Geht doch! Inklusion im Mädchentreff mixed pickles e.V.

Kathrin Ziese

Diese Publikation zitieren

Kathrin Ziese, Geht doch! Inklusion im Mädchentreff mixed pickles e.V.



(26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1438-5295, 2013 #4, S.180

28
Accesses

Beschreibung / Abstract

Der Verein mixed pickles gründete sich 1997 in Lübeck und wollte mit seinem Mädchen- und Frauentreff einen diskriminierungsfreien Ort schaffen, in dem Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung sich begegnen können. Die Angebote sind so konzipiert, dass sie insbesondere die Interessen und Lebenslagen von behinderten Mädchen und Frauen berücksichtigen. Die ersten drei Jahre wurde der Verein als Modellprojekt vom Land Schleswig-Holstein bezuschusst. Inzwischen finanziert sich mixed pickles neben einem Landeszuschuss aus Mitteln der Hansestadt Lübeck sowie aus Spenden und Projektmitteln.

Die Resonanz von behinderten Mädchen und deren Eltern war von Anfang an gewaltig und die Teilnehmerinnenzahl stieg kontinuierlich an. Die Nutzerinnen kommen aus dem ganzen Stadtgebiet und den umliegenden Kreisen. Viele sind abhängig von einem Fahrdienst. Zweimal musste sich der Verein neue Räume suchen, da die räumlichen Kapazitäten ausgereizt waren. Inzwischen besitzt der Verein eine alte Stadtvilla mit einem großen Garten. Die barrierefreien Räume sind zentral und gut zu erreichen.

Neben dem Selbstverständnis, eine Interessensvertretung für und von Mädchen und Frauen mit Behinderung zu sein, wollte mixed pickles von Anfang an auch Begegnungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung schaffen. Dies gelang zwar, aber nur durch und in Kooperation mit dem Mädchen- und Frauencafé, einem weiteren Lübecker Mädchentreff. Die eigenen Räume von mixed pickles wurden vorrangig von Mädchen mit Behinderung besucht. Als das Mädchencafé aufgrund von Kürzungen geschlossen wurde, stellten wir Mitarbeiterinnen von mixed pickles uns verstärkt die Frage, wie nichtbehinderte Mädchen zu erreichen sind. Wichtiger Ausgangspunkt der konzeptionellen Weiterentwicklung war sicherlich auch die intensive Diskussion um Inklusion in Deutschland durch das Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahre 2009 sowie der 13. Kinder- und Jugendbericht, der Kinder mit Behinderung verstärkt in den Blick nimmt.

Der Prozess der konzeptionellen Veränderung ist sicherlich noch nicht abgeschlossen und immer wieder stoßen wir auf gesellschaftliche Barrieren, Berührungsängste oder andere Widrigkeiten. Bisher lassen sich jedoch folgende Gelingensbedingungen für eine inklusive Mädchenarbeit formulieren

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor