Agency Revisited. Relationale Perspektiven auf Kindheit und die Handlungsfähigkeit von Kindern

Florian Eßer

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Florian Eßer, Agency Revisited. Relationale Perspektiven auf Kindheit und die Handlungsfähigkeit von Kindern (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2014 #3, S.233

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Beschreibung / Abstract

Der Beitrag setzt sich mit dem Begriff "agency" auseinander, wie er in den Childhood Studies nicht zuletzt in Abgrenzung gegenüber einem sozialisationstheoretisch fundierten Verständnis von Kindheit entwickelt wurde. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem in der Kindheitsforschung vorherrschenden Verständnis von agency plädiert der Beitrag für einen alternativen Zugang, um soziale Handlungsfähigkeiten und -möglichkeiten von Kindern in den Blick zu bekommen. Auf der Grundlage relationaler Sozialtheorien kann eine soziale Bestimmung dessen unternommen werden, was Kindheit ist und welche agency sich hieraus für Kinder in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten ergibt. Systematisch und empirisch wird entfaltet, dass erstens das Soziale aus menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren besteht, zweitens Identitäten in Relation zu diesen unterschiedlichen Akteuren je situativ hervorgebracht und stabilisiert werden und drittens Kinder, wie alle anderen sozialen Akteure auch, unterschiedliche Identitäten in wechselnden sozialen Netzwerken besitzen. Ein solches relationales Verständnis kann agency jenseits der klassischen Dualitäten von Persönlichkeit und Gesellschaft, Kindern und Erwachsenen, Handlung und Struktur etc. rekonstruieren.

Schlüsselwörter: agency, sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung, relationale Sozialtheorien, Netzwerk, Kinder als Akteure



The article deals with the concept of agency as it was developed within Childhood Studies. This had happened primarily in distinction from an understanding of childhood based on ideas of socialization. The following argument is based on a critical analysis of the prevailing understanding of agency within Childhood Studies and advocates an alternative approach. On the basis of relational social theories a social definition of both, childhood and children´s agency within different social contexts, can be achieved. At first it will be deployed systematically as well as empirically that the social is composed of human and non-human actors at the same time. Secondly identities are produced and stabilized in relation to these different actors. Thirdly it will be shown that children, like all other social actors, have different identities in changing social networks. In a relational understanding like this, agency has to be reconstructed beyond classic dualities of person and society, children and adults or action and structure.



Keywords: agency, childhood studies, relational social theories, network, children as actors

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