Theorie der Herrschaft

Karl Otto Hondrich

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Karl Otto Hondrich, Theorie der Herrschaft (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518746899

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Beschreibung / Abstract

Eine Theorie der Herrschaft muß vom Problembewußtsein einer Epoche her jeweils neu geschrieben werden. Schlüsselbegriffe für ein gesellschaftliche Systeme übergreifendes Problembewußtsein der Gegenwart sind nicht mehr das Kapital (wie bei Karl Marx) oder Rationalisierung und Bürokratisierung (Max Weber), sondern Leistung bzw. gezielte Bedürfnisbefriedigung. Von diesen Begriffen her interpretiert Hondrich systematisch und historisch Vergesellschaftung als Macht- und Herrschaftsveränderung. In diesem Prozeß stehen zwei Tendenzen gegeneinander: Einerseits werden Machtmittel konzentriert; andererseits breiten sich als Folge ökonomischer Leistungsdifferenzen Macht- und Herrschaftsverhältnisse aus und schwächen sich ab. Herrschafts- und Autoritätskrisen und daraus folgende revolutionäre und reformistische Lösungsversuche entstehen, weil Herrschaft sich den (ökonomischen) Leistungsprozessen nicht bruchlos anpaßt. Auf diesem theoretischen Hintergrund läßt sich der Rationalitätsgrad sowohl von Herrschaft als auch von anarchistischen Bewegungen jeweils konkret im Hinblick auf menschliche Bedürfnisbefriedigung bestimmen. Ferner wird deutlich gemacht, wie soziökonomische und psychologische (Bedürfnis-)Aspekte der Herrschaft im Sozialisationsprozeß ineinandergreifen.

Inhaltsverzeichnis

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  • [Informationen zum Buch und Autor]
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  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Erstes Kapitel – Soziale Konstellation und soziologische Konzeption einer Theorie der Herrschaft
  • 1.1. Herrschaft als soziales Problem
  • 1.2. Leistungen der Theorie
  • 1.3. Methode und Aufbau der Arbeit
  • Zweites Kapitel – Das theoretische Gerüst: Begriffe
  • 2.1. Begriffe als System
  • 2.2. Zur Problematik der Begriffsbildung
  • 2.3. Zur Problematik der Operationalisierung
  • Drittes Kapitel – Das theoretische Gerüst: Thesen
  • 3.1. Macht und Leistung
  • 3.2. Die Ausübung von Macht (Macht und negative Leistungen)
  • 3.3. Macht als Autorität (Macht und positive Leistungen)
  • 3.4. Macht als Legitimität
  • 3.5. Macht als Herrschaft
  • 3.6 Soziale Konflikte als Macht-Herrschafts-Konflikte
  • Viertes Kapitel – Die historische Perspektive: Vergesellschaftung als Macht- und Herrschaftsprozeß
  • 4.1. Vergesellschaftung als Dekonzentration originärer Leistungen
  • 4.2. Vergesellschaftung als Konzentration derivativer Leistungen
  • 4.3. Vergesellschaftung als Demokratisierung
  • 4.4. Geschichtliche Bedingungen der Entdemokratisierung
  • Fünftes Kapitel – Die historische Perspektive: Sozialisation als Macht- und Herrschaftsprozeß
  • 5.1. Die Theorie der Urhorde: Macht-Genese als Politikum
  • 5.2. Jäger- und Sammler-Gesellschaften
  • 5.3. Agrar- und bürgerliche Gesellschaften
  • 5.4. Leistungsgesellschaften
  • Sechstes Kapitel – Auf dem Weg zur herrschaftsfreien Gesellschaft? Soziale Funktionen und Illusionen von Anarchismus und Herrschaftstheorie
  • 6.1. Zusammenfassung: Die historische Entfaltung von Herrschaft
  • 6.2. Entstehungsbedingungen und soziale Funktionen des Anarchismus
  • 6.3. Praxisbezug und soziale Funktionen einer Theorie der Herrschaft

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