Trauma und Justiz

Juristische Grundlagen für Psychotherapeuten - psychotherapeutische Grundlagen für Juristen

Kirsten Stang und Professor Ulrich Sachsse

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Kirsten Stang, Professor Ulrich Sachsse, Trauma und Justiz (2018), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608266900

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Beschreibung / Abstract

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Traumatisierungen und der Umgang der Justiz mit den Opfern rücken zunehmend in den gesellschaftlichen und politischen Fokus. Die intensive Aufarbeitung des Missbrauchs von Schutzbefohlenen durch Kirchen, pädagogische und therapeutische Einrichtungen ist hierfür ein eindrückliches Beispiel.
Alle Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die Opfer von Gewalttaten behandeln, werden mit den juristischen Implikationen und Konsequenzen dieser Tatbestände konfrontiert. Umgekehrt sind psychotherapeutische Aspekte im Verfahren für alle Juristinnen und Juristen bedeutsam.
Dieses Referenzwerk stattet Psychotherapeuten mit juristischem Grundwissen aus, sodass sie ihren Patienten fundierte Empfehlungen geben können, ob eine Anzeige im individuellen Fall sinnvoll ist oder sich eher retraumatisierend auswirkt. Weiterhin geht es um Aspekte wie Gutachten, Zeugenaussagen von Therapeuten, Akteneinsicht und Kooperation. Für den Fall einer Anzeige vermitteln die Oberstaatsanwältin Kirsten Stang und der Psychotherapeut Ulrich Sachsse wichtige Hilfestellungen für die weitere psychotherapeutische Behandlung während des Strafverfahrens und danach.
Die 2. Auflage berücksichtigt die zahlreichen aktuellen gesetzlichen Änderungen, insbesondere das Zweite Opferrechtsreformgesetz und das Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs (StORMG).
Ein notwendiges Buch sowohl für Psychotherapeuten als auch für Juristen – und ein wichtiger gesellschaftspolitischer Diskussionsbeitrag.
KEYWORDS: Traumatisierung, Vergewaltigung, Missbrauch, Strafverfahren, Gerichtsverhandlung, Opferschutz, Psychotherapie, Traumatherapie, Ermittlungsverfahren, Zeugenaussage

Beschreibung

<p>Kirsten Stang, Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Bis 2000 Leitung des Dezernats „Sexuelle Gewalt“. 2001–2005 Vorsitzende der Stiftung Opferhilfe für die Region Braunschweig. Seit 2003 stellvertretende Vorsitzende des Niedersächsischen Richterbundes, Mitglied der Staatsanwaltskommission des Deutschen Richterbundes und Richterin am Niedersächsischen Disziplinargericht. 2006–2007 stellvertretende Leiterin der Jugendanstalt Hameln. Danach Abteilungsleiterin bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit dem Schwerpunkt Kapitaldelikte.</p>
<p>Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, Psychotraumatologie (DeGPT), Katathym Imaginative Psychotherapie (DGKIP);</p><p>Wissenschaftlicher Berater im Asklepios Fachklinikum Göttingen;</p><p>emeritierter Honorarprofessor der Universität Kassel;</p><p>1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Katathym Imaginative Psychotherapie AGKB.</p><p>Wissenschaftlicher Berater und Schauspieler des Bremer Bürgermeisters Smidt im Film „Effigie“ von Udo Flohr.</p><p>Gründungsherausgeber der Zeitschrift Persönlichkeitsstörungen Theorie und Therapie PTT bei Schattauer.</p><p>Umfangreiche Lehr- und Vortragstätigkeit im Bereich Trauma-fokussierte Psychotherapie: ID Institut Kassel / Göttingen – Deutsche Psychologen-Akademie DPA Berlin – Institut für Psychotherapie IfP am UKE Hamburg – CoPPP Chemnitz – KIPT Darmstadt – zap Wien.</p><p>2004 Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung, Universität Zürich;</p><p>2006 Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen, Gesellschaft für Persönlichkeitsstörungen GePs;</p><p>2017 Bundesverdienstkreuz am Bande.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Impressum
  • Vorwort zur 2. Auflage
  • Inhalt
  • Danksagung
  • Einleitung
  • 1 Grundlagen
  • 1.1 Wichtige Begrifflichkeiten
  • 1.2 Maximen des Strafrechts
  • 2 Die Stationen des Strafverfahrens
  • 2.1 Das Ermittlungsverfahren
  • 2.2 Das Zwischenverfahren
  • 2.3 Das Hauptverfahren
  • 2.4 Die Strafvollstreckung
  • 3 Juristische Subsumtionen
  • 3.1 Der Straftatbestand der „sexuellen Nötigung“ und der „Vergewaltigung“
  • 3.2 Der „minderschwere Fall“
  • 3.3 Sexueller Missbrauch von Kindern
  • 3.4 Sexueller Missbrauch bei besonderen Abhängigkeitsverhältnissen
  • 3.5 Vorsatz und Fahrlässigkeit
  • 3.6 Notwehr
  • 3.7 Verbotsirrtum und Subsumtionsirrtum
  • 3.8 Schuld
  • 4 Verjährung
  • 5 Das Ermittlungsverfahren
  • 5.1 Die Anzeige
  • 5.2 Die Vorgehensweise von Polizei und Staatsanwaltschaft
  • 5.3 Spurensicherung
  • 5.4 Einstellung des Verfahrens oder Anklage?
  • 5.5 Haftbefehl und Untersuchungshaft
  • 6 Gutachten
  • 6.1 Das Glaubwürdigkeitsgutachten bzw. das Aussagepsychologische Gutachten
  • 6.2 Kindheitstraumata – erinnert: ein Report zum derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand und zu seinen Anwendungen
  • 6.3 Das Schuldfähigkeitsgutachten
  • 7 Die Rechte des Beschuldigten und seines Verteidigers
  • 7.1 Allgemeine Freiheitsrechte
  • 7.2 Informationsrechte
  • 7.3 Das Recht auf Verteidigung
  • 7.4 Anwesenheitsrechte und -pflichten
  • 7.5 Mitwirkungsrechte
  • 8 Die Rechte und Pflichten des Opfers
  • 8.1 Die Pflichten des Opfers
  • 8.2 Die Rechte des Opfers
  • 9 Die Therapeutin als Zeugin
  • 10 Die Patientenakte
  • 11 Die Gerichtsverhandlung
  • 11.1 Die unterschiedlichen Gerichte
  • 11.2 Der Ablauf der Hauptverhandlung
  • 11.3 Die Rechte des Verteidigers und des Angeklagten in der Hauptverhandlung
  • 11.4 Wie kann das Opfer vor der Wirkung der Belastung durch die Verhandlung geschützt werden?
  • 11.5 Das Urteil
  • 11.6 Die Strafzumessung
  • 11.7 Nach dem Urteil
  • 12 Einlegen von Rechtsmitteln
  • 12.1 Berufung
  • 12.2 Revision
  • 13 Strafvollzug und Sicherungsverwahrung
  • 14 Das Adhäsionsverfahren
  • 15 Das Opferentschädigungsgesetz (OEG)
  • 16 Das Gewaltschutzgesetz
  • 17 Traumazentrierte Psychotherapie versus juristische Verfahren
  • 17.1 Erschwert Psychotherapie die juristische Wahrheitsfindung?
  • 17.2 Trauma-Therapie
  • 18 Anzeigen! – Anzeigen?
  • Sachverzeichnis

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