Stärkung der Familienpflege - eine zentrale Aufgabe des Sozialstaates

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Stärkung der Familienpflege - eine zentrale Aufgabe des Sozialstaates (30.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2011 #3, S.164

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) steht, als einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, für eine Gesellschaft, in der alle Bürgerinnen und Bürger in Würde und selbst bestimmt altern können. Das schließt auch die Menschen ein, die im Alter unserer Hilfe und Pflege bedürfen. Den Wunsch älterer Menschen, in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu verbleiben, gilt es zu realisieren. Die Werte der AWO sind Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Die Übernahme der familiären oder ehrenamtlichen Pflege älterer Menschen folgt der Solidarität zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und nicht zuletzt den Generationen. Die AWO übernimmt Verantwortung für die Gestaltung eines sozial gerechten Gemeinwesens. Die Unterstützung pflegender Angehöriger und anderer Pflegepersonen ist damit eine zentrale Aufgabe der Arbeiterwohlfahrt. In vielen Pflegesituationen agiert die AWO als ehrenamtlicher oder professionell tätiger Partner pflegender Angehöriger, um eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung Zuhause zu ermöglichen. In ihren sozialpolitischen Forderungen hat die AWO deshalb wiederholt die Stärkung der familiären Pflege angemahnt. Neben der Schaffung von Rahmenbedingungen die individuelle Pflegearrangements fördern, fordern wir ausreichende Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen hier nicht aus. Zudem möchten wir anmerken, dass es zur zukünftigen Realisierung des Grundsatzes "ambulant vor stationär" neben der familiären Pflege auch notwendig sein wird, Personen, die unabhängig von verwandtschaftlicher Beziehung in Pflegekonstellationen füreinander Verantwortung tragen, zu fördern und zu stärken.

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