Verletzte Identitäten

Der Kampf um den Opferstatus im bosnisch-herzegowinischen Nachkrieg

Ana Mijic

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Ana Mijic, Verletzte Identitäten (2014), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593425153

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Beschreibung

Ana Mijic, Dr. phil., arbeitet derzeit als Lehrbeauftragte am Institut für Soziologie an der Universität Wien.

Beschreibung / Abstract

Seit der Unterzeichnung des »Allgemeinen Rahmenabkommens von Dayton über einen Frieden in Bosnien und Herzegowina« im Jahr 1995 schweigen in der ehemaligen Teilrepublik Jugoslawiens die Waffen. Dennoch bestimmt seit nunmehr fast 20 Jahren ein »Nachkrieg« das Leben der Menschen. Ana Mijic zeigt, wie Serben, Kroaten und Bosniaken durch das Fortbestehen der alten Feindbilder an einer wirklichen Auseinandersetzung mit der Kriegsvergangenheit gehindert werden. Jede Volksgruppe versucht, die eigene, durch die Konfrontation mit konkurrierenden Wahrheiten verletzte Identität zu heilen, indem sie sich beharrlich ausschließlich als Opfer von Vertreibung und Mord betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorbemerkung
  • 1. Krisen des Nachkriegs – eine Einleitung
  • 1.1 Der Krieg und seine Fortsetzung
  • 1.2 Identitäten im (Nach-)Krieg
  • 1.3 Zum Aufbau des Buches
  • 2. »Construction and Boundaries« –Konzeptioneller Rahmen der Untersuchung
  • 2.1 »Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit«
  • 2.2 Zur wissenssoziologischen Identitätskonzeption und der Frage nach †ºkollektiver Identität†¹
  • 2.3 Ethnic Boundaries – Zur sozialen Konstruktion ethnischer Grenzziehung
  • 2.4 Erfassung gesellschaftlicher Wirklichkeit über die Analyse sozialer Deutungsmuster
  • 3. Methodische Anlage der Untersuchung
  • 3.1 Zur Methodologie und Methode der Objektiven Hermeneutik
  • 3.2 Methode im Forschungskontext
  • 4. Deutungsmuster in einer Nachkriegsgesellschaft – eine exemplarische Fallanalyse
  • 4.1 Die Fallbestimmung und Interaktionseinbettung
  • 4.2 Analyse der Eröffnungssequenz
  • 4.3 Auf den Punkt gebracht: Die erste Fallstrukturhypothese
  • 4.4 Interviewinterne Überprüfung der Strukturhypothese
  • 4.5 Explikation der intern plausibilisierten Fallstrukturhypothese
  • 5. Jenseits des Einzelfalls – Transethnische Plausibilisierung der Fallstrukturhypothese
  • 5.1 Bratstvo i Jedinstvo – eine †ºjugo-nostalgische†¹ Perspektive
  • 5.2 Eine desinteressierte Analyse – im eigenen Interesse?
  • 5.3 Der gute Hirte – der eigenen Herde
  • 5.4 Der Patriot – (s)ein Kampf gegen den Verrat
  • 5.5 Der gute Mensch – Alles eine Frage der Erziehung
  • 6. Selbstviktimisierung als Deutungsmuster des Nachkriegs – eine systematische Verdichtung
  • 6.1 Das Äußere im Inneren – Die spezifische Situation in Bosnien-Herzegowina der Gegenwart
  • 6.2 Vom Nutzen, ein Opfer zu sein – (Selbst-)Charismatisierung durch (Selbst-)Viktimisierung
  • 6.3 Fremde Spiegel – Zur Dependenz ethnisch-spezifischer Argumentationsstrukturen von Fremdbildern
  • 7. Schlusswort und Ausblick
  • Literatur
  • Anhang

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