Eine Gewaltspirale statt eines pädagogischen Konzeptes in der Sonderschule

Anke Langner

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Anke Langner, Eine Gewaltspirale statt eines pädagogischen Konzeptes in der Sonderschule (28.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1866-9344, 2009 #4, S.410

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die vorliegenden Auszüge sind Teil aus einer Fallstudie über eine Schule mit den Förderschwerpunkten "Lernen" und "sozial-emotionale Entwicklung". Die Studie ist entstanden auf der Grundlage einer einjährigen teilnehmenden Beobachtung der Autorin. Sie war in dieser Zeit als Lehrerin tätig und hat ihre Beobachtungen in einem Forschungstagebuch protokolliert. Das Forschungstagebuch gilt als Basis für die im Folgenden vorgestellten Auszüge aus einer Fallstudie. Diese wurde mithilfe der Objektiven Hermeneutik erarbeitet. Es handelt sich in der hier vorgestellten Fallstudie keineswegs um einen Einzelfall, wie nicht zuletzt die in den letzten 30 Jahren unabhängig voneinander entstandenen ähnlichen Charakterisierungen von Hilfs- und Lernbehindertenschulen bzw. Schulen mit dem Förderschwerpunkt "Lernen" (vgl. unter anderem Wilms 1985, Mann 1989) zeigen. -- Die vorliegenden Auszüge beschreiben den Alltag in einer Schule, in der die Jugendlichen spätestens ab Klasse sieben resignieren, wenn sie in ihre Zukunft sehen. Sie zeigt auf, dass schulische Interaktionen und Strukturen, fehlende pädagogische Konzepte und überforderte Pädagoginnen und Pädagogen dazu beitragen, dass Schüler/innen in der Schule versagen und mit ihrem Leben vor dem Erwachsenwerden "abschließen". -- Um der Vielschichtigkeit der Institution Schule (Rolff 1992, Miebach 2007) und der zu charakterisierenden Problematik gerecht zu werden, wird zunächst die Situation der Schule - ihre Rahmenbedingungen - dargestellt,um im Anschluss daran die Problemlage der Schüler/innen und Lehrer/innen einschließlich ihres Verhältnisses zueinander zu skizzieren. Diese Charakterisierung bildet den Ausgangspunkt für die Darstellung der Schulstruktur auf unterschiedlichen Ebenen: Unterrichtsgestaltung und -organisation sowie Schulprogrammarbeit. -- Die Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt einer Großstadt. In diesemStadtteil leben zu 80 Prozent Menschen, die nicht deutscher Herkunft sind. Die Schülerschaft ist durch ein ähnliches Bild charakterisiert. Die meisten Familien leben von Hartz IV. Die Schule besteht aus drei Schulgebäuden, zwei davon sind Containerbautenmit jeweils vier Klassenzimmern. Alle acht Klassenzimmer befinden sich in diesen Containern. Im Haupthaus, dem Steinbau, befinden sich die Verwaltung, das Lehrerzimmer, ein Computer-, Physik- und Chemielehrraum, die Schulküche und auch der Werkraum.

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