"Ich fühl mich nicht als Mörder!"

Die Integration von NS-Tätern in die Nachkriegsgesellschaft

Christina Ullrich

Diese Publikation zitieren

Christina Ullrich, "Ich fühl mich nicht als Mörder!" (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534708079

525
Accesses
18
Quotes

Beschreibung

Während des Nationalsozialismus waren SS-Führer der mittleren Führungsebene direkt am Holocaust beteiligt. Nach 1945 gelang vielen von ihnen problemlos der Weg zurück in ein ›bürgerliches‹ Leben. Anhand 19 exemplarischer Lebensläufe zeichnet Christina Ullrich ein Bild der Integration und Reetablierung von NS-Verbrechern nach.

Beschreibung / Abstract

Dass viele NS-Täter nach dem Zusammenbruch des "Dritten Reichs" beruflich wieder Fuß fassen konnten, ist einer der wunden Punkte der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Als gegen Ende der 1950er Jahre nach und nach gegen sie ermittelt wurde, präsentierten sich den Ermittlern vollständig integrierte und sozial reetablierte Bürger. Dieser Skandal wurde bisher nur sum-marisch und strukturell untersucht. Christina Ullrich hingegen verfolgt in ihrem Buch ers-tmals die konkreten Biografien von SS-Führern der mittleren Charge, die direkt am Holo-caust beteiligt waren. Dabei geht es ihr weniger um die Verbrechen vor 1945, sondern um die Nachkriegslebensläufe der Täter – bis zu ihren Gerichtsprozessen. Sie stellt dabei die Fra-ge in den Mittelpunkt, wie die Täter wieder in die Gesellschaft integriert wurden und wie sich ihre neuen Karrieren gestalteten. Anhand 19 beispielhafter Lebensläufe zeichnet sie ein Bild der Integration von NS-Tätern nach, welches ohne weiteres als Schablone für andere Fälle dienen kann.

Beschreibung

Christina Ullrich studierte Neuere Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Neuere Deutsche Literatur in Köln und Tübingen. 2008 wurde sie mit der vorliegenden Studie in Marburg bei Eckart Conze promoviert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Transitional Justice und der Umgang mit NS-Verbrechen in der Bundesrepublik.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Thema und Fragestellung
  • 2. Forschungskontext
  • 3. Quellen
  • 4. Aufbau der Arbeit
  • Die Täter
  • Rückkehr in die westdeutsche Gesellschaft nach Kriegsende
  • 1. Transition
  • 2. Integrationsphase I: Entnazifizierung
  • 3. Integrationsphase II: Soziale Reetablierung
  • Strafrechtliche Verfolgung – Endpunkt der Integration?
  • 1. Die strafrechtliche Verfolgung der Täter im Kontext der späten 1950er und der 1960er Jahre
  • 2. Von der Vergangenheit eingeholt – Der Beginn der systematischen Ermittlungen
  • 3. Geschichtswissen, Geschichtsvorstellungen und Täterbilder der beteiligten Akteure in den Verfahren
  • 4. Integrationsbruch? – Die Ansichten und Reaktionen aus der Gesellschaft
  • Schlussbetrachtung
  • Prosopographischer Anhang
  • 1. Karl D.
  • 2. Wilhelm E.
  • 3. Theodor Gr.
  • 4. August Hä.
  • 5. Arthur Harder
  • 6. Walter He.
  • 7. Georg Heuser
  • 8. Friedrich Me.
  • 9. Heinrich Noa.
  • 10. Karl Rath.
  • 11. Rudolf Schl.
  • 12. Werner Schmidt-Hammer
  • 13. Gerhard S.
  • 14. Werner Schö.
  • 15. Heinz Ta.
  • 16. Rudolf Th.
  • 17. Richard W.
  • 18. Heinrich Win.
  • 19. Fritz Zi.
  • Anmerkungen
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Quellen und Literatur
  • 1. Quellen
  • 2. Literatur
  • Danksagung

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor