnovelle verwoben werden ? Nicht nur die - de jure - ziemlich machtlose Kultusministerkonferenz (KMK), sondern gleich die gesamte OECD steckt mit dem Rest der deutschen Bildungsforschung unter einer Decke mit einem einzigen Ziel: die deutsche Pädagogik umzukrempeln. Mit dem Unterhaltungswert dieser Darstellung kann und möchte ich hier nicht konkurrieren. Stattdessen möchte ich mich auf die Klärung zentraler Missverständnisse konzentrieren, aber auch auf wichtige, weiterführende Gedanken hinzuweisen, die wie unpolierte Diamanten in Radtkes Beitrag auf intellektuellen Schliff warten.

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