Ethik.

Gehören Menschen mit Behinderungen zur moralischen Gemeinschaft?

Detlef Horster

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Detlef Horster, Ethik. (2010), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2191-8325, 2010S.1

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Beschreibung / Abstract

Das im Titel genannte Thema wird im Folgenden auf verschiedenen Ebenen der Ethik erörtert. Dabei werde ich die Gelegenheit nutzen, die Ethik auch ganz allgemein vorzustellen. Zum Kanon der Ethik gehören Metaethik, normative, deskriptive und angewandte Ethik. In der Metaethik wird der Status von moralischen Regeln diskutiert, d.h. es wird geklärt, ob sie relativer, das ist intersubjektiver oder subjektiver oder objektiver Natur sind. Das wird im 4., 5. und 6. Kapitel erörtert. Die Beschreibung der Funktion von moralischen Regeln ist Gegenstand der deskriptiven Ethik im 2. und 3. Kapitel. Normative Ethiken gibt es eine Vielzahl und sie werden hier nicht ausführlich und im Einzelnen vorgestellt (vgl. darum dazu: Horster, 2009, S. 13-72). Sie geben Auskunft über das, was getan werden soll, was demnach richtiges Handeln ist. Die bekanntesten sind die (1) Sollensethik, auch Pflichtenethik oder deontologische bzw. präskriptive Ethik genannt, die (2) Verantwortungsethik, auch Utilitarismus genannt, daneben die (3) Supererogation, die die Pflichterfüllung im Übermaß zum Gegenstand hat, weiterhin die (4) Care-Ethik, die als Übergang zur angewandten Ethik zu sehen ist, wenn man der weiter unten gegebenen Definition der angewandten Ethik durch Kurt Bayertz folgt. Die normativen Ethiken sind u.a. Gegenstand der Kapitel 7, 8 und 9. Die Care-Ethik werde ich etwas ausführlicher behandeln, weil sie in der Behindertenpädagogik wachsende Aufmerksamkeit auf sich zieht. Für die Auseinandersetzung mit ihr brauche ich die historisch-deskriptive Darstellung der Entwicklung der Moral im dritten Kapitel, auf die ich mich in der Auseinandersetzung mit der Care-Ethik beziehen werde. Zur angewandten Ethik gehören die Ethiktools des 10. Kapitels. In einem den moralischen Status von Menschen mit einer Behinderung klärenden Artikel, wie dem vorliegenden, wird mit der Frage nach Teilhabe der behinderten Menschen an der moralischen Gemeinschaft zu beginnen sein.



Inhalt:

1. Inklusion und Integration

2. Der soziologische Begriff der Inklusion

3. Die gesellschaftliche Funktion der Moral und wann ist man in die moralische Gemeinschaft inkludiert?

4. Was eigentlich ist Moral?

5. Intersubjektivistische und subjektivistische Moraltheorien

6. Objektivistische und universalistische Moraltheorien

7. Sind Menschen mit einer Behinderung in die moralische Gemeinschaft inkludiert?

8. Haben Menschen mit einer Behinderung in Einrichtungen einen Anspruch auf supererogatorische Leistungen?

9. Care-Ethik

10. Ethiktools

11. Zusammenfassung

Literatur

Anhang

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