Die Lebenswelt der Geschwister von Menschen mit einer geistigen Behinderung

Yvonne Strohschein

Diese Publikation zitieren

Yvonne Strohschein, Die Lebenswelt der Geschwister von Menschen mit einer geistigen Behinderung (28.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0943-8394, 2010 #2, S.98

170
Accesses
10
Quotes

Beschreibung / Abstract

Im Laufe eines Lebens geht man viele verschiedene Beziehungen ein. Sie beginnen alle zu einem gewissen Zeitpunkt, durchlaufen einen bestimmten Prozess und gehen in der Regel irgendwann zu Ende. Viele Beziehungspartner kann man frei wählen. Anders ist es bei der Geschwisterbeziehung. Man kann seinen Beziehungspartner nicht frei wählen, sondern wird in die Familie hineingeboren. Eltern sterben, Freundschaften und andere Beziehungen enden, doch auch wenn die Beziehung der Geschwister auf ein Minimum beschränkt wird, wirkt die Geschwisterbeziehung fort. Brüder und Schwestern bleiben zumindest rechtlich und durch familiäre Bande verbunden. Die Geschwisterbeziehung ist die zeitlich ausgedehnteste Beziehung im Leben eines Menschen. Laut Watzlawick (2000) kann man nicht eine Nichtbeziehung zu Geschwistern haben. -- "Geschwisterbeziehungen sind, ebenso wie Eltern-Kind-Beziehungen, grundlegende Primärbeziehungen für jeden Menschen und tragen als wichtige Sozialisationsfaktoren zur grundlegenden Persönlichkeitsentwicklung bei." (Frick 2004, 10) Laut Frick bilden die Erfahrungen, die wir in der Kindheit mit unseren Geschwistern machen, eine Basis für unseren Umgang mit Konkurrenz und Ablehnung, Konflikten und Versöhnungen, genauso wie Nähe und Vertrautheit. --

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor