Demokratie als Kooperation

Julian Nida-Rümelin

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Julian Nida-Rümelin, Demokratie als Kooperation (2016), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518746356

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Demokratie – so die zentrale These des Autors – sollte man als eine besondere Form der Kooperation verstehen. Diese These steht im Gegensatz zu einer verbreiteten Rhetorik, die in der sogenannten »Selbstbestimmung des Volkes« die Essenz einer demokratischen Ordnung sieht. Demokratie, so die hier entwickelte Gegenposition, bedarf keines kollektiven Akteurs. Die Idee einer Repräsentation des Volkswillens ist das späte Relikt feudalistischen Gottesgnadentums; sie erschwert die Entwicklung lebensfähiger föderaler Strukturen unterhalb der »nationalstaatlichen« Ebene und den Aufbau supranationaler demokratischer Institutionen.

Demokratie als Kooperation steht jedoch auch in einem Gegensatz zur ökonomistischen Spielart des Pluralismus, dem zufolge Demokratie sich darauf beschränkt, bestimmte Spielregeln festzulegen, innerhalb deren Menschen ihre privaten Interessen optimieren. Die Auflösung der Bürgerschaft in konkurrierende Interessenmaximierer unterminiert die demokratische Verfassung eines Gemeinwesens. Die Suprematie des Marktes bedroht die Demokratie ebenso wie die Suprematie einzelner kollektiver Identitäten.

Einem einleitenden Kapitel über politische Ethik folgen Studien zur Kooperationsproblematik in der politischen Philosophie. Hauptziel der Argumentation des Autors: Grundlage einer zivilgesellschaftlichen Konzeption von Demokratie ist ein angemessenes Verständnis von Kooperation.

Beschreibung

<p>Julian Nida-Rümelin lehrt Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Suhrkamp Verlag sind zuletzt erschienen: <em>Demokratie als Kooperation</em> (stw 1430), <em>Ethische Essays</em> (stw 1565) und <em>Philosophie und Lebensform</em> (stw 1932)</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Politische Ethik. Ethik der politischen Institutionen und der Bürgerschaft.
  • 1. Ethik der politischen Institutionen
  • 2. Ethik der Bürgerschaft
  • Literatur
  • 2. Typen 'kontraktualistischer' Philosophie der Politik
  • I.
  • II.
  • III.
  • 3. Der Vertragsgedanke in der politischen Philosophie
  • I.
  • II.
  • III.
  • IV.
  • 4. Die beiden zentralen Intentionen der Theorie der Gerechtigkeit als Fairneß von John Rawls. Eine kritische Rekonstruktion.
  • 5. Gerechtigkeit bei John Rawls und Otfried Höffe. Ein Vergleich.
  • 6. Zur Philosophie der Demokratie: Arrow-Theorem, Liberalität und strukturelle Normen
  • 7. Der zivile Staat
  • 8. Was ist Staatsbürgerschaft?
  • 9. Soziale Demokratie und Kommunitarismus
  • 10. Demokratie als Kooperation
  • II. Ewiger Friede zwischen Moralismus und Hobbesianismus
  • 12. Zur Philosophie einer globalen Zivilgesellschaft
  • 13. Über die Vereinbarkeit von Universalismus und Pluralismus in der Ethik
  • Nachweise

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