Über Nutzen und Würde von Wald und Holz

Überlegungen zur Verantwortung im Umgang mit einer zentralen Lebensgrundlage

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Weigl (Hg.), Rosenberger (Hg.), Über Nutzen und Würde von Wald und Holz (2014), oekom verlag, München, ISBN: 9783865818959

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Nutzung von Wald und Holz wird die postfossile Zukunft der Menschheit wesentlich prägen. Daraus ergibt sich einerseits die Notwendigkeit, die Verfügbarkeit von Holz mittels fachlich fundierter und nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu sichern und durch technologische Impulse eine zukunftsfähige Verwendung von Holz im Alltag zu ermöglichen. Andererseits wird die Menschheit ihre vielfältigen Ansprüche an Wald und Holz bei knapper Verfügbarkeit an ethischen Grundsätzen und an einem generationenübergreifenden Denken orientieren müssen. Dies heißt auch, nicht alles ausschließlich am ökonomischen Nutzen auszurichten und der nichtmenschlichen Schöpfung angemessene Lebensräume zu überlassen.

Nutzung und Würde von Wald und Holz markieren die beiden Spannungspole des hier vorgelegten Diskurses, zu dem sich ein interdisziplinärer Kreis von Wissenschaftlern im Dialog mit Vertretern der Forst- und Holzwirtschaft zusammengefunden hat. Dabei meint Nutzung nicht nur die ökonomische, sondern beispielsweise auch die ästhetische, ökologische und therapeutische Nutzung von Wald und Holz durch den Menschen, aber auch die Nutzung des Waldes durch nichtmenschliche Lebewesen. Wie Nutzen und Würde miteinander ausbalanciert werden, ist die entscheidende ethische Frage für den Umgang mit Wald und Holz.

Beschreibung

Michael Rosenberger ist Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität und forscht zu Themen der Umwelt- und Tierethik. Sein Interesse gilt besonders der Weiterentwicklung klassischer Gerechtigkeitskonzepte im Sinne des Nachhaltigkeitsdenkens und der Schöpfungsgerechtigkeit.

Norbert Weigl ist promovierter Forstwirt und Leiter des Forstbetriebes der Fürst Starhemberg´schen Familienstiftung in Eferding, Oberösterreich. Er ist Dozent für Forstgeschichte an der Universität für Bodenkultur in Wien. Sein Forschungsinteresse gilt dem Beziehungs- und Wirkungsgefüge von Wald und Mensch und insbesondere den Auswirkungen historischer Waldnutzungsformen auf heutige Waldökosysteme.

Inhaltsverzeichnis

  • Über Nutzen und Würde von Wald und Holz
  • Inhaltsverzeichnis
  • Georg Starhemberg: Vorwort
  • Michael Rosenberger, Norbert Weigl: Einleitung
  • Stefan Böschen: Wälder.Reallabore der Nachhaltigkeit
  • Einleitung: Ein neues hölzernes Zeitalter – und sein rasches Ende?
  • Reallabore: ein systematisierender Blick
  • Konturen eines neuen hölzernen Zeitalters
  • Ausblick – ein weltweiter Waldressourcenrat?
  • LITERATUR
  • Günter Dobler: Waldkonflikte – Vom Schaden und Nutzender Auseinandersetzungen um den Wald
  • Die Maschinerie des Verfügbarmachens
  • Auswege aus der Falle?
  • Normkonflikte und grundsätzliche Kritisierbarkeit
  • Die Tragik radikaler Ansprüche
  • Integration üben und transparent machen
  • LITERATUR
  • Bernhard Freyer: Lokaler Wald als Gemeingut – Perspektiven für einen ethisch fundierten Verhandlungsprozesszukünftiger Waldnutzung
  • Einführende Überlegungen
  • Diskurseinheiten
  • Abschließende Überlegungen
  • LITERATUR
  • Joachim Hamberger: Grenzen freier Bewirtschaftungim Wald
  • Weil der Wald große Bedeutung für den Menschen hat, gilt es, Grenzen und Freiheit der Waldbewirtschaftung zu achten
  • Weil der Wald Zentralressource ist, sind Normen gerechtfertigt
  • Wo endet die Freiheit des Waldbewirtschafters aus ethischer Perspektive?
  • Ist der sich selbst überlassene Wald die Lösung?
  • Was kann und muss der Staat beitragen, damit Leitlinien und Grenzen eingehalten werden?
  • Durch Miteinander eine Kultur des Umgangs entwickeln
  • LITERATUR
  • Klaus Katzensteiner: Ökologische Grenzender Waldbewirtschaftung
  • LITERATUR
  • Michael Rosenberger: Einfach sein dürfen – Ethische und spirituelle Betrachtungen über Nutzen und Würde des Waldes
  • Etymologische Spuren: Der Wald als nicht "gebaut"
  • Verantwortete Waldnutzung: Nachhaltige Waldwirtschaft
  • Spirituelle Wahrnehmung des Waldes: "Sabbatische Forstwirtschaft" und "Würde" des Waldes
  • Epilog: Wald als Inbegriff von Wohlergehen
  • LITERATUR
  • Alfred Teischinger: Die Technologie des Holzes – Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzenbei der Nutzung deswichtigsten nachwachsenden Rohstoffes
  • Holztechnik und Technologiedes Holzes
  • Prozessketten zur Nutzung des Rohstoffes Holz
  • Triebkräfte für technische Innovation
  • Grenzen der Technik
  • Ressourceneffiziente Technologien und Mehrfachnutzung
  • Zusammenfassung und Ausblick
  • LITERATUR
  • Norbert Weber: Anmerkungen zum Nutzen und zur Nutzung des Waldes
  • Wie viel Wald gibt es –und wie viel brauchen wir eigentlich?
  • Wie wird der Wald heute bewirtschaftet?
  • Wie sollten wir den Wald zukünftig nutzen?
  • Folgerungen:Wir brauchen mehr Wald, Holz und Forstleute
  • LITERATUR
  • Gerd Wegener: Wald und Holz:Natur, Wirtschaft und Kultur
  • Prolog
  • Zur Natur des Holzes und der Rolle des Waldes
  • Die Dimension von Wald und Holz
  • Die ökologische Trumpfkarte von Wald und Holz
  • Zehn-Punkte-Katalog
  • LITERATUR
  • Norbert Weigl: Waldgeschichten
  • Die Geschichte vom Holzmangel
  • Die Geschichte von den vielfältigen Waldfunktionen
  • Die Geschichte von der Kohlenstoffsenke
  • Ausblick
  • LITERATUR
  • Christian Smoliner: 6 Thesen für eine hölzerne Zukunft
  • These 1 – Wer auf dem Holzweg ist, ist auf dem richtigen Weg.
  • These 2 – Holz kommt aus dem Wald, und das ist gut so.
  • These 3 – Das Zukunftsmodell Bioökonomieist ohne Holz nicht denkbar.
  • These 4 – Grenzüberschreitungenführen uns zu Innovationen rund ums Holz.
  • These 5 – Die Wertschöpfungskette Holzhält viele Herausforderungen für die Wissenschaft bereit.
  • These 6 – Holz braucht stabile Partnerschaften.
  • Interview mit Rudolf Burger-Philosoph: Der Wald als spezifischeuropäisches Kulturprodukt
  • Über Prof. Dr. Rudolf Burger
  • Interview mit Georg Emprechtinger-Unternehmer: Holz als wertvolles Unikat verpflichtet
  • Interview mit Hermann Kaufmann-Architekt: Holz als dauerhafte Alternative zu den derzeit vorherrschenden Baumaterialien
  • Interview mit Wolfgang Pfarl-Ehemaliger Verbandspräsident: Wald und Holz als Medien ökosozialer Sinngebung in der Gesellschaft
  • Interview mit Erich Wiesner-Unternehmer: Würde bedeutet Achtsamkeit für das Material Holz
  • Interview mit Johannes Wohlmacher-Chorherr und Forstmeister: Das, was wir vorfinden, besser hinterlassen
  • Michael Rosenberger, Norbert Weigl: Nutzen und Würde – Bilanz und Ausblick
  • Kurzbiografien der Autoren
  • Bildnachweise

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