Die Zukunft von Regularisierungen in Europa

Claudia Finotelli

Diese Publikation zitieren

Claudia Finotelli, Die Zukunft von Regularisierungen in Europa (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1432-6000, 2011 #2, S.158

2
Accesses

Beschreibung / Abstract

Regularisierungen für illegale MigrantInnen gehören seit Anfang der 1990er Jahre zu den umstrittensten Maßnahmen im Bereich der Einwanderung- und Asylsteuerung. Trotzdem hat fast jedes Land in Europa mindestens eine Regularisierung durchgeführt, wobei die Hintergründe und die Implementation dieser Maßnahmen von Land zu Land äußerst unterschiedlich sind. In nordeuropäischen Ländern sind Regularisierungen in den Asyl- und Flüchtlingsbereich eingebettet. Sie werden in der Regel als individuelle Verfahren durchgeführt, um Langzeit-Asylbewerber zu regularisieren, die keine Chance auf eine Asylanerkennung haben. In südeuropäischen Ländern finden dagegen Regularisierungen als Massenverfahren statt, um MigrantInnen ohne Aufenthaltserlaubnis zu legalisieren. Die Mehrzahl der irregulären MigrantInnen in Europa hat von dieser zweiten Form der Regularisierung profitiert. Aufgrund ihrer Reichweite und Regelmäßigkeit sind Regularisierungen in Südeuropa Ziel zahlreicher Kritiken gewesen. Sie wurden nicht nur als Beispiel für die Existenz laxer Einwanderungskontrollen in südeuropäischen Einwanderungsregimen angeführt, sondern galten auch als Charakteristikum der uneindeutigen Haltung gegenüber illegaler Einwanderung. Dabei wurden wiederholt Zweifel an ihrer Effektivität geäußert, indem man betonte, Regularisierungen könnten nicht verhindern, dass regularisierte MigrantInnen doch wieder zurück in die Illegalität fielen oder weiterhin in der Schattenwirtschaft beschäftigt würden. Schließlich wurde auf den ?Magnet-Effekt? der Regularisierungen verwiesen, der neue irreguläre Migration anzieht.

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor