Politische Emotionen

Warum Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist

Martha C. Nussbaum

Diese Publikation zitieren

Martha C. Nussbaum, Politische Emotionen (2014), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518737439

2908
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Quotes

Beschreibung / Abstract

Wie viel Gefühl verträgt eine Gesellschaft, die nach Gerechtigkeit strebt? Nicht viel, könnte man meinen und etwa auf die Gefahren verweisen, die mit der politischen Instrumentalisierung von Ängsten und Ressentiments verbunden sind. Emotionen, so eine weitverbreitete Ansicht, setzen das Denken außer Kraft und sind daher im politischen Kontext generell schädlich.

Dem widerspricht Martha C. Nussbaum in ihrem neuen Buch. Um der Gerechtigkeit politisch zur Geltung zu verhelfen, so ihre These, bedarf es nicht nur eines klaren Verstandes, sondern auch einer positiv-emotionalen Bindung der Bürgerinnen und Bürger an diese gemeinsame Sache. Manche sprechen in diesem Zusammenhang von Hingabe. Nussbaum nennt es Liebe. Große Führer wie Lincoln, Gandhi und Martin Luther King haben davon ebenso gewusst wie die Vordenker einer »Zivilreligion«, Jean-Jacques Rousseau zum Beispiel oder Rabindranath Tagore.

In beeindruckender Weise erforscht Nussbaum diese Art Liebe und damit verwandte politische Gefühle. Sie zeigt, welche Ausdrucksformen – auch in der Musik oder der Dichtung – sie annehmen können und wie sie sich kultivieren lassen. Dabei erweist sie sich einmal mehr als eine der vielseitigsten Denkerinnen unserer Zeit: als bedeutende Theoretikerin der Emotionen, als herausragende politische Philosophin und nicht zuletzt als große Kennerin und Interpretin der Künste.

Beschreibung

<p>Martha C. Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität von Chicago und lehrte an zahlreichen Universitäten in Nordamerika und Europa. Sie ist Mitglied der American Philosophical Association und der American Academy of Arts and Sciences. Für ihr Werk wurde sie mit über dreißig Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 2009 erhielt sie mit dem vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) verliehenen A.SK Social Science Award einen der weltweit höchstdotieren Preise für Sozialwissenschaften.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch / zur Autorin]
  • [Impressum]
  • [Widmung]
  • Inhalt
  • [Motto]
  • 1. Ein Problem in der Geschichte des Liberalismus
  • I. Geschichte
  • 2. Gleichheit und Liebe: Rousseau, Herder, Mozart
  • 3. Religionen der Menschlichkeit I: Auguste Comte, John Stuart Mill
  • 4. Religionen der Menschlichkeit II: Rabindranath Tagore
  • II. Ziele, Mittel, Probleme
  • Einleitung zu Teil II
  • 5. Eine Gesellschaft mit hohen Zielen: Gleichheit, Inklusion, Verteilung
  • 6.Mitgefühl: Bei Menschen und bei Tieren
  • 7.Das radikale Böse«: Hilflosigkeit, Narzißmus, Beschmutzung
  • III. Öffentliche Emotionen
  • Einleitung zu Teil III
  • 8. Patriotismus lehren: Liebe und kritische Freiheit
  • 9. Tragische und komische Feste: Mitgefühl wecken, Ekel überwinden
  • 10. Die Feinde des Mitgefühls: Angst, Neid und Scham
  • 11. Wie Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist
  • Anhang: Theorie der Emotionen, Emotionen in der Musik: Upheavals of Thought
  • Danksagung
  • Literatur
  • Namenregister

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