Sozialisation aus der Perspektive der Jugendforschung

Ein Kommentar zu der Debatte im ZSE-Schwerpunktheft "Quo vadis Sozialisationsforschung?"

Marius Harring

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Marius Harring, Sozialisation aus der Perspektive der Jugendforschung (2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2015 #04, S.434

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Lange - viel zu lange vermag man zu sagen - musste man auf jene Debatte um die einzuschlagende Richtung respektive Neuausrichtung in der Sozialisationsforschung warten. Denn trotz aller scheinbaren Omnipräsenz und des Einzugs des Sozialisationsbegriffs in die Alltagssprache tritt die Sozialisationsforschung spätestens seit Ende der 1990er-Jahre auf der Stelle (vgl. hierzu Bühler-Niederberger et al., 2015). Mehr noch: Sie lief Gefahr durch vermeintlich "neue" Erklärungsmodelle und theoretische Ausrichtungen abgelöst zu werden. Vor allem die "Wiederentdeckung" des Bildungsbegriffs, die mit den internationalen Schulleistungsuntersuchungen in der Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit vorgenommene Fokussierung auf formalisierte Bildungsprozesse und die sich im Zuge dessen - als eine Form der Gleichgewichtsherstellung - herauskristallisierte Forderung nach der Betrachtung der "anderen Seite der Bildung" (Otto/Rauschenbach, 2004), haben den Blick auf Entwicklungsprozesse aus einer sozialisationstheoretischen Perspektive in den Hintergrund rücken lassen. Zuweilen konnte man sogar den Eindruck gewinnen, dass der Sozialisationsbegriff durch die Termini "informelles Lernen" oder "informelle Bildung" ausgetauscht wurde.

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