Zur Entstehung der Glücksspielsucht bei Migranten

Stephanie Becker

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Stephanie Becker, Zur Entstehung der Glücksspielsucht bei Migranten (24.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1610-2339, 2012 #1, S.61

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Beschreibung / Abstract

Gegenstand dieses Aufsatzes ist die Verknüpfung zweier Themenbereiche, welche beide für die Soziale Arbeit von Relevanz sind: die Thematik der Migration und das Phänomen der Glücksspielsucht. Einige Quellen weisen darauf hin, dass Migranten in besonderem Maße von der Glücksspielsucht betroffen sind. Daher geht der Aufsatz der Frage nach, ob es migrationsbedingte und damit ausschließlich bei Migranten gegebene Ursachen- und Risikofaktoren und/oder bei Migranten besonders häufig vorzufindende Ursachen- und Risikofaktoren gibt, welche zu einem gehäuften Auftreten dieser Suchtform bei dieser Bevölkerungsgruppe führen. Zu diesem Zweck wurde im Anschluss an eine theoretische Problemanalyse eine qualitative Studie durchgeführt, in deren Rahmen Migranten zur Entstehung ihrer Spielsucht befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen in der Tat, dass aufgrund einer Vielzahl von Faktoren das Risiko der Entstehung einer Spielsucht bei Migranten als besonders hoch einzuschätzen ist. Dazu gehören beispielsweise Faktoren wie Erwerbslosigkeit bzw. niedriger sozialer Status, problematische familiäre Verhältnisse und Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung durch die deutsche Gesellschaft. Angesichts dieser Ergebnisse sollte die Soziale Arbeit für eine interkulturelle Öffnung des Suchthilfesystems sowie für die gleichberechtigte Teilhabe von Migranten an allen Bereichen der Gesellschaft eintreten. -- -- This study correlates two topics which are both relevant to the field of Social Work: the topic of immigration and the phenomenon of pathological gambling. There are some sources which point out that the group of immigrants is very frequently affected by pathological gambling. Thus the article deals with the question if there are some risk factors exclusively or very often found within the group of immigrants which cause an especial vulnerability of this group regarding pathological gambling. Therefore, in connection with a theoretical analysis on this topic, we conducted a qualitative study which investigated this question by interviewing immigrants affected by pathological gambling. As a matter of fact the results show that, due to several factors, the risk to be affected by patholocigal gambling is particularly high for immigrants. These factors are, for example, unemployment or low social status, family problems as well as social marginalisation and discrimination in German society. In view of these results, Social Work should take charge of intercultural receptiveness in the field of addiction help services and of a broad social inclusion of immigrants. --

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