Einladung zur Theoriearbeit in den Gesundheitswissenschaften

Wege, Anschlussstellen, Kompatibilitäten

Peter-Ernst Schnabel

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Peter-Ernst Schnabel, Einladung zur Theoriearbeit in den Gesundheitswissenschaften (2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779941798

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Aufgrund ihrer Besonderheit als Multidisziplin ist es in den Gesundheitswissenschaften/Public Health zu einer identitätsstiftenden Theorieentwicklung noch kaum gekommen. Im Buch werden Anschlussstellen und Kompatibilitäten diskutiert und Wege aufgezeigt, wie interdisziplinäre Theoriearbeit trotz bestehender Schwierigkeiten in Gang kommen und funktionieren könnte.

Aufgrund interner Besonderheiten ist es bisher in den Gesundheitswissenschaften/Public Health noch zu keiner identitätsstiftenden Theorieentwicklung gekommen. Der Autor des Buchs hat sich vorgenommen, diesen für die Außendarstellung und den inneren Zusammenhalt höchst riskanten Zustand zu beenden. Dazu legt er keine "allein seligmachende" Theorie vor, sondern zeigt erst einmal interdisziplinäre Anschlussstellen auf und weist auf bestehende Kompatibilitäten hin, die von interessierten Vertreterinnen und Vertretern der in den Gesundheitswissenschaften zusammenarbeitenden Disziplinen genutzt werden können, um auf dem Weg interdisziplinärer Theoriearbeit zu einem einheitlichen Gegenstand, einem angemessenen Wissenschaftskonzept, allseits akzeptierten Methoden, Interventionsstrategien und Qualitätssicherungskonzepten zu gelangen. Im Fokus stehen das Verstehen und die Förderung von Gesundheit, die mehr ist als das Freisein von Krankheit und Gebrechen.

Beschreibung

Peter-Ernst Schnabel, Jg. 1943, Dr. phil., war Professor an der Universität Bielefeld und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Gesundheitswissenschaften (Arbeitsgruppe: Prävention und Gesundheitsförderung).
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Wissenschaftstheorie und -geschichte, Sozialisations-, Gesundheits- und Kommunikationsforschung, sowie Theorie und Praxis vorbeugenden Versorgungshandelns.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einführung
  • Kapitel 1 Argumente für eine interdisziplinäre Theoriearbeit in den Gesundheitswissenschaften
  • Kapitel 2 Sozialökologische Bedingungen interdisziplinärer Theoriearbeit
  • 2.1 Rahmenbedingungen multidisziplinärer als Vorstufe inter- bzw. transdisziplinärer Theoriearbeit
  • 2.2 Interne Bedingungen gesundheitswissenschaftlicher Theoriearbeit
  • 2.3 Mögliche Einflüsse interdisziplinärer Theoriearbeit auf die Gesundheitswissenschaften und kooperierende Einzeldisziplinen
  • 2.4 Leistungserwartungen an eine interdisziplinäre Theoriearbeit
  • Kapitel 3 Suche nach einem interdisziplinär anschlussfähigen Verständnis von Gesundheit
  • 3.1 Der historische Weg über eine Ideengeschichte der „Gesundheit“
  • 3.2 Gesundheitsideen und -konzepte der Gegenwart (1950 bis heute)
  • 3.3 Bio-psycho-soziale Konzepte der Gesundheitsentstehung und -aufrechterhaltung (Sozialisationsgenese)
  • Kapitel 4 Ansatzpunkte für eine interdisziplinär anschlussfähige Erkenntnis- und Wissenschaftslehre
  • 4.1 Über die Möglichkeiten einer interdisziplinär kompatiblen Erkenntnis- und Wissenschaftslehre
  • 4.2 Gesundheitswissenschaften als reflexive Wissenschaften
  • 4.3 Gesundheitswissenschaften als kritische Wissenschaften
  • 4.4 Gesundheitswissenschaften als interdisziplinäre Wissenschaften
  • 4.5 Gesundheitswissenschaften als multimethodische Wissenschaften
  • 4.6 Gesundheitswissenschaften als „subversiv“ handelnde Wissenschaften?
  • 4.7 Anschlusschancen für eine interdisziplinär kompatible Wissenschafts- und Erkenntnislehre
  • Kapitel 5 Neue theoretisch bedeutsame und konsensfähige Forschungsfelder
  • 5.1 Gesundheitsverteilungsforschung
  • 5.2 Gesundheitssystemanalyse und -gestaltung
  • 5.3 Gesundheitskommunikation, -erziehung und -förderung
  • 5.4 Umwelt und Gesundheit
  • 5.5 Gesundheitspflege
  • 5.6 Gesundheitsmedizinische Forschung und Praxis
  • 5.7 Neue gesundheitswissenschaftliche Forschungsfelder als Ansporn für trans- respektive interdisziplinäres Theoretisieren
  • Kapitel 6 Zentrale Aspekte einer interdisziplinär anschlussfähigen Methodologie vorbeugenden Versorgungshandelns
  • 6.1 Wie sich Menschenbild, Gegenstandsverständnis und Wissenschaftskonzept auf die Methodologie gesundheitsfördernden Versorgung
  • 6.2 Besonderheiten und Potenziale aktueller Konzepte vorbeugenden Versorgungshandelns
  • 6.3 Anschlussmöglichkeiten für eine interdisziplinär kompatible Methodologie gesundheitsfördernden Versorgungshandelns
  • 6.4 Leitlinien für ein auf Gesundheit bezogenes und interventionsmethodisch integratives Vorgehen (anstelle einer Zusammenfassung)
  • Kapitel 7 Ansatzpunkte für eine interdisziplinär anschlussfähige Metatheorie der Evaluation und Qualitätssicherung
  • 7.1 Was Experten tun und warum sie es tun, wenn sie „evaluieren“
  • 7.2 Haupttypen des Qualitätsmanagements in der Gesundheitsund Krankheitsforschung und ihre theoretischen Prämissen
  • 7.3 Interdisziplinäre Anschlussmöglichkeiten einer konsensfähigen Metatheorie der Qualitätssicherung
  • Kapitel 8 Gesundheit als kritischer Begriff und die Aporien einer kritischen Theorie „gesunder“ Gesellschaften
  • 8.1 Kritische Begriffe, Hoffnung als Prinzip und die Bedeutung konkreter Utopien oder über Möglichkeiten im Bestehenden das Andere zu denken
  • 8.2 Gesundheit als kritischer Begriff und das Erstreben von Gesundheit als Vorgriff auf ein besseres Leben in einer „gesunden“ Gesellschaft
  • 8.3 Wege aus der „kranken“ Gesellschaft
  • 8.4 Zur Bedeutung konkret utopischer Gesellschaftskonzepte für die interdisziplinäre Theoriearbeit
  • Kapitel 9 Über den interdisziplinären Umgang mit Normativität – eine Frage der Gesundheitsethik und des gegenseitigen Respekts
  • 9.1 Was es bedeutet, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich gegenseitig des normativen Vorgehens bezichtigen
  • 9.2 Normativität in den Naturwissenschaften, Medizin und positivistischen Sozialwissenschaften
  • 9.3 Normativität in den kritischen Sozialwissenschaften
  • 9.4 Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sollten lernen, mit verschiedenen Normativitäten umzugehen
  • Kapitel 10 Ein abschließendes Wort an die Deutungsmächtigen, Pragmatiker, Bedenkenträger sowie Freundinnen und Freunde im Geiste
  • Literatur
  • Anhang
  • Die Leitideen für eine interdisziplinär kompatible Methodologie der Gesundheitsförderung (vgl. Kap. 6.4.1–6.4.3) auf einen Blick

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