Deutsche Naturlyrik
Ihre Geschichte in Einzelanalysen
Ulrich Kittstein
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Ulrich Kittstein, Deutsche Naturlyrik (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534720668
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Beschreibung
Anhand von Beispielanalysen herausragender lyrischer Werke zeichnet Ulrich Kittstein die Geschichte der Gattung vom 17. Jh. bis in die Gegenwart nach. Die einzelnen Kapitel verbinden detaillierte Interpretationen mit einer Darstellung übergreifender literatur- und kulturgeschichtlicher Zusammenhänge.
Beschreibung / Abstract
Naturgedichte von Rang gestalten keine weltfremden idyllischen Träumereien, sondern verraten ein waches Bewusstsein von den gesellschaftlichen Tendenzen ihrer Zeit: Die poetischen Bilder der Beziehung zwischen Mensch und Natur, die Autoren wie Klopstock, Goethe, Hölderlin, Eichendorff, Mörike, George, Brecht, Eich oder Grünbein entwerfen, sind von religiösen und philosophischen Vorstellungen, von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Fortschritten, von politischen Krisen und nicht zuletzt von dem sich wandelnden Selbstverständnis des neuzeitlichen Individuums geprägt. Der vorliegende Überblick nimmt seinen Anfang im Barockzeitalter. Er zeigt, wie sich die Naturlyrik allmählich aus der Bindung an das christliche Weltbild löst, wie seit der Romantik die zunehmende Entfremdung von der Natur reflektiert wird und wie sich die Gattung schließlich unter dem Eindruck der weltgeschichtlichen Katastrophen des 20. Jh.s und der fortschreitenden Zerstörung der natürlichen Umwelt weiterentwickelt. Mit der Geschichte der Naturlyrik wird somit auch eine Kulturgeschichte der Moderne geschrieben.
Beschreibung
Ulrich Kittstein ist apl. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Mannheim. Für seine Habilitation wurde er 2006 mit dem Preis der Universität Mannheim für Sprache und Wissenschaft ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Natur und Naturlyrik
- Naturlyrik im Barock?
- Ein irdisch-sinnliches Vergnügen in Gott
- Jehovahs Erscheinung in der Natur
- „Hier bin ich endlich frey“: Vom Lob des Landlebens
- Die Natur als Mutter und als „geheimes Gesetz“
- Nähe und Ferne der göttlichen Natur
- All-Natur und Sprachmagie
- Gottes Natur und die Nacht der Sünde
- „Mein Wissen mußte meinen Glauben tödten“
- Ausgeschlossen von der „ew†™gen Mutterquelle“
- Weltfreude und Erstarrung
- Die Naturidylle als ‚Gegenraum†˜ der Geschichte
- Ein Neubeginn im Zeichen der Tradition
- Im Garten der Kunst
- Dämonische Natur
- Mythos und heile Welt
- Die Verfremdung der schönen Natur
- Wachsende Skepsis
- Vom Ende einer natürlichen Kultur
- Gespräche über Bäume
- Das Naturreich der Außenseiter
- Verschmelzung und Distanz
- Alltägliche Begegnungen mit der Natur
- „Biologische Poesie“
- Epilog: Der Traum von der ‚ganzen Natur†˜
- Literaturverzeichnis