Engagement von Bewohnerinnen und Bewohnern in benachteiligten Stadtteilen

Sandra Kotlenga und Doreen Müller

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Sandra Kotlenga, Doreen Müller, Engagement von Bewohnerinnen und Bewohnern in benachteiligten Stadtteilen (17.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2012 #3, S.215

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Beschreibung / Abstract

In vielen Städten engagieren sich Menschen für die Belange ihres Stadtteils. Auch in so genannten benachteiligten Stadtteilen sind sie aktiv und setzen sich für eine Verbesserung des Zusammenlebens und des Wohnumfeldes ein. Hier mischen sich BewohnerInnen in die Belange und Entwicklung ihres Quartiers ein, organisieren Angebote und sind AnsprechpartnerInnen für andere StadtteilbewohnerInnen. Der Rahmen ihres Engagements ist dabei ganz unterschiedlich: Das Spektrum reicht von informellen Bürgergruppen und -initiativen über Stadtteilforen bis hin zu eingetragenen Bewohnervereinen und Nachbarschaftsläden, die ein vielfältiges Freizeit-, Bildungs- und Unterstützungsangebot organisieren. Viele Initiativen und Gruppen sind im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" entstanden. -- Um herauszufinden, vor welchen konkreten Herausforderungen solche Bewohnerorganisationen in benachteiligten Stadtteilen stehen, hat die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. (im Folgenden LAG) in Kooperation mit dem sozialwissenschaftlichen Institut Zoom e.V. (Göttingen) das Projekt "AKZENT" durchgeführt. Ziel des Projekts war es zum einen herauszufinden, vor welchen Schwierigkeiten, Problemen und Herausforderungen die engagierten BewohnerInnen in ihren Stadtteilen stehen und eine Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit anzuregen, zum anderen Konzepte zur Unterstützung engagierter BewohnerInnen (weiter) zu entwickeln. Nach Projektabschluss nimmt die LAG als Praxisnetzwerk von ehrenamtlichen und professionellen AkteurInnen der Stadtteilarbeit die Ergebnisse in ihre weitere Beratungs- und Unterstützungsarbeit für diese Zielgruppen auf. -- Die Erfahrungen aus dem Projekt tragen dazu bei, die Bedeutung sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Bewohnerengagement im Rahmen sozialer Stadtentwicklung realistisch einschätzen zu können. Zum anderen wurden Instrumente entwickelt oder angepasst, um Bewohnerinitiativen und damit die Partizipation von BewohnerInnen unter Berücksichtigung ihrer Rahmenbedingungen zu stärken - nicht im Sinne politischer Instrumentalisierung freiwilligen Engagements zur Abfederung wohlfahrtsstaatlicher Abbauprozesse, sondern im Sinne von Empowerment und Selbstbestimmung. -- Die im Verlaufe des Projekts gewonnenen Erkenntnisse bieten Anknüpfungspunkte für verschiedene AkteurInnen der Stadt(teil)entwicklung. Im Folgenden werden wir daher kurz den Aufbau des Projekts skizzieren und anschließend die zentralen Ergebnisse mit Fokus auf Stadtentwicklung und Bewohnerengagement darstellen. Im dritten Schritt leiten wir aus den Ergebnissen und den Erfahrungen mit der Projektumsetzung Empfehlungen für die Gestaltung von Angeboten zur Unterstützung engagierter BewohnerInnen in benachteiligten Stadtteilen ab. Der vorliegende Artikel basiert auf dem Abschlussbericht des Projekts AKZENT (vgl. Kotlenga u.a. 2011). Der Bericht sowie weitere Materialien und Informationen zum Projekt können auf der Internetseite www.akzent-setzen.de abgerufen werden.

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