Der wunde Punkt

Vom Unbehagen an der Kritik

Thomas Edlinger

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Thomas Edlinger, Der wunde Punkt (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518742075

377
Accesses

Beschreibung / Abstract

Kritik ist Volkssport. Jeder kritisiert jeden – im Wirtshaus, im Internet, an der Universität. Gleichzeitig werden die Defizite der Kritik kritisiert. Sie greife zu kurz oder gehe zu weit, sei autoritär, dekorativ oder schlicht wirkungslos. In Anlehnung an Jean-Luc Godard könnte man sagen: »Kritik ist nicht die Beurteilung der Wirklichkeit. Kritik ist die Wirklichkeit der Beurteilung.«

Auf jeden Fall verändert Kritik die Welt – zumindest indirekt: als relativistische Hyperkritik, die Gemeinsamkeiten sabotiert, als Kapitalismuskritik, die den Kapitalismus fit hält, oder als Miserabilismus, der sich am Übel in der Welt ergötzt. Thomas Edlinger spürt der Fetischisierung der Kritik dort nach, wo es wehtut, und zeigt, wie sich der Unmut in postkritische Haltungen übersetzt.

Beschreibung

<p>Thomas Edlinger, geboren 1967 in Wien, wirkt dort als Radiomacher (u. a. moderiert er dasKulturmagazin <em>Im Sumpf</em> auf FM4), freier Kulturjournalist und Kurator.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch/Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhaltsverzeichnis
  • Intro
  • 1. Besser, schneller, weiter - Volkssport Kritik
  • Kritik der Krise
  • Krise der Kritik
  • Schadstoffentsorgung
  • Was tun?
  • Kritische Beobachter der kritischen Beobachter
  • Fehlstellungen
  • Enter Escape
  • 2. Im wilden Westen - Zwischen Hyperkritik und volkstümlicher Kritik
  • Der antiautoritäre Charakter
  • Die Kritik gehört zu Europa
  • Rituelle Reinigungen
  • Das zweite Leben der Religionen
  • Islamophobie ohne Islam
  • Je suis was eigentlich?
  • Leere Identitäten und gefüllte Teller
  • 3. Du bist nicht mein Bruder - Fetisch Differenz
  • Lebensform follows Function
  • Der Zwang zur Lockerung
  • Weltinnenraum des Pop
  • Fear of a White Planet
  • Stop making Dissens
  • Wer fürchtet sich vorm Blackfacing?
  • Schwarzweiße Pädagogik
  • X-Ratingagenturen
  • Dragnormativität
  • Alles Wörtliche verdampft
  • Wann ist ein Mann kein Mann?
  • Zwischen Paranoia und Common Sense
  • 4. Von der Ironie zur Immunität - Die Instrumentalisierung der Kritik
  • Quoten aus Fleisch und Blut
  • Lagerleben mit Larissa
  • Erst kommt die Auflage, dann die Kritik
  • Institutionskritik und Embedded Critic
  • Das sichtbare Komitee
  • Leitwährung Criticality
  • Kritischer scheitern
  • 5. Das unsichtbare Hirn des Marktes - Kapitalismuskritik
  • Der Terror des Dezisionismus
  • Stiftung Warentest empfiehlt
  • Jeder muss ein Künstler sein
  • Der Marktstalinismus auf der Anklagebank
  • 6. Gläubige ohne Bekenntnis - Ideologiekritik
  • Die Blendgefahr der Nebelscheinwerfer
  • Vor dem Ende der Geschichte: »The Americans«
  • Ideologisch sind immer die Anderen
  • Die Unfreiheit der Freiheit
  • Vom hohen Ross auf die Couch
  • Die Ideologie der Postideologie
  • Der Aberglaube des IS
  • Toleranz und Othering
  • 7. Watson lernt - Zum Ersatz der Kritik durch Korrelationen
  • Ferngesteuerte Flöhe und freie Daten
  • Nach der Theorie
  • 8. Paint it Black - Miserabilismus
  • Pessimismus als Lebenselixier
  • Simplify your life
  • Hyper, hyper!
  • Lob der Negativität
  • Big Bang Theory
  • 9. Geh doch nach gestern - Postkritisch leben, denken und Kunst machen
  • Aporien der Kritik im Schnelldurchlauf
  • Alternative Mainstream und Revoluzzermarketing
  • Strampelanzüge mit Krawatte
  • Reif für die Insel
  • Eine kleine Geschichte der Postkritik
  • Eskapismus als Flucht nach vorn
  • Autismus, Idiotismus, Nihilismus
  • Ornament und Oligarchen
  • Auf Tauchstation
  • Exit in die Sackgasse?

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