Der Einsatz von Tieren im Kontext bindungsorientierter Interventionen

Andrea Beetz, Henri Julius, Kerstin Uvnäse-Moberg und Kurt Kotrschal

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Andrea Beetz, Henri Julius, Kerstin Uvnäse-Moberg, Kurt Kotrschal, Der Einsatz von Tieren im Kontext bindungsorientierter Interventionen (2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1866-9344, 2015 #03, S.296

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Beschreibung / Abstract

Zusammenfassung: Der bisherige Forschungsstand legt nahe, dass Menschen sowohl bindungs- als auch fürsorgeartige Beziehungen zu Tieren entwickeln. Zudem scheinen unsichere und desorganisierte Bindungsmuster, die auf zwischenmenschlichen Erfahrungen beruhen, nicht auf Tiere übertragen zu werden. Die meisten unsicher und desorganisiert gebundenen Menschen entwickeln sichere bindungsartige Beziehungen zu ihren Haustieren. Dieses Beziehungsmuster scheint sich in einem ›guten Tonus‹ des Oxytocinsystems sowie einer optimalen Regulation der Stress-Systeme widerzuspiegeln. Mit diesen neurobiologischen Regulationen sind angst- und stressreduzierende sowie beziehungsfördernde Effekte assoziiert. Die Anwesenheit eines Therapietieres birgt deshalb für Therapeuten und Pädagogen ein großes Potential, eine sichere Beziehung zu unsicher und desorganisiert gebundenen Kindern aufzubauen.



Schlüsselwörter: tiergestützte Interventionen, Oxytocin, Stress, Bindung, familiäre Gewalt-, Verlustund Vernachlässigungserfahrungen





Abstract: Empirical evidence suggests that humans establish attachment as well as caregiving relationships with animals. Furthermore the available data indicate that generalized insecure attachment and caregiving patterns, that are rooted in human-human relationships, do not correspond to the attachment and caregiving patterns humans develop toward their pets. In fact, most insecurely and disorganizedly attached humans form secure, characterized by attachment and caregiving, relationships with companion animals. This seems to be mirrored in a "good tone or function" of the oxytocin system as well as the stress systems with their related relationship-facilitating and anxiety-reducing as well as stress-reducing effects. The attendance of therapy animals therefore provides a great potential for therapists and pedagogues to relate more easily to a child in need via animal-assisted interventions.



Keywords: animal-assisted interventions, oxytocin-mediated effects, stressregulation, attachment, child abuse and neglect

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