Geld im Mittelalter

Jacques LeGoff

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Jacques LeGoff, Geld im Mittelalter (2014), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608201390

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Beschreibung / Abstract

Den Menschen des frühen Mittelalters war die Idee des Geldes als eines flexiblen, dauerhaften und leicht teilbaren Zahlungsmittels unbekannt.

Nach dem Zusammenbruch des antiken Geldsystems entstanden zwar an einigen Orten regional gültige Kleinwährungen, und im Hochmittelalter kamen auch Bauern gelegentlich mit Münzgeld in Kontakt.
Doch vor dem 13. Jahrhundert wäre ein Bauer nicht auf die Idee gekommen, Münzen als Wertvorrat zu vergraben – was in der Antike auch auf dem Land nicht ungewöhnlich gewesen war. Nicht zwischen materiell Armen und Reichen verläuft im Mittelalter zunächst der entscheidende soziale Unterschied, sondern zwischenhohem und niederem Stand.

Im ausgehenden Mittelalter nimmt die Bedeutung des Geldes zu: in der konkreten Ökonomie ebenso wie in den Köpfen der Menschen. Damit kann der wirtschaftliche Wandel einsetzen.

Beschreibung

Im Mittelpunkt des ökonomischen Denkensstand im Mittelalter die Gabe, nicht der Profit. Auch Händler und Bankiers sorgten sich zuerst um ihr Seelenheil. Am Beispiel des Geldes zeigt Le Goff, dass die Menschen im Mittelalter fundamental anders dachten und handelten.

Beschreibung

Jacques Le Goff, Jahrgang 1924, ehemaliger Präsident der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris, war einer der führenden Historiker Europas. Zahlreiche Werke, die größtenteils auch in deutscher Übersetzung Furore machten, weisen ihn als herausragenden Kenner des Mittelalters und als exzellenten Vertreter der Sozial- und Mentalitätsgeschichtsschreibung, der »Nouvelle Histoire«, aus. Le Goff starb am 1. April 2014.
An der monumentalen Studie »Ludwig der Heilige« arbeitete Le Goff über 15 Jahre; es handelt sich zweifellos um die umfassendste und bedeutendste Biographie über den französischen König aus der Feder eines Historikers der Annales-Schule. Er erhielt zahlreiche Preise: 1987 den »Grand Prix National d'histoire du ministà¨re de la Culture«, 1991 die »médaille d´or du CNRS«, 1994 den Hegelpreis der Stadt Stuttgart, 1996 den »grand prix Gobert de l´Académie franà§aise«, 1997 den »grand prix d´histoire de la Ville de Paris«.

Inhaltsverzeichnis

  • GELD IM MITTELALTER
  • INHALT
  • DANK
  • EINLEITUNG
  • 1 DAS VERMÄCHTNIS DES RÖMISCHEN REICHES UND DER CHRISTIANISIERUNG
  • 2 VON KARL DEM GROSSEN BIS ZUM FEUDALISMUS
  • 3 DIE ENTFALTUNG DER GELDWIRTSCHAFT AN DER WENDE VOM 12. ZUM 13. JAHRHUNDERT
  • 4 DAS GROSSE 13. JAHRHUNDERT DES GELDES
  • 5 HANDELSVERKEHR, SILBER UND MÜNZGELD IN DER "KOMMERZIELLEN REVOLUTION" DES 13. JAHRHUNDERTS
  • 6 DAS GELD UND DIE ENTSTEHUNG DER STAATEN
  • 7 GELDVERLEIH, VERSCHULDUNG, WUCHER
  • 8 NEUER REICHTUM UND NEUE ARMUT
  • 9 VOM 13. INS 14. JAHRHUNDERT: DIE GELDKRISE
  • 10 DIE VERBESSERUNG DES FINANZSY STEMS IM AUSGEHENDEN MITTELALTER
  • 11 STÄDTE UND STAATEN UND IHR UMGANG MIT GELD AM ENDE DES MITTELALTERS
  • 12 PREISE, LÖHNE UND MÜNZGELD IM 14. UND 15. JAHRHUNDERT
  • 13 DIE BETTELORDEN UND DAS GELD
  • 14 HUMANISMUS UND MÄZENATENTUM UND IHR VERHÄLTNIS ZUM GELD
  • 15 KAPITALISMUS ODER CARITAS ?
  • SCHLUSS
  • ANMERKUNGEN
  • BIBLIOGRAPHIE
  • PERSONENREGISTER

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