Die Lebenswelt junger Muslime und die Faszination des Islam

Von der Fremdenfeindlichkeit zur Islamophobie - Der "religious turn" im Fremdheitsdiskurs

Willy Klawe

Diese Publikation zitieren

Willy Klawe, Die Lebenswelt junger Muslime und die Faszination des Islam (2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0012-0332, 2016 #09, S.376

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Beschreibung / Abstract

Willy Klawe beschäftigt sich in diesem Beitrag mit der Lebenswelt junger Muslime und islamophoben Reaktionen in der Mehrheitsgesellschaft. Die Wahrnehmung und Einschätzung eines jungen Menschen mit Migrationshintergrund, so sein Befund, werde zunächst auf dessen Religion fokussiert und damit einschneidend reduziert. Dieser Fremdheitsdiskurs rufe bei einem Teil der jungen Zuwanderer eine Hinwendung zu islamistischen Gruppierungen hervor, zumal Diskriminierung und Ausgrenzung von Seiten der Mehrheitsgesellschaft in den letzten Jahren keineswegs nachgelassen hätten. Klawe verweist darauf, dass diese Jugendlichen in der Regel deutlich stärker familiär kontrolliert und verregelt seien als einheimische Gleichaltrige und damit in ihrer individuellen Selbstentfaltung stärker eingeschränkt, was auch ihre Geschlechtsrolle betreffe. Dennoch sei die Hinwendung zum Islam keine Rückbesinnung auf die religiösen Traditionen der Eltern, sondern eine Neuaneignung, um aus dem Islam Ressourcen für die Alltagsbewältigung in einem eher abweisenden Umfeld zu gewinnen. Besonders salafistische Strömungen des Islam, so Klawe, geben ihnen die Chance, sich vom Opfer zum Überlegenen umzudefinieren.

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