Frühförderung in Japan

Annette Leonhardt und Maximilian Bringmann

Diese Publikation zitieren

Annette Leonhardt, Maximilian Bringmann, Frühförderung in Japan (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1866-9344, 2012 #2, S.203

7
Accesses

Beschreibung / Abstract

Eine der wichtigsten Grundlagen für eine effektive Frühförderung von Kindern mit Hörschädigung ist ein frühzeitiges Erkennen des Hörschadens. Die Einführung des Neugeborenen-Hörscreenings zur Entdeckung eines Hörverlusts schon im Säuglingsalter erfolgte in Japan im Rahmen einer landesweiten Pilotstudie im Jahre 2001 (vgl. Fukushima et al. 2008). Durch diese frühe Diagnose der Hörschädigung ist es möglich, bei einem Kind mit Hörschädigung rechtzeitig technische Hörhilfen anzupassen bzw. das Alter für die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI) deutlich abzusenken. Auf diese Weise können die notwendigen Voraussetzungen für den Hör-Sprachlernprozess des Kindes geschaffen werden. Allerdings sehen derzeit die japanischen Indikationsbestimmungen für das CI eine Versorgung vor Abschluss des dritten Lebensjahres nicht vor (vgl. Honjo 2001). Zudem ist bis heute (Stand 2010) kein flächendeckendes Neugeborenen-Hörscreening für alle neugeborenen Säuglinge verbindlich etabliert, nur in einigen Präfekturen des Landes wird es verpflichtend durchgeführt. -- Dennoch erschloss sich aufgrund der zunehmend frühen Versorgung mit technischen Hörhilfen für die Pädagogik im Bereich der Frühförderung die neue Zielgruppe der 0- bis 2-Jährigen, die im Anschluss an die Versorgung mit technischen Hörhilfen pädagogischer Habilitation bedurften. --

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor