Leppin, Wilhelm von Ockham

Gelehrter, Streiter, Bettelmönch

Volker Leppin

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Volker Leppin, Peter Herde (Hg.), Leppin, Wilhelm von Ockham (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534729708

631
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Beschreibung

Der Franziskaner Wilhelm von Ockham (ca. 1285 – 1347) gehört zu den bedeutendsten Denkern des Mittelalters. Volker Leppin entfaltet sein Leben und Werk, indem er es konsequent in sein historisches Umfeld einordnet. So bietet er eine allgemein verständliche und lebendige Gesamtschau von Ockhams Ideenwelt und Wirken.

Beschreibung / Abstract

Drei sehr unterschiedliche Stationen prägten den Lebensweg Wilhelms von Ockham, der als einer der faszinierendsten Denker des Mittelalters gilt: seine Lehrtätigkeit als Theologe in Oxford, der Häresieprozess am päpstlichen Hof in Avignon und - nach seiner Flucht - seine fast zwanzigjährige Stellung als Berater Kaiser Ludwigs des Bayern. Volker Leppin erschließt Ockhams Biographie, indem er sie aus der inneren Entwicklung seiner theologischen, philosophischen und politischen Schriften rekonstruiert. Zugleich bettet er Ockham stets in die ihn bestimmenden sozialen und politischen Zusammenhänge – Universität, Kurie und Kaiserhof – ein. Dadurch gelingt es ihm nicht nur, Ockhams oftmals abstrakte Ideensysteme allgemein verständlich darzustellen und gängige Deutungsmuster zu korrigieren, sondern auch ein lebendiges Bild von den geistigen Auseinandersetzungen im 14. Jahrhundert zu zeichnen.

Beschreibung

Volker Leppin, geb. 1966, lehrt seit 2010 Kirchengeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen; davor war er zehn Jahre in derselben Funktion an der Friedrich_Schiller-Universität Jena tätig.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Anfänge
  • 1. Die Herkunft
  • 2. Ein minderer Bruder
  • 3. Eintritt in die Klerikerlaufbahn
  • II. Akademischer Aufstieg
  • 1. Die Universität Oxford
  • 2. Das Pariser Erbe: die Lehrverurteilung von 1277
  • 3. Der prägende Denker: Duns Scotus
  • 4. Ockhams Studiengang
  • 5. Die Sentenzenvorlesung in Oxford
  • III. Das Programm des Sentenzenkommentars – eine Apologie der Theologie
  • 1. Die Streitigkeiten zwischen der Universität Oxford und den Bettelorden
  • 2. Ockhams Lösungsvorschlag
  • 3. Die Theologie an den Grenzen der Philosophie: die Gotteslehre und das Universalienproblem
  • 4. Theologisch-philosophische Testfälle
  • IV. Ein neuer akademischer Kontext: Lehrtätigkeit in London
  • 1. Ockhams Londoner Aufenthalt
  • 2. Die neue Lehrtätigkeit: der Apologet der Theologie als Lehrer der Philosophie
  • 3. Der Höhepunkt der Londoner Phase: die Summe der Logik
  • V. Konfliktlinien
  • 1. Ein gefährlicher Feind: der Kanzler Lutterell
  • 2. Zwischenspiel: Vorladung durch die Franziskaner
  • 3. Ein Rettungsversuch: die Abendmahlstraktate
  • 4. Die unabgeschlossene Promotion
  • VI. Ein neuer Schauplatz: Avignon
  • 1. Das päpstliche Avignon
  • 2. Ockhams Prozess: ein Musterbeispiel an Akribie
  • 3. Die virtuelle Universität
  • 4. Wahrnehmungen und Fehlwahrnehmungen in Avignon
  • 5. Die Flucht
  • VII. Von Avignon nach München
  • 1. Ludwig der Bayer und der Kampf gegen den Papst
  • 2. Das Franziskanerkloster in München: ein Intellektuellenzentrum im Schatten der Residenz
  • VIII. Neue Themen im Dienst des Kaisers
  • 1. Armut und Reichtum
  • 2. Neue Gewissheit im Kampf gegen die Kirche
  • 3. Noch einmal: die virtuelle Universität
  • 4. Weltliche Mächte und der Papst
  • IX. Letzte Lebensjahre
  • X. Wirkungen
  • 1. Ockhams Wirkung in der Spätscholastik
  • 2. Ockham als Hilfe im Streit um den Konziliarismus
  • 3. Anknüpfung und Kritik in der Reformation
  • 4. Die Ockham-Renaissance in der modernen Philosophie
  • 5. Ockhambilder in der Forschung
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 1. Quellen
  • 2. Literatur
  • Register
  • 1. Personen
  • 2. Sachen
  • Verlagsinformationen

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