Die Konstruktion des Rückfalltäters

Von Lombroso bis zu den Neurowissenschaften

Veronika Hofinger

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Veronika Hofinger, Die Konstruktion des Rückfalltäters (2015), Beltz Verlagsgruppe, 69 469 Weinheim, ISBN: 9783779943457

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Beschreibung

Veronika Hofinger, Jg. 1972, Dr. phil., ist seit 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien (seit 2015 Mitglied des Leitungsteams). Sie forscht in den Bereichen Strafjustiz, Rückfall, Strafvollzug und Restorative Justice.

Beschreibung / Abstract

Das Buch rekonstruiert Kontinuitäten und Brüche in der Konzeption des „Rückfalltäters“ anhand prominenter historischer und aktueller Beispiele aus einer wissenssoziologisch-diskursanalytischen Perspektive.

Die Figur des Rückfalltäters taucht mit der Entstehung der Kriminologie als eigener Wissenschaftsdisziplin auf. Seither (er-)findet die Kriminologie je nach gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, theoretischer Perspektive und empirischen Methoden unterschiedliche Typen „rückfälliger“ Täter. Das Buch folgt Vorstellungen des Rückfalltäters von der ersten biologischen Wende im späten 19. Jahrhundert über soziologische und statistische Modelle bis zum aktuellen neurowissenschaftlichen Hype und untersucht die politischen, sozialen und individuellen Folgen dieser administrativ-wissenschaftlichen Kategorie.

Kritik

»[Mit diesem Buch] können historisch, kriminologisch und soziologisch interessierte Leserinnen und Leser für die aktuellen kriminalpolitischen Debatten lohnende Erkenntnisse gewinnen.« Patrick Reitinger, socialnet.de, 23.5.2016

»Es zeichnet dieses Buch aus, dass es einen gut informierten Blick auf die Geschichte der Kriminologie als einer diskursiven Praxis verbindet mit einer systematischen Reflexion über kriminologische Theoriebildung. [...] [Es] nimmt seine Leser mit auf eine spannende diskursgeschichtliche Reise.« Peter Becker, Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte, 3-4/2021

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Einleitung
  • 1. Die Geschichte des „Rückfalltäters“ und seiner Kriminologie
  • 1.1 Voraussetzungen für den kriminologischen Diskurs über kriminelle Karrieren und „Rückfalltäter“
  • 1.2 Der neue Diskurs der Kriminologie am Ende des 19. Jahrhunderts
  • 1.3 Franz von Liszt, die Weimarer Republik und das Gewohnheitsverbrechergesetz
  • 1.4 Entwicklungen in den USA im frühen 20. Jahrhundert
  • 1.5 Die kriminelle Karriere im Labeling Ansatz
  • 1.6. Kohortenforschung und kriminelle Karrieren
  • 1.7 Vom „geborenen Verbrecher“ zum „Life-Course-Persister“: Gegenüberstellung und Vergleich der Rückfalltäter-Typen
  • 2. „Rückfalltäter“ des 21. Jahrhunderts
  • 2.1 Die neue Risiko-Logik: „New Penology“ und Risikomanagement
  • 2.2 Neurobiologische Erkenntnisse auf dem Gebiet derDevianzforschung – das Beispiel MAOA
  • 2.3 Neurobiologische Grundlagen von „Kriminalität“ aus sozialwissenschaftlicher Sicht
  • Resümee
  • Literatur

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