Denn sie tun nicht, was sie wissen

Eine Studie zu ökologischem Bewusstsein und Handeln

Anett Entzian

Diese Publikation zitieren

Anett Entzian, Denn sie tun nicht, was sie wissen (2015), oekom verlag, München, ISBN: 9783865816078

642
Accesses
16
Quotes

Beschreibung / Abstract

Dieses Buch betrachtet die Kluft zwischen ökologischem Bewusstsein und entsprechendem Verhalten aus einer anderen Perspektive. Dabei beschreitet die Autorin neue Wege im Verständnis des oft konstatierten Mind-Behavior-Gap. Unendlich viele Forschungsprojekte und ganze Dekaden von Bildungsanstrengungen sind diesem Phänomen nachgegangen und haben sich um seine Lösung bemüht. Bislang leider mit mäßigen Erfolgen, denn nach wie vor steigt der Ressourcenverbrauch parallel zum Umweltbewusstsein.

Auf Basis empirischer Befunde weist das vorliegende Buch nach, dass der Mind-Behavior-Gap viel besser als Mind-Perception-Gap zu verstehen ist. Dieser Ansatz zielt stärker auf kognitive Aspekte ab. Er ist als eine mentale Operation zu verstehen, die das eigene, keineswegs ökologische Handeln, mit dem Selbstanspruch ökologisch zu denken, in Einklang bringt. Und dabei rückt etwas Interessantes in den Blick: Insbesondere junge Menschen überschätzen das eigene Umweltverhalten, indem sie sich selbst ein hohes Umweltbewusstsein attestieren und mitunter höchst unökologisch handeln. Ältere Menschen hingegen verhalten sich oft ökologischer und unterschätzen hier das eigene Handeln.

Inhaltsverzeichnis

  • Denn sie tun nicht,was sie wissen
  • Widmung
  • Danksagung
  • Inhaltsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Der Mensch erscheint im Anthropozän
  • 1.2 Theoretische Einordung der vorliegenden Untersuchung
  • 2 Theorie
  • 2.1 Aspekte des Selbstbildes: Person, Biographie, Generation
  • 2.2 Umweltaspekte
  • 2.3 Zusammenfassung Selbst- und Umweltaspekte
  • 3 Untersuchungsdesign
  • 3.1 Das umweltbiographische Interview
  • 3.2 Interviewpartner
  • 3.3 Durchführung und Interviewverläufe
  • 3.4 Auswertung
  • 4 Selbstinterpretation: Neun exemplarische Falldarstellungen
  • 4.1 Also wenn ich so in die Zukunft denke, dann merk†™ ich schon […], dass so die Umwelt, die Natur, dass das schon so ´n zentrales Thema ist […]. – Louise, 42 Jahre
  • 4.2 Mir wachsen da keine […] Kleeblätter irgendwie unter den Achseln, das ist nicht so. – Werner, 66 Jahre
  • 4.3 Da hab ich einfach so ein bisschen […] dieselbe Einstellung irgendwie wie meine Eltern, dass wir zwar ökologisch handeln, wo†™s uns nicht allzu stark einschränkt, aber dann doch eben […] auch Ausnahmen machen halt. – Jakob, 26 Jahre
  • 4.4 Ich bedauere den Klimawandel, aber ich fühl†˜ mich nicht bedroht. – Hilde, 75 Jahre
  • 4.5 Ich hab†˜ mir vor […] 20, 30 Jahren sehr um die Umwelt und die Tiere und um die Natur Sorgen gemacht. Aber jetzt hör†˜ ich das […] seit 30 Jahren und ich kann†™s nicht mehr hören! – Monika, 48 Jahre
  • 4.6 Ja, was die Umwelt anbelangt, bin ich schon bewusst zurück-haltend, in der Verletzung der Umwelt. Aber auch ich bin da sicher ein Mitsündiger. – Wilhelm, 75 Jahre
  • 4.7 Jetzt denkt man sich eher, ja auf dieser Erde möchte mein Kind vielleicht noch leben und weitere Kinder – Sabrina, 29 Jahre
  • 4.8 Ja auf jeden Fall gibt†™s Unterschiede […], die werden sicherlich das ausbaden müssen, was wir angerichtet haben mit der Umwelt zum Beispiel. – Rafael, 26 Jahre
  • 4.9 Aber ich denke auch, dass ich, […] abgesehen vielleicht von der Flugreise, einen Beitrag dazu leiste, dass es nicht noch schlimmer wird, indem ich auf das Auto verzichte und eben ein bisschen bewusst einkaufe. Aber wahrscheinlich ist das ein kleiner
  • 4.10 Zusammenfassung
  • 5 Muster der Umweltwahrnehmung – Fallvergleich
  • 5.1 Ein Werkzeug namens Kategoriensystem
  • 5.2 Ergebnisse – unter besonderer Berücksichtigung der Alterskohorten
  • 5.3 Kluft zwischen Selbstdeutung und Umweltpraxis – Typologie der umweltrelevanten Selbstinterpretation
  • 5.4 Zusammenfassung: selbstüberschätzender Junior trifft unterschätzenden Senior?
  • 6 Dynamik einer generationellen Wahrnehmung – das Gruppeninterview
  • 6.1 Thematischer Verlauf
  • 6.2 Interpretation forschungsrelevanter Passagen
  • 6.3 Zusammenfassung und Verknüpfung
  • 7 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
  • 7.1 Einzelfallanalysen
  • 7.2 Vergleichende Inhaltsanalyse
  • 7.3 Gruppendiskussion
  • 7.4 Aspektorientierte Gesamtauswertung
  • 8 Fazit und Ausblick
  • Bibliographie
  • Anhang
  • A) Interviewleitfaden
  • B) Fragebogen
  • C) Vereinfachte Transkriptionssystematik
  • D) Kodierregeln
  • E) Codesystem179 – einschließlich Skalencodes
  • F) Tabellen

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor