Die Transformation des Politischen

Thomas Meyer

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Thomas Meyer, Die Transformation des Politischen (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518747070

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Accesses

Beschreibung / Abstract

In den fünfziger Jahren hatte Hannah Arendt die Diagnose gestellt, das Politische – im Gegensatz zu bloßer Politik – könne aus dem öffentlichen Leben der modernen Massendemokratien bald ganz verschwinden.

Im Anschluß an diesen Befund fragt Thomas Meyer nach den Maßstäben und dem Stand der Verfallstendenzen im politischen Leben der Gegenwart, aber ebenso nach den Kräften, die ihnen entgegenwirken.

Thematisiert werden objektive Prozesse des Verfalls des Politischen wie der staatliche Souveränitätsverlust nach innen und außen, der politische Sprachverfall und das Schwinden einer internen Verbindung von Politik und Leben ebenso wie die subjektiven Tendenzen einer Preisgabe des Politischen in der Selbstisolation der politischen Klasse, der Entmachtung des politischen Diskurses durch die ästhetische Inszenierung und die Wucherungen einer selbstimmunisierenden Kultur der Verdrängung durch Strategie der Irrealisierung politischer Wirklichkeit.

Nach Sichtung der anthropologischen und gesellschaftlichen Bestände fragt der Autor nach der Zukunft des Politischen. Die Rekonstruktion des klassischen Projekts des Politischen als Wechselverhältnis von allgemeiner Teilnahme, Durchsetzungsmacht, Gestaltungskraft für die alle betreffenden Angelegenheiten und Lebensnähe des politischen Prozesses bestimmt seine Chance für eine moderne Gesellschaft.

Es bleibt die Frage nach den Kräften, die den voranschreitenden Verfall des Politischen aufhalten und die Chance für einen praktischen Neubeginn nutzen könnten.

Beschreibung

<p>Thomas Meyer, geboren 1943, ist Prof. em. für Politikwissenschaft an der TU Dortmund. In der edition suhrkamp erschien 2001 sein vieldiskutiertes Buch <em>Mediokratie. Die Kolonisierung der Politik durch die Medien </em>(es 2204).</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Politik und Leben. Zustandsbeschreibung einer Fremdheit
  • I. Erinnerungen an das Politische
  • 1. Das Politische und die Politik. Erinnerung an die Maßstäbe
  • 2. Das Projekt des Politischen. Ein romantischer Fall?
  • II. Der Verlust der politischen Gestaltungsmacht
  • 3. Souveränitätsverlust. Vom Ende der Staatsmetaphysik
  • 4. Zukunftsverlust. Die Verdrängung von Zeit und Wirklichkeit
  • Ill. Der Wandel der Bürgertugend
  • 5. Tugendverlust? Zum Schicksal von Urteilskraft und Solidarität
  • 6. Die Austreibung der politischen Moral. Machiavellismus als Farce
  • IV. Der Verfall der Lebenszentralität des Politischen
  • 7. Erfahrungsverlust I. Die politische Klasse in der Demokratie
  • 8. Erfahrungsverlust II. Kleines politisches Bestiarium (Aus dem Tagebuch teilnehmender Beobachtung)
  • V. Die Preisgabe des politischen Raumes
  • 9. Die Austreibung der politischen Wahrnehmungsfähigkeit. Der schöne Staat
  • 10. Die Austreibung der politischen Urteilskraft. Die Inszenierung des Scheins
  • 11. Die Austreibung der politischen Wirklichkeit. Kopernikanische Medienwelt
  • 12. Verständigungsverlust I. Der Verfall der politischen Sprache
  • 13.Verständigungsverlust II. Sozialästhetische Entfremdung
  • 14. Die Austreibung der politischen Verständigungsfähigkeit. Die Rückkehr des Absoluten
  • VI. Bestände des Politischen
  • 15. Utopieverlust. Vom Ende der politischen Tröstungen
  • 16. Politische Bedürfnisse. Anthropologische Streifzüge
  • 17. Die Lebenswirklichkeit des Politischen
  • 18. Das Dilemma des Politischen in der Moderne
  • VII. Chancen des Politischen
  • 19. Die Parteien. Foren des Politischen
  • 20. Gesellschaftliche Politik
  • 21. Internationalisierende Politik
  • 22. Politische lnterventionsfähigkeit. Chancen der Tugend
  • Die Zukunft des Politischen
  • Literatur

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