Gemeinwesenarbeit - eine (fast) vergessene Grundform sozialen Handelns

Winfried Noack

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Winfried Noack, Gemeinwesenarbeit - eine (fast) vergessene Grundform sozialen Handelns (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2011 #4, S.278

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Beschreibung / Abstract

Gemeinwesenarbeit ist neben der Einzelfallhilfe (social case work) und der Gruppenarbeit (social group work) die dritte "Methode", ich würde besser sagen "Grundform" der Sozialen Arbeit. Sie richtet sich nicht auf Einzelne, sondern auf ganze Netzwerke von Personen und auf segredierte Wohnquartiere mit der Absicht, die Bewohner zu aktivieren, in Selbsthilfe ihre eigenen Möglichkeiten zu erkennen und in die Tat umzusetzen. Sie lässt sich differenzieren. -- Territoriale Gemeinwesenarbeit: Sie bezieht sich auf einen geographisch abgegrenzten Sozialraum, wie einen Stadtteil, eine kleine Stadt oder einen Dorfverbund. In ihm soll Sozialplanung und Koordinierung der Sozialeinrichtungen erfolgen. Funktionale Gemeinwesenarbeit: Sie bezieht sich auf Bereiche, wie Arbeit, Familie und Wohnen, Verkehr, Freizeit, Bildung und religiöses Leben. Das Gemeinwesen findet in diesen Lebenswelten statt. Die Aufgabe der Gemeinwesenarbeit ist es, eine funktionale Besserung zu erreichen, z. B. bessere Wohnbedingungen, Schaffung von Arbeitsplätzen, Einrichten von Bildungsmöglichkeiten, Erhöhung des Freizeitwertes einer Wohngegend, um einiges zu nennen. Kategoriale Gemeinwesenarbeit: Sie richtet sich auf bestimmte Bevölkerungsgruppen die strukturell benachteiligt sind, wie Jugendliche, Behinderte, Obdachlose oder alte Menschen mit dem Ziel, die Entfaltungsräume Ihres Lebens und ihres Alltags zu erweitern und ihre Lebenslage zu verbessern. Alle drei Handlungsformen der Gemeinwesenarbeit bilden eine integrative Einheit.

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