Jugendberufshilfe im Aktivierungsstaat

Sven Heuer

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Sven Heuer, Jugendberufshilfe im Aktivierungsstaat (29.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2011 #5, S.351

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Jugendberufshilfe als sozialpädagogisches Handlungsfeld steht mit der Implementierung der "modernen Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" (2005) neuen Handlungsbedingungen gegenüber, die Hilfeleistungen neu ausgestalten, soziale Problemdefinitionen maßgeblich umdefinieren und sozialpädagogische Konzepte aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive zur Disposition stellen. Der aktivierende Sozialstaat setzt auf "employability": Die Beschäftigungsfähigkeit der Bürger und alleinige Eigenverantwortung unter wettbewerbsorientierten Bedingungen als übergeordnete Ziele stehen im Fokus der Berufsintegration. Für wohlfahrtsstaatlich ausgerichtete Hilfesysteme, die wie die Jugendberufshilfe gesetzlich der Arbeitsförderung punktuell angegliedert sind, werden Integrations- und Inklusionsbemühungen von Förderarrangements am Nutzwert der ökonomischen Anpassung bemessen. Im folgenden Beitrag werden die arbeitsmarktpolitischen Modernisierungsprozesse, die in Form von Aktvierungsstrategien der Arbeitsverwaltung das Fördersystem der Jugendberufshilfe mitprägen, den sozialpädagogischen Professionscharakteristika gegenübergestellt. Unter dem Stichwort "personenbezogene Dienstleistung" wird der Anteil der Adressaten am Hilfeprozess veranschaulicht, um dann die Frage nach den Folgen für eine Jugendberufshilfe zu diskutieren. Wie das Übergangsystem sich der Logik aktivierender Arbeitsmarktpolitik stellen muss, wird im Rahmen von Exklusionsrisiken und veränderten Interpretationen von Benachteiligung aufgegriffen.

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