Moralisierung des Rechts

Kontinuitäten und Diskontinuitäten nationalsozialistischer Normativität

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Werner Konitzer (Hg.), Moralisierung des Rechts (2014), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593424576

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Nationalsozialistische Rechtstheorien hoben den Unterschied zwischen Moral und Sittlichkeit auf der einen Seite und Recht auf der anderen Seite so weit wie möglich auf. In den »Nationalsozialistischen Leitsätzen für ein neues Strafrecht« von 1938 formulierte Hans Frank, Hitlers Rechtsanwalt und einer der führenden Vertreter einer »nationalsozialistischen Rechtswissenschaft«, kurz und bündig: »Deutsches Rechtsgefühl und deutsches Sittlichkeitsempfinden sind eins.«


Was bedeutete dieses »Ideal« der Einschmelzung des Unterschieds von Sittlichkeit, Moral und Recht für die nationalsozialistische Rechtstheorie und Rechtspraxis? Was besagte sie für eine Analyse nationalsozialistischer Vorstellungen von »Ethik« und »Moral«? Und wie weit bestimmte das Fortwirken nationalsozialistischer Moral noch die Rechtsauffassungen der frühen Bundesrepublik?

Beschreibung

Prof. Dr. Werner Konitzer ist stellvertretender Leiter des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Lena Foljanty, Dr. iur., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • »Jenseits vom Chaos und von Interessenkonflikten« – Aspekte der Rechtsentwicklung im NS-System der 1930er Jahre – Herlinde Pauer-Studer
  • »Arbeit« und »Gemeinschaft« im NS-Recht und im Recht der frühen Bundesrepublik – Martin Becker
  • Ehe und Homosexualität im bundesdeutschen Rechtssystem der 1950er Jahre: Normen, Werte, Grundgesetz – und ein Film – Thomas Henne
  • Fortwirkende Einflüsse aus nationalsozialistischer Zeit auf das Strafrecht als Ausdruck übergreifender Entwicklungslinien im Strafrecht des 20. Jahrhunderts – Joachim Vogel
  • Die Entdeckung des Unrechtsstaates – David Johst
  • Ordnen, werten, hierarchisieren – Der sozial dichte Begriff »Rasse« und seine Gebrauchsweisen im Nationalsozialismus – Tino Plümecke
  • Kontinuitäten und Brüche nationalsozialistischer Moralvorstellungen am Beispiel von Otto Friedrich Bollnows »Einfacher Sittlichkeit« – Werner Konitzer
  • »Als Deutscher unter Deutschen«: Karl Jaspers†™ Die Schuldfrage – Michael Schefczyk
  • Selbstentnazifizierung einer Komplizenschaft – Die Vorgeschichte des SS-Bekenntnisses von Hans Egon Holthusen und seiner Kontroverse mit Jean Améry – Nicolas Berg
  • Autorinnen und Autoren

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