Religiöse Erinnerungskulturen

Formen der Geschichtsschreibung in der römischen Antike

Jörg Rüpke

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Jörg Rüpke, Religiöse Erinnerungskulturen (2013), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534731053

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Beschreibung

Die moderne Gedächtnisforschung hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass historische Erinnerung weit über Geschichtserzählungen hinausgeht. Jörg Rüpke untersucht in diesem Buch Formen der römischen Geschichtsschreibung und beleuchtet dabei insbesondere bestimmte Gattungen, die mit religiöser Dokumentation von Geschichte assoziiert werden.

Beschreibung / Abstract

Religion und Geschichte stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion bietet in der römischen Antike die Möglichkeit, die eigene Identität auszudrücken. Geschichte stellt diese Identitäten in einen größeren Zusammenhang. Die moderne Gedächtnisforschung hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass historische Erinnerung weit über bloße Geschichtserzählungen hinausgeht. Sie greift im antiken Rom zurück auf religiös motivierte priesterliche Aufzeichnungen, auf Festkalender und Beamtenlisten. Daraus entwickeln sich schließlich Formen ›weltlicher‹ Geschichtsschreibung wie etwa Annalen oder ›Commentarii‹. Religiöse Institutionen von Erinnerung stehen somit am Beginn jeder Historiographie, und zugleich wird Religion auf diese Weise selbst Geschichte. Jörg Rüpke untersucht in seinem Buch dieses spannungsreiche Wechselspiel zwischen religiösen Erinnerungskulturen und Geschichtsschreibung.

Beschreibung

Jörg Rüpke, geb. 1962, ist Professor für Vergleichende Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Polytheismen an der Universität Erfurt. Er ist Fellow für Religionswissenschaft am Max-Weber-Kolleg Erfurt, Träger des Thüringer Forschungspreises für Grundlagenforschung 2012, Mitglied des Wissenschaftsrates und Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einführung
  • Teil I: Die Ausbildung historiographischer Gattungen in der späten Republik
  • Kapitel 1: Räume literarischer Kommunikation in der Formierungsphase römischer Literatur
  • Kapitel 2: Der soziale Ort der frühen römischen Epik und seine Konsequenzen für die historische Erinnerung
  • Kapitel 3: Priestergeschichte und die annales maximi
  • Kapitel 4: Römertum und Gruppeninteresse: Caesars Commentarii
  • Teil II: Chroniken und Kalender
  • Kapitel 5: Fasti: Quellen oder Produkte römischer Geschichtsschreibung?
  • Kapitel 6: Geschichtsschreibung in Listenform
  • Kapitel 7: Historische Erinnerung unter kleinen Leuten: Die Fasti der Vicomagistri
  • Kapitel 8: Fasti und Sanctorale: Religiöse Kreativität und Historisierung von Religion in der Spätantike
  • Teil III: Religion als Geschichte
  • Kapitel 9: Rituelle Erinnerung
  • Kapitel 10: Historisierung von Religion in Texten der späten Republik
  • Kapitel 11: Vergeschichtlichung von Ritualen: Die Historisierung des Regifugium in augusteischer Zeit
  • Kapitel 12: Epilog: Antike Elemente in der europäischen Gedächtniskultur
  • Anmerkungen
  • Bibliographie
  • Allgemeines Register
  • Stellenregister
  • Back Cover

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