Ärztliche Psychotherapie - Vier-Ebenen-Modell einer Personalisierten Medizin

Epidemiologische Bedeutung, historische Perspektive und zukunftsfähige Modelle aus Sicht von Patienten und Ärzten

Gereon Heuft, Renate Schepker und Harald J. Freyberger

Diese Publikation zitieren

Gereon Heuft, Renate Schepker, Harald J. Freyberger, Ärztliche Psychotherapie - Vier-Ebenen-Modell einer Personalisierten Medizin (2018), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608268645

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Jeder Arzt – gleich welcher Fachrichtung – trifft auf Menschen in besonderen Lebenssituationen: Wer krank ist, befindet sich meistens in einem „Ausnahmezustand“. Zudem nimmt die Anzahl psychischer Leiden zu. Auch auf die individuellen Bedürfnisse dieser Patienten muss ein Mediziner eingehen können. Wie wird er jedoch einer personalisierten, auf das Individuum zugeschnittenen Behandlung gerecht, und wie kann er entsprechende Kompetenzen erwerben?
Gereon Heuft, Harald Freyberger und Renate Schepker haben die Rolle der ärztlichen Psychotherapie in Deutschland analysiert. Lesen Sie, wie Patienten, Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten den Stellenwert der ärztlichen Psychotherapie einschätzen und wer wann zu welchen Therapeuten gehen oder überweisen würde.
Auf Basis dieser Erhebungen haben die Autoren ein Vier-Ebenen-Modell entwickelt, das zeigt, wie psychotherapeutische Kompetenzen – vom Studium bis zum Facharzt – in jedem Stadium der Ausbildung erworben werden können. Eine zeitnahe psychotherapeutische Versorgung für jeden, der sie benötigt, ist keine Utopie!
KEYWORDS: Ärztliche Psychotherapie, Medizinstudium, Facharztausbildung, Psychosomatische Grundversorgung, Expertise, Versorgungsforschung, personalisierte Medizin

Beschreibung

<p>Prof. Dr. med. Gereon Heuft, Universitätsprofessor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Gerontopsychosomatik und Alternsforschung, die Psychotraumatologie, die Psychoonkologie sowie Rehabilitationsforschung. Prof. Heuft ist Schriftleiter und Herausgeber der Zeitschrift Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie der Bundesärztekammer/Bundespsychotherapeutenkammer sowie der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen Lippe. Er ist Verhandlungsführer für die Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) im Psych-Entgeltsystem.</p>
<p>Prof. Dr. med. Harald J. Freyberger war seit 1997 C4-Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Greifswald und Direktor der am Hanse-Klinikum Stralsund ausgelagerten Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Er studierte Humanmedizin in Hamburg und Zürich und promovierte 1986 über eine einzelfallstatistische psychophysiologische Psychotherapiestudie. Nach Absolvierung der Facharztweiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Lübeck war er dort als klinischer Oberarzt tätig und habilitierte 1995 zu diagnostischen Fragestellungen. In seiner psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Ausbildung erfolgte eine Schwerpunktsetzung durch die Arbeitsgemeinschaft für die Psychoanalyse in Gruppen. Zwischen 1996 und 1997 war er als leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Bonn beschäftigt. Harald J. Freyberger verstarb vollkommen überraschend am 6. Dezember 2018.<br /><br />Die Forschungsschwerpunkte betrafen einerseits diagnostische und epidemiologische Fragestellungen. So war er beispielsweise an der Entwicklung und empirischen Überprüfung der ICD-10 und des multiaxialen Systems der Operationalisierten psychodynamischen Diagnostik (OPD) in Deutschland beteiligt und nahm an einer Reihe internationaler Koordinationstreffen zwischen den task forces von ICD-10 und DSM-IV teil. Weitere Forschungsschwerpunkte betrafen die Zusammenhänge zwischen Traumatisierung und Dissoziation, die gesundheitlichen Konsequenzen von politischer Verfolgung sowie die experimentelle Psychopathologie.<br /><br />Harald Freyberger war Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zur operationalisierten psychiatrischen und psychodynamischen Diagnostik und hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und Buchbeiträge publiziert. Er war Mitherausgeber des "Kompendiums für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin" und des "Fragebogens dissoziativer Symptome (FDS)". Er arbeitete u.a. im Editorial Board der Zeitschriften "Psychotherapy and Psychosomatics" und "European Addiction Research" und gab die Zeitschriften "Psychodynamische Psychotherapie" und "Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie" mit heraus.<br /><br /></p>
<p>Prof. Dr. med. Renate Schepker, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des ZfP Südwürttemberg, Mitglied der Geschäftsleitung und Regionalkoordinatorin Süd, Psychoanalytikerin DGPT.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Impressum
  • Anschriften der Autoren
  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Inhalt
  • 1 Einleitung – Auftrag und Ziele der Expertise
  • 1.1 Wissenschaftlicher Beirat der Expertise
  • 2 Epidemiologischer und gesundheitspolitischer Rahmen
  • 3 Geschichtliche Aspekte der Ärztlichen Psychotherapie
  • 3.1 Geschichte der Ärztlichen Psychotherapie in der Psychiatrie
  • 3.2 Die Entwicklung der Ärztlichen Kinderund Jugendlichenpsychotherapie
  • 3.3 20 Jahre Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • 4 Zur psychosomatischen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung zugelassene Gruppen in der vertragsärztlichen und
  • 4.1 Die Weiterbildung in Psychosomatischer Grundversorgung
  • 4.2 Fachärzte mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie
  • 4.3 Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Nervenärzte
  • 4.4 Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • 4.5 Fachärzte für Kinderund Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • 4.6 Bereichsbezeichnung Psychoanalyse
  • 4.7 Psychologische Psychotherapeuten
  • 4.8 Kinderund Jugendlichenpsychotherapeuten
  • 4.9 Weitere Berufsgruppen
  • 4.10 Die aktuelle ambulante psychotherapeutische Versorgungslandschaft
  • 5 Bevölkerungsbasierte Erhebung bezüglich des Bekanntheitsgrades psychotherapeutisch Tätiger und deren Aufgabenbereiche
  • 5.1 Auswahl der zu befragenden Zielpersonen
  • 5.2 Durchführung der Befragung
  • 5.3 Soziodemographische Daten der Befragten
  • 5.4 Fragebogen
  • 5.5 Ergebnisse der Befragung
  • 6 Stellenwert der Ärztlichen Psychotherapie aus der Sicht niedergelassener Ärztlicher, Psychologischer sowie Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten sowie von Krankenhausärzten und Fachgesellschaften
  • 6.1 Befragung Niedergelassener
  • 6.2 Befragung Klinikärzte
  • 6.3 Befragung somatischer Fachgesellschaften
  • 7 Expertise zur Rolle der Ärztlichen Psychotherapie
  • 7.1 Problemaufriss
  • 7.2 Vier-Ebenen-Modell ärztlich-psychotherapeutischer Kompetenzen
  • 8 To Do-Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung
  • 8.1 Ärztliche Ausbildung (1. Ebene der ärztlich-psychotherapeutischen Kompetenz)
  • 8.2 Psychosomatische Grundversorgung in allen ärztlichen Fachgebieten mit Krankenversorgung (2. Ebene der ärztlich-psychotherapeutischen Kompetenz)
  • 8.3 Fachgebundene Psychotherapie in allen ärztlichen Fachgebieten mit Krankenversorgung (3. Ebene der ärztlich-psychotherapeutischen Kompetenz)
  • 8.4 Fachärztliche Psychotherapie (4. Ebene der ärztlichpsychotherapeutischen Kompetenz)
  • 8.5 Vernetztes Arbeiten von Ärzten über alle Ebenen Ärztlicher Psychotherapie
  • 8.6 Besondere Patientengruppen
  • 8.7 Sorgfältige Verwendung des Begriffs „Personalisierte Medizin“
  • 8.8 Diskussion bezüglich der Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeuten sowie Kinderund Jugendlichen Psychotherapeuten
  • 8.9 Hinweise auf die Erfordernis einer aktiven Vertretung der Ärztlichen Psychotherapie auf der Ebene der verfassten Institution
  • 9 Literatur
  • Anhang
  • Tabellen und Abbildungen zu den Kapiteln
  • Ergänzungen zu Kapitel 4
  • Ergänzungen zu Kapitel 5
  • Ergänzungen zu Kapitel 6
  • Ergänzungen zu Kapitel 7

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