Die Geschichte der "Gastarbeiter" neu schreiben

Ugur Tekin

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Ugur Tekin, Die Geschichte der "Gastarbeiter" neu schreiben (29.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1432-6000, 2010 #2, S.98

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Beschreibung / Abstract

Bisher wurde die Geschichte der Migration vorwiegend aus einem ethnisch-national geprägten Blickwinkel betrachtet. Je nach Phase wurde internationale Migration als Übergangsphänomen oder als einmaliger und endgültiger Mobilitätsvorgang wahrgenommen. Demgegenüber stellt der transnationale Ansatz fest, dass Migration nicht als eine Bewegung von Menschen aus einem "nationalstaatlichen Container" in den anderen zu verstehen ist. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass MigrantInnen ihr alltägliches Leben, ihre Berufskarriere und ihr Familienleben über internationale Grenzen hinweg organisieren (vgl. Pries 1997: 16). Beispielsweise entstehen zurückgehend auf das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei durch regen sozialen Kontakt über nationale Grenzen hinweg transnationale soziale Räume. Am Beispiel von zwei Biographien wird in dem Aufsatz gezeigt, dass Migration heute eine dauerhafte mobile Lebenswirklichkeit geworden ist, welche die abnehmende Bedeutung von Nationalstaaten, -territorien, -identitäten und -loyalitäten beinhaltet.

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