Jugendhilfe unter Zugzwang

Dirk Bange

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Dirk Bange, Jugendhilfe unter Zugzwang (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0340-8469, 2011 #11, S.10

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Zur Vorgeschichte: Im Mai 2009 hat die damalige Hamburger Regierung der Parteien CDU und GAL angekündigt, eine zum Schuljahr 2010/2011 in Hamburg "verlässliche Betreuung an Primarschulen" einzuführen. Nach dem Volksentscheid gegen die Einführung der sechsjährigen Primarschule im Sommer 2010 wurde das Konzept modifiziert. Es sollten jetzt alle Grundschulen zu Ganztagsschulen ausgebaut werden. An den Stadtteilschulen und Gymnasien sollte es für Schüler und Schülerinnen bis zum Alter von zwölf Jahren ein solches Angebot geben. Seit März 2011 regiert ein von der SPD geführter Senat, der an der Reform festhält, sich aber mit ihr mehr Zeit lässt und die Rahmenbedingungen noch einmal deutlich verbessert hat. Die Reform wird in den drei Beiträgen von Dirk Bange vorgestellt. In diesem Beitrag werden die Hintergründe für die Entscheidung zu einer Reform und ihre Zielsetzungen aus der Entwicklung der Ganztagsschulen in Deutschland hergeleitet. -- -- Um in Hamburg noch mehr Kindern, insbesondere solchen aus sozial benachteiligten Familien, eine Nachmittagsbetreuung zu ermöglichen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter zu verbessern und um den in Deutschland engen Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und Elternhaus zu entkoppeln, entwickelt Hamburg alle Grundschulen zu Ganztagsschulen weiter. Die wesentlichen Eckpunkte der Hamburger Reform und die ersten Umsetzungsschritte werden in diesem Beitrag vorgestellt. -- -- Der Ausbau der Ganztagsschulen führt zu gravierenden Veränderungen im Tagesablauf vieler Kinder und Jugendlichen. Dies erfordert eine intensiv geführte Debatte darüber, wie die Kinder- und Jugendhilfe diese Entwicklung begleiten kann, was der Trend für die Kinder- und Jugendhilfe bedeutet, wie sie ihre Angebote anpassen kann, ohne ihre Identität und ihre wichtigsten Grundsätze aufzugeben. Dirk Bange beschreibt Befürchtungen gegenüber einem möglichen Bedeutungsverlust der Jugendhilfe und skizziert erste Überlegungen für notwendige Veränderungen. --

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