Nachhaltige Familienpolitik und demografische Entwicklung

Zeit, Geld und Infrastruktur als Elemente einer demografiebewussten Familienpolitik

Hans Bertram

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Hans Bertram, Nachhaltige Familienpolitik und demografische Entwicklung (2009), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2009 #01, S.37

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Beschreibung / Abstract

Zusammenfassung: Familienpolitische Konzeptionen und Familienpolitik haben sich in den letzten Jahren im Sinne einer nachhaltigen Familienpolitik deutlich verändert. Im Rahmen dieses Aufsatzes werden zunächst einige wichtige Aspekte der demografischen Entwicklung der letzten 30 Jahre skizziert und darauf aufbauend gezeigt, wie nachhaltige Familienpolitik mit diesen Entwicklungen heute umgeht. Während traditionellerweise Familienpolitik häufig in alternativen Strategien gedacht wurde, nämlich entweder als Strategien finanzieller Förderung bestimmter Lebensformen oder aber im Sinne einer Politik zur Förderung des Ausbaus institutioneller Betreuung, zeichnet sich eine nachhaltige Familienpolitik vor allem dadurch aus, dass sie diese beiden Strategien nicht als einen Gegensatz begreift, sondern diese Strategien in einer dritten Dimension, nämlich der Zeit für Fürsorge im Lebensverlauf und im täglichen Alltag, so integriert, dass durch die Kombination von Infrastrukturangeboten, finanziellen Transfers für Familien und entsprechender zeitlicher Staffelung dieser Strategien nicht nur dem demografischen Wandel in Bezug auf die zurückgehenden Kinderzahlen, sondern auch den veränderten Rollen von Mann und Frau in unserer Gesellschaft wie aber auch den gewonnenen Lebensjahren Rechnung getragen wird.

Stichwörter: demografische Entwicklung, Familienpolitik, Geburtenrate, Individualisierungsprozess, Lebensverlaufsmodell, Rushhour, Transferleistungen



Abstract: Family-political conceptions and family policy have changed significantly during the last few years in accordance with a sustainable family policy. The article sketches some of the major aspects of the demographic development of the last 30 years in order to show how, today, a sustainable family policy deals with these developments. Whereas, traditionally, family policy was often conceived of as alternative strategies, namely either as strategies of financial demands linked with specific ways of life or as a policy aiming at the promotion of the expansion of institutional day-care, a sustainable family policy is above all characterized by that these strategies are not conceived of as opposites but, rather, that they are integrated into a third dimension, namely the time for life-long care and for every-day care, so that, through the combination of infrastructure services, financial transfers for families, and a corresponding grading of time within this strategy, not only the demographic changes in relation to the decline in the number of children, but also the changing roles of men and women in our society as well as the higher life expectancy are taken into account.

Key words: Demographic development, Family policy, Life-long care, Life expectancy

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