Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933

Angelika Schaser

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Angelika Schaser, Uwe Puschner (Hg.), Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933 (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534701896

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Beschreibung / Abstract

Die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts veränderte die Geschlechterverhältnisse in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß. Die politische Emanzipation erhielt erste Anstöße durch die Revolutionen von 1789 und 1848/49. Sie führte zur Gründung zahlreicher Frauenverbände im 19. Jahrhundert und der Forderung nach dem Wahlrecht und mündete schließlich in die aktive politische Arbeit von Frauen in der Weimarer Republik. Die Bildungsbewegung stritt für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Bildung und Ausbildung. Auch die rechtliche und berufliche Gleichstellung waren immer mehr das Ziel der Frauenrechtlerinnen. Der Hochschulzugang Anfang des 20. Jahrhunderts und das aktive wie passive Stimmrecht seit 1918 waren schließlich die Erfolge der Frauenbewegung. Der Nationalsozialismus schließlich bedeutete einen gewaltigen Bruch in dieser Entwicklung.

Angelika Schasers Überblick über ein Jahrhundert deutscher Frauenbewegung ist derzeit die einzige Publikation dieser Art: Er folgt nicht der klassischen Dreiteilung in radikale bürgerliche Frauenbewegung, gemäßigte bürgerliche Frauenbewegung und sozialistische Frauenbewegung, sondern stellt die Frauenbewegung als eine politische Bewegung dar, die zwar in sich differenziert ist, bei der aber Zusammenarbeit statt Gegnerschaft im Vordergrund steht.

Beschreibung

Angelika Schasers Überblick über ein Jahrhundert deutscher Frauenbewegung ist seit langem die grundlegende Publikation dieser Art: Er stellt die Frauenbewegung als eine politische Bewegung dar, die zwar in sich differenziert ist, bei der aber Zusammenarbeit statt Gegnerschaft im Vordergrund steht.

Beschreibung

Angelika Schaser, geb. 1956, studierte Geschichte, Geographie und Bibliothekswissenschaft in München und Berlin. Sie ist seit 2001 Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg. Eines ihrer Spezialgebiet ist die Frauen- und Geschlechtergeschichte.









Uwe Puschner ist außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Geschichte kompakt
  • Einführung: 1815/1848 bis 1933: Das Jahrhundert der Frauen?
  • I. „Er ist die Sonn', sie ist der Mond": Zum Geschlechtermodell der bürgerlichen Gesellschaft
  • 1. Was sind Frauen, was sind Männer?
  • 2. Geschlechterordnung im „ganzen Haus"
  • 3. Eheleute als Arbeitspaar
  • 4. Ehe als Lebensziel
  • II. Frauenemanzipation bis zur Revolution von 1848/49
  • 1. Aufbruch und Stagnation – Das Zeitalter der Revolutionen 1789–1848/49
  • 2. Die Revolution von 1848/49
  • 3. Frauen im Vormärz und in der Revolution
  • 4. Die Hamburger Hochschule für das weibliche Geschlecht
  • III. Frauenbewegung als Frauenbildungsbewegung
  • 1. Mädchenbildung im 19. Jahrhundert
  • 2. Die Gelbe Broschüre, die Einrichtung der Realkurse für Frauen und die Gründung des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins (ADLV)
  • 3. Der Zugang zur höheren Bildung durch die preußische Mädchenschulreform von 1908
  • IV. Die Organisationen der Frauenbewegung
  • 1. Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF) 1865
  • 2. Die Gründung des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF) 1894
  • 3. Die Gründung der konfessionellen Frauenverbände, des Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine und des Verbandes Deutscher Hausfrauenvereine
  • V. Der Kampf um die politische Gleichberechtigung
  • 1. Erste Forderungen nach dem Frauenwahlrecht
  • 2. Die Argumentation der Frauenbewegung für das Frauenwahlrecht
  • 3. Politische Aktivitäten von Frauen vor der Nationalversammlung 1919
  • VI. Der Kampf um bessere berufliche Bedingungen und erweiterte Berufschancen
  • 1. Frauenarbeit – „Arbeit aus Liebe"?
  • 2. Arbeitsmarktentwicklung und Strukturmerkmale von Frauenarbeit
  • 3. Die Berufsberatungs- und -vermittlungsstellen der Frauenbewegung
  • 4. Kontinuitäten des segregierten Arbeitsmarktes
  • VII. Frauenbewegung als Sittlichkeitsbewegung
  • 1. Frauenbewegung und Sexualität
  • 2. Der Deutsche Kulturbund, der Verein Jugendschutz und die deutschen Zweigvereine der Internationalen Abolitionistischen Föderation
  • 3. Der Bund für Mutterschutz und Sexualreform (BfMS)
  • 4. Die Reaktionen des BDF auf die Sexualreformdebatten
  • VIII. Nationalisierung der Frauenbewegung im Ersten Weltkrieg
  • 1. Die Entwicklung des BDF zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • 2. Die Nationalen Frauenvereine in Deutschland
  • 3. Die Diskussion um das weibliche Dienstjahr
  • 4. Der Nationale Frauendienst (NFD)
  • IX. Frauenbewegung im Spannungsfeld zwischen Internationalismus und Nationalismus
  • 1. Die internationalen Frauenorganisationen
  • 2. Das internationale Engagement der deutschen Frauenbewegung bis 1914
  • 3. Der Abbruch der internationalen Beziehungen im Ersten Weltkrieg
  • 4. Die Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg
  • X. Differenzierungen und zentrifugale Tendenzen innerhalb der Frauenbewegung 1918 bis 1933
  • 1. Die Frauenorganisationen in der Weimarer Republik
  • 2. Organisationsstruktur und Arbeitsfelder des BDF
  • 3. Die Neuorientierung des BDF nach der erfolgten staatsbürgerlichen Gleichstellung der Frauen
  • 4. Die Erosion des BDF
  • XI. Frauenbewegung und Nationalsozialismus
  • 1. Zur Situation der Frauenbewegung am Ende der Weimarer Republik
  • 2. Annäherungen und Abgrenzungen: Bäumer, der BDF und der Aufstieg des Nationalsozialismus
  • 3. Auflösung, Selbstauflösung und Unterordnung einzelner Frauenorganisationen nach dem Januar 1933
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Ortskarte der Generalversammlungen des BDF
  • Biographische Skizzen
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Personenregister

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