Behinderung verhindern

Humangenetische Beratungspraxis in der Bundesrepublik Deutschland (1960er bis 1990er Jahre)

Britta-Marie Schenk

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Britta-Marie Schenk, Behinderung verhindern (2016), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593434032

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Beschreibung / Abstract

Disability History

Herausgegeben von Gabriele Lingelbach, Elsbeth Bösl und Maren Möhring

Über Behinderung wird aktuell wieder gestritten – die Frage, ob es Menschen mit Behinderung geben soll oder nicht, hat aber eine Geschichte. Dieses Buch ist die erste historische Studie zur humangenetischen Beratungspraxis in der Bundesrepublik, die nach Vorstellungen von Behinderung und dem Umgang mit behinderten Menschen in dieser Institution fragt. Von den 1960er bis in die 1990er Jahre hinein analysiert sie die Einstellungen und Praktiken gegenüber Menschen mit geistigen Behinderungen und ihren Angehörigen sowie die Kritik daran und die Widerstände dagegen. Die Studie belegt erstmals empirisch, dass genetische Beratung darauf abzielte, Behinderung u.a. mit Sterilisationen zu verhindern; sie wirft zudem einen kritischen Blick auf gängige Deutungen der Zeitgeschichte.

Beschreibung

Britta-Marie Schenk, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Kiel.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Fragestellung und Schwerpunkte
  • Forschungsstand und Begriffsklärungen
  • Quellen und Gliederung
  • I. Voraussetzungen und Institutionalisierung humangenetischer Beratung (1960er und 1970er Jahre)
  • 1. Vorläufer
  • 2. Rehabilitation der Humangenetik
  • 3. Gründung der humangenetischen Beratungsstelle
  • 4. Die Leiterin: Marianne Stoeckenius
  • 5. Tätigkeitsfelder
  • 6. Beratungskonzept
  • 7. Patienten, Ratsuchende und Begutachtete
  • II. Konzeptionen von Behinderung (1970er und 1980er Jahre)
  • 1. Rahmenbedingungen: Vorsorge als Verhinderung von Behinderung
  • 2. Humangenetische Traditionen
  • 3. Psychose in der Praxis: Gutachten-Narrationen
  • III. Konsequenzen humangenetischer Diagnosen (1970er und 1980er Jahre)
  • 1. Heimunterbringung
  • 2. Sterilisation
  • IV. Kritik an humangenetischer Beratung und Sterilisation (1980er und 1990er Jahre)
  • 1. †ºKrüppelkritik†¹
  • 2. Einbruch in die Beratungsstelle
  • 3. Kritik der †ºRoten Zora†¹
  • 4. Soziale Psychiatrie versus psychiatrische Genetik
  • 5. Humangenetische Beratung als Lokalpolitikum
  • 6. Die öffentliche Sterilisationsdebatte
  • 7. Selbstbestimmungsgedanken und Stoeckenius†™ Ende
  • V. Resümee: Verzögerte Liberalisierung?
  • VI. Quellen und Literatur
  • Dank

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