Die "hülfreiche Hand des Staates" - Züchtigungsrecht und Zwangserziehung in Frankreich und Deutschland im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert

Johannes Richter

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Johannes Richter, Die "hülfreiche Hand des Staates" - Züchtigungsrecht und Zwangserziehung in Frankreich und Deutschland im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2012 #1, S.32

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Accesses

Beschreibung / Abstract

In der deutschen Betrachtung der Geschichte von Jugendkriminalität und Fürsorgepraxis ist es üblich, das Verhältnis von Staat und Unterschichtfamilien in polaren Gegensätzen zu denken: Hier die Obrigkeit bzw. die von bürgerlichen Moralvorstellungen durchdrungene Staatsmacht - dort die Untertanen, meist passiv, abgeschnitten von den Normen und Machtmitteln der herrschenden Eliten. Im Folgenden soll in einer komparativen, die deutsche und französische Entwicklung gegenüberstellenden Untersuchung gezeigt werden, dass dieses Bild einseitig ist. Im Zentrum steht dabei das historische Konzept der "hülfreichen Hand", das eine Interessensallianz zwischen staatlicher und elterlicher Gewalt im Hinblick auf die Disziplinierung Jugendlicher zum Ausdruck bringen sollte und als sozialpolitisches Leitbild bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wirksam blieb.

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