Das dialogische Selbst

Postmodernes Menschenbild und psychotherapeutische Praxis

Frank-M. Staemmler

Diese Publikation zitieren

Frank-M. Staemmler, Das dialogische Selbst (2015), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608269314

500
Accesses
1
Quotes

Beschreibung / Abstract

Die vielen Stimmen der Psyche als Ressourcen in der Therapie
Die Zeiten, in denen Psychotherapeuten meinten, wie Detektive dem einen, ‚wahren†˜ Selbst ihrer Klienten auf die Spur kommen zu können, sind vorbei.
Heute, aus postmoderner Sicht, ist das Selbst ein Prozess, der sich in der Kommunikation mit den Anderen immer wieder neu gestaltet. Unter den Bedingungen des jeweiligen Dialogs, in dem es steht, nimmt es vielfältige Formen an. Es eignet sich seine Interaktionserfahrungen kreativ an und aktualisiert dann vielseitige psychische Prozesse, die seinen Dialogen mit Anderen ähneln.
Eine Psychotherapie, die diesem dialogischen Format des Selbst gerecht werden will, braucht ein Verständnis seiner Merkmale und entsprechend zugeschnittene Vorgehensweisen für die Unterstützung von Veränderungsprozessen.
Der Autor, ein erfahrener Psychotherapeut und Ausbilder, zeichnet mit umfassender Kenntnis der philosophischen und psychologischen Literatur die Grundzüge des dialogischen Selbst: seine Prozesshaftigkeit, Bezogenheit, Leiblichkeit und Perspektivität sowie seine selbstreflexiven Kompetenzen der Sprache, des Gedächtnisses, der Ethik und der Spiritualität. Staemmler zeigt, wie diese Merkmale sich in der dialogischen Signatur des Selbst und in einer Pluralität verdichten, die vielfältige Selbst-Positionen und ‚Stimmen†™ entstehen und in Austausch treten lässt.
Anhand vieler praktischer Beispiele erhalten Psychotherapeuten aller Schulen konkrete, praktische Anregungen für ihre Arbeit mit den der Selbstregulation dienenden Selbstgesprächen und den Fantasiegesprächen, die ihre Klienten mit abwesenden Anderen führen.

KEYWORDS: Alterität, Entwicklung, Dialog, Dialogizität, inneres Sprechen, Komplexität, Konsistenzprinzip, kreative Aneignung, Leiblichkeit, Embodiment, Pluralität, Prozesshaftigkeit, Psychotherapie als sichere Notfallsituation, psychotherapeutische Technik, Selbst, Selbsttheorie, Situation, Verbundenheit

Beschreibung

Dr. Frank M. Staemmler, Dipl.-Psych., Psychotherapeut, Supervisor und Ausbilder am Zentrum für Gestalttherapie in Würzburg, dessen Mitbegründer er ist und wo er bis heute als Psychotherapeut tätig ist. Anerkennungen als Personzentrierter Psychotherapeut durch die GwG, als Gestalttherapeut durch die DVG, als Klinischer Psychologe durch den BDP sowie als Supervisor durch den BDP und die DVG.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Impressum
  • Zum Geleit
  • Inhalt
  • 1 Vorworte und Übersicht:
  • 1.1 Vorwort des Autors
  • 1.2 Vorwort des Theoretikers
  • 1.3 Vorwort des Psychotherapeuten
  • 1.4 Übersicht
  • 1.5 Anmerkungen zum Stil und Danksagungen
  • 2 Was ist ein „Selbst“? – Erster Teil:
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Prozesshaftigkeit (Nicht-Dinglichkeit)
  • 2.3 Zeitlichkeit und die Bedeutung der Situation
  • 2.4 Leiblichkeit und affektives Betroffensein
  • 2.5 Aktivität und Passivität
  • 2.6 Meinigkeit bzw. Eigentümerschaft und Urheberschaft
  • 2.7 Perspektivität und Exzentrizität
  • 2.8 Zusammenfassung
  • 3 Was ist ein „Selbst“? – Zweiter Teil:
  • 3.1 Zwei Vorbemerkungen
  • 3.2 Leiblichkeit und Bezogenheit
  • 3.3 Gegenseitige Regulation
  • 3.4 Verbundenheit
  • 3.5 Die kontinuierliche Präsenz der Anderen
  • 3.6 Eine „Kopernikanische Wende“
  • 3.7 Zusammenfassung
  • 4 Was ist ein „Selbst“? – Dritter Teil:
  • 4.1 Vom „I“ zum „Me“
  • 4.2 Die kreative Aneignung geteilter Aktivität
  • 4.3 Sprache
  • 4.4 Gedächtnis
  • 4.5 Narrativität
  • 4.6 Gewissen, Ethik und Bewertungen
  • 4.7 Spiritualität
  • 4.8 Zusammenfassung
  • 5 Elemente einer dialogischen Selbsttheorie:
  • 5.1 Dialogizität
  • 5.2 Pluralität
  • 5.3 Einige Unterscheidungen und ein persönliches Beispiel (oder zwei)
  • 5.4 Die Anderen, das Selbst und die Unabschließbarkeit des Dialogs
  • 5.5 Ein paar Worte, nicht nur über Wörter
  • 5.6 Positionen und Perspektiven, mit und ohne Ich
  • 5.7 Die vielen Stimmen des Selbst
  • 5.8 Selbstregulatives („inneres“) Sprechen
  • 5.9 Zusammenfassung
  • 6 Konsistenzprinzip und psychische Komplexität
  • 6.1 Die Entstehung des Konsistenzprinzips
  • 6.2 Konsistenzprinzip und Kultur
  • 6.3 Linvilles Forschungen und die Folgen
  • 6.4 Das Streben nach Konsistenz als Variable
  • 6.5 Konsistenz als therapeutische Norm?
  • 6.6 Folgen des Konsistenzdrucks
  • 6.7 Dialogische Alternativen zur Konsistenznorm
  • 6.8 Zusammenfassung
  • 7 Die Veränderung des dialogischen Selbst:
  • 7.1 Psychotherapie als „sichere Notfallsituation“
  • 7.2 Unterschiede, die einen Unterschied machen
  • 7.3 Die Selbstgespräch-Technik und ihre Varianten
  • 7.4 Die Fantasiegespräch-Technik und ihre Varianten
  • 7.5 Die Technik der Aneignung (Identifikation)
  • 7.6 Die Einführung neuer Selbst-Positionen am Beispiel des Selbstmitgefühls
  • 7.7 Zusammenfassung
  • 8 Schlusswort
  • 9 Verzeichnisse:
  • 9.1 Literatur: Die Äußerungen der Anderen
  • 9.2 Index: Von Namen und Begriffen

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor