Versuch eines "Kompositionistischen Manifests"
Bruno Latour und Hagen Schoelzel
Diese Publikation zitieren
Bruno Latour, Hagen Schoelzel, Versuch eines "Kompositionistischen Manifests" (26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2195-0695, 2013 #1, S.8
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Beschreibung / Abstract
Prolog in Gestalt eines Avatars
Hätte ich einen Anwalt, würde er mir sicherlich raten, James Cameron wegen seines jüngsten Blockbusters Avatar zu verklagen, der im Grunde den Titel Die Hoffnung der Pandora tragen müsste. Pandora ist bekannt als ein mythisches Wesen, in dessen Büchse sich alle Leiden der Menschheit befinden, im Film ist es darüber hinaus aber auch der Name eines Himmelkörpers, den Menschen vom Planeten Erde (allesamt typische Vertreter des amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes) restlos ausbeuten, ohne auf das Schicksal der lokalen Einwohner, der Na´vi, und ihres Ökosystems, eines Superorganismus namens Eywa, das zugleich eine Gottheit ist, Rücksicht zu nehmen. Ich habe den Eindruck, dass dieser Film die erste massenwirksame Erzählung dessen ist, was geschieht, wenn moderne Menschen mit Gaia zusammentreffen. Und das ist keine angenehme Geschichte.
Hätte ich einen Anwalt, würde er mir sicherlich raten, James Cameron wegen seines jüngsten Blockbusters Avatar zu verklagen, der im Grunde den Titel Die Hoffnung der Pandora tragen müsste. Pandora ist bekannt als ein mythisches Wesen, in dessen Büchse sich alle Leiden der Menschheit befinden, im Film ist es darüber hinaus aber auch der Name eines Himmelkörpers, den Menschen vom Planeten Erde (allesamt typische Vertreter des amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes) restlos ausbeuten, ohne auf das Schicksal der lokalen Einwohner, der Na´vi, und ihres Ökosystems, eines Superorganismus namens Eywa, das zugleich eine Gottheit ist, Rücksicht zu nehmen. Ich habe den Eindruck, dass dieser Film die erste massenwirksame Erzählung dessen ist, was geschieht, wenn moderne Menschen mit Gaia zusammentreffen. Und das ist keine angenehme Geschichte.