Mönche, Schreiber und Gelehrte

Bildung und Wissenschaft im Mittelalter

Ulrich Nonn

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Ulrich Nonn, Mönche, Schreiber und Gelehrte (2014), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534728718

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Beschreibung

Der Mönch am Schreibpult ist ein Sinnbild für das Mittelalter wie für die mönchische Gelehrsamkeit. Höchst anschaulich erzählt Ulrich Nonn von der karolingischen Renaissance, den ›Artes liberales‹ oder der Scholastik. Er führt uns in die Skriptorien der Klöster und an die ersten Universitäten. Und er zeigt, wie aus mittelalterlicher Gelehrsamkeit langsam der Humanismus der Neuzeit erwächst.

Beschreibung / Abstract

»Auch zu schreiben versuchte er und pflegte deswegen Wachstafel und Büchlein im Bett unter dem Kopfkissen bei sich zu führen, um in müßigen Stunden seine Hand an das Nachmachen von Buchstaben zu gewöhnen.« Diese Schilderung der Bemühung Karls des Großen um die Erweiterung der eigenen Bildung kann als der symbolische Beginn für die mittelalterliche Gelehrsamkeit gelten.
Das christliche Mittelalter definiert sich auch über Bildung: Soweit mönchische Gelehrsamkeit reichte, soweit reichte Europa, auch unter diesem Gesichtspunkt wurde es als einheitlicher Raum gesehen. Ulrich Nonn widmet sich allen Bereichen der Thematik. Er schildert die antiken Grundlagenmittelalterlicher Bildung. Er erläutert die karolingische Renaissance, die ›Artes liberales‹ oder die Scholastik. Er zeigt Bildung und Lehrbetrieb an Klosterschulen und Universitäten und macht deutlich, wie das mittelalterliche Wissen sich allmählich zum frühneuzeitlichen Humanismus wandelt. Die intellektuellen Grundlagen Europas – hier werden sie anschaulich und ansprechend ausgebreitet.

Beschreibung

Ulrich Nonn, geb. 1942, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Koblenz-Landau. Zahlreiche Veröffentlichungen vorrangig zur politischen Geschichte, zur Verfassungs- und Kulturgeschichte des Frühmittelalters. Diese von Ulrich Nonn herausgegebene WBG-Publikation wird durch den zweiten Teil der ›Quellen zur Alltagsgeschichte im Früh- und Hochmittelalter‹ (2007) zu einem Gesamtwerk ergänzt.

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Verfall der römischen Bildung?
  • Die karolingische Bildungsreform
  • Vorstufen
  • Karolingische „Renaissance“?
  • Reformziele: Korrektes Sprechen, Lesen und Schreiben
  • Ein gelehrter Hofkreis
  • Lehren und Lernen
  • Das Bildungsideal der artes liberales
  • Die Entwicklung des Kanons
  • Das Trivium
  • Das Quadrivium
  • Bildliche Darstellungen
  • Die artes mechanicae
  • Ein „Brockhaus des Mittelalters“
  • Das Schulwesen als Domäne der Kirche
  • Entstehung und Entwicklung der Klosterschule
  • Schulalltag im Kloster: Das Beispiel Sankt Gallen
  • Ein berühmter Gelehrter und Lehrer im Kloster: Hrabanus Maurus in Fulda
  • Die Domschulen als aufstrebende Bildungsstätten
  • Die Entwicklung der Scholastikals mittelalterliche Schulwissenschaft
  • Ein wissenschaftlicher Aufbruch
  • Bedeutende Schulen, große Lehrer
  • Ein streitbares Gelehrtenleben: Petrus Abaelardus
  • Von den Domschulen zu den Universitäten
  • Voraussetzungen
  • Die erste Magisteruniversität: Paris
  • Die erste Studentenuniversität: Bologna
  • Die erste Staatsuniversität: Neapel
  • Die erste medizinische Hochschule: Salerno
  • Die erste Universität des Reichs: Prag
  • Studentisches Leben
  • Die Entstehung des städtischen Schulwesens
  • Voraussetzungen
  • Schulen zwischen Stadt und Kirche
  • Schulisches Leben
  • Eine neue Bildungsbewegung: Der Humanismus
  • Zur Begrifflichkeit: Renaissance und Humanismus
  • Die Anfänge in Italien
  • Humanistische Pädagogik
  • Der Humanismus im Reich
  • Der Aufschwung der Naturwissenschaften
  • Der „Fürst der Humanisten“: Erasmus von Rotterdam
  • Bildung im Mittelalter – Bildung heute
  • Ausgewählte Quellen und Literatur
  • Abbildungsverzeichnis
  • Personenregister
  • Back Cover

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