WISO: Rundum gut versichert

Michael Opoczynski und Stefan Horn

Diese Publikation zitieren

Michael Opoczynski, Stefan Horn, Michael Opoczynski (Hg.), Martin Leutke (Hg.), WISO: Rundum gut versichert (2013), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593421162

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Vorwort


Versicherungen sind lästig. Versicherungen sind langweilig. Der Versicherungsvertreter ist in Romanen oder Filmen üblicherweise ein Typ mit wenig Haaren und grauem Anzug, die Verkörperung des Lästigen und Langweiligen. Und der will mit uns über Absicherung sprechen? Wir denken doch lieber an die schönen Seiten des Lebens und nicht an Unfall oder Krankheit! Kurz: Den Aufwand für Versicherungen möchte man sich am liebsten sparen, ebenso das Beschäftigen mit Verträgen und das Gespräch mit diesen Typen in grauen Anzügen.


Wir können Sie verstehen.


Und wir sagen Ihnen: Sorry, da müssen Sie durch.


Warum? Weil manche Versicherungen einfach sein müssen. Sie werden kein Auto Ihr Eigen nennen dürfen, wenn Sie die Versicherung verweigern.


Sie sollten auch wissen - gerade deshalb, weil Sie beim Verkaufsgespräch gelangweilt weggehört haben -, dass das Versichern teurer wurde als notwendig.


Mit diesem WISO-Ratgeber wollen wir Ihnen den Widerwillen vor den Versicherungsangeboten nehmen, die Angst vor dem "grauen Anzug". Wir wollen Sie fit machen für diesen großen Markt, in dem es ganz verschiedene Produkte gibt. Gute. Und schlechte. Manche können Sie gebrauchen. Andere sind für Sie überflüssig. Manche sind zu teuer. Andere bieten viel für ihren Preis.


Versicherungen sind einfach notwendig. Wir machen das Versichern für Sie einfach - jedenfalls hoffen wir es -, wenn Sie sich die Zeit nehmen für dieses Buch.


Michael Opoczynski und Stefan Horn



Welche Versicherungen Sie wirklich brauchen??12


Der Versicherungsbedarf verändert sich??17



Bedarfs-Check


Versicherungen sollen Schutz im Schadenfall bieten. Doch welcher Schutz ist zwingend erforderlich, welcher kann sinnvoll sein und was ist völlig überflüssig? Eine Prüfung des eigenen Bedarfs verschafft hier Klarheit, bevor die ersten Versicherungsangebote auf dem Tisch liegen.



Welche Versicherungen Sie wirklich brauchen


Das Angebot an Versicherungen ist unübersichtlich. Längst nicht jedes Risiko muss abgesichert werden. Vor dem Gespräch mit einem dieser Versicherungsverkäufer (die sich am liebsten Berater nennen!) sollten Sie sich unbedingt selbst Gedanken darüber machen, vor welchen Risiken Sie sich schützen wollen und welche Risiken weniger wichtig sind. Nur so können Sie die richtigen Fragen stellen.
Schützen Sie sich davor, unnötige Verträge abzuschließen, die zwar reichlich Beitrag kosten, aber entweder keinen effektiven Schutz bieten oder ein Risiko absichern, für das Sie gar keinen Versicherungsschutz benötigen.


Bei dem breiten Angebot an Versicherungsmöglichkeiten können Sie sich gegen beinahe jede Eventualität absichern. Es gibt keinen möglichen Schadenfall, für den nicht eine Versicherung abgeschlossen werden kann. Zum Beispiel könnten Sie (kaum zu glauben!) eine Kontaktlinsenversicherung abschließen - die kostet wenig, bringt aber auch wenig. Also: Finger weg!


Leider gibt es keine allgemeingültige Antwort, welche Versicherungen sinnvoll sind. Für jeden ist eine individuelle Prüfung der eigenen Lebenssituation und der möglichen Risiken nötig, um zu entscheiden, ob eine Absicherung sein muss.


Für den Verbraucher stellt sich dabei immer wieder die Frage, wie er sinnvolle und sinnlose Versicherungen voneinander unterscheiden kann. Die meisten von uns haben zahlreiche Versicherungen abgeschlossen und fühlen sich gut geschützt. Erst wenn tatsächlich ein Schaden eintritt, stellt sich dann heraus, ob die vorhandenen Versicherungen wirklich den gewünschten Schutz bieten oder wichtige Bereiche nicht abgedeckt sind.


Eine erste Einschätzung gewinnen Sie, indem Sie selbst die Risiken in verschiedene Kategorien einteilen.



Existenzbedrohende Risiken


Es gibt Schadenfälle, deren Auswirkungen Ihre Existenz oder die Ihrer Familie bedrohen können. Ein einziger Schadenfall könnte Sie ruinieren. Dazu gehört zum Beispiel die Haftung für die Folgen eines Unfalls, den Sie mit Ihrem Auto verursachen. Hier können bei schweren Personenschäden Unterhaltsforderungen von Verletzten anfallen, die Millionenhöhe erreichen. Eine solche Forderung könnten die wenigstens bedienen. Darum ist für ein Auto eine Versicherung, die solche Schäden übernimmt, gesetzlich vorgeschrieben. Ohne den Nachweis einer Haftpflichtversicherung können Sie ein Auto nicht zulassen. Was aber, wenn Ihr Hund sich losreißt und über die Straße läuft? Hat er noch nie gemacht? Einmal reicht schon: Autos müssen plötzlich bremsen, es kommt zu einem Verkehrsunfall, Schaden: Zehntausende Euro oder noch viel mehr. Und dann? Können Sie zahlen? Glücklich, wer dann eine Hundeversicherung vorweisen kann.


Auch andere Situationen können böse Folgen haben. Angefangen bei schweren Erkrankungen, die zu enormen Behandlungskosten führen, bis hin zum Verlust der Arbeitskraft oder von großen Vermögenswerten.


Möchten Sie abschätzen, ob eine Versicherung erforderlich ist, schätzen Sie zunächst einmal den maximalen Schaden, den die Versicherung übernehmen könnte. Könnten Sie diesen Schaden keinesfalls aus eigenen Mitteln begleichen, müssen Sie ernsthaft über eine Versicherung nachdenken.


Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Schaden eintritt, müssen Sie die Möglichkeit prüfen, das finanzielle Risiko durch Abschluss einer Versicherung zu verringern.


Nicht in jedem Fall kann eine geeignete Versicherung gefunden werden, die das Risiko zu einem akzeptablen Preis übernimmt. Also ist auch hier eine Abwägung wichtig: Wenn der Versicherungsbeitrag angemessen ist, lohnt sich der Abschluss der Versicherung. Ist der Beitrag für Ihre finanziellen Verhältnisse zu hoch, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als mit dem Risiko zu leben und alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, die zur Verfügung stehen, um einen Schaden zu vermeiden.



Risiken, die erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten


Etwas weniger bedrohlich sind Schadenereignisse, die zwar zu großen finanziellen Einbußen führen, aber Ihre Existenz nicht gefährden. Bleiben wir beim Auto: Ein Diebstahl wäre schlimm. Oder ein selbst verursachter Unfall mit dem Wagen. Die Folgen können uns finanziell hart treffen, gefährden unsere Existenz aber nicht. Im ungünstigsten Fall müssten wir eine Zeit lang auf ein Auto verzichten oder uns mit einem billigeren Fahrzeug zufriedengeben. Sind alle existenzbedrohenden Risiken abgesichert, stehen diese Risiken bei der Frage nach einer Absicherung an zweiter Stelle.



Risiken, deren maximaler Schaden auch selbst getragen werden kann


Die Risiken der ersten beiden Kategorien sind abgesichert. Erst dann geht es um den dritten und unwichtigsten Bereich der Risikoabsicherung. Also um Schäden, die zwar unangenehm sind, aber im Zweifel auch selbst geregelt werden können. So werden Autobesitzern beim Kauf neuer Reifen häufig Versicherungen gegen Reifenschäden angeboten, die dann die Anschaffungskosten eines neuen Reifens übernehmen sollen. Ist so etwas aber wirklich notwendig? Die Kosten für die Anschaffung eines neuen Reifens sind durchaus überschaubar. Das Risiko für einen Plattfuß ist gering. Statistisch gesehen kommt ein solcher Schaden etwa alle 150.000 Kilometer oder einmal in zehn Jahren vor. Eine Absicherung solcher Risiken hat also mehr mit dem persönlichen Wohlbefinden und Komfort zu tun als mit echtem Risikoschutz. Diese Versicherungen sind Luxus. Den kann man sich leisten. Man muss aber nicht.



Grundsätzliches zu verschiedenen Versicherungen


Warum ein WISO-Ratgeber zu Versicherungen? Wir 80 Millionen Deutsche haben zusammen rund 451 Millionen Versicherungsverträge abgeschlossen. Das macht pro Bundesbürger mehr als fünf Versicherungen. Viele dieser Verträge schlummern seit Jahren in den Ordnern und wurden nie in Anspruch genommen. Aber diese Zahl macht deutlich, um was für ein Geschäft es hier geht. Versicherungen gibt es viele. Sie alle wollen ein Stück abhaben von dem großen Kuchen.


Obwohl wir dazu neigen, eher zu viele als zu wenige Versicherungen abzuschließen, sind existenzielle Risiken häufig nicht abgesichert. Hinzu kommt, dass manches doppelt oder gar dreifach abgesichert wird. Da gibt es den gleichen Schutz nicht nur über eine Versicherung, sondern zusätzlich über eine Verbandsmitgliedschaft oder eine Kreditkarte mit Zusatzleistungen.
Als erste Hilfe möchten wir einige verbreitete Versicherungen kurz vorstellen:


Übersicht gängiger und häufig angebotener Versicherungen


Ausbildungsversicherung, Auslandskrankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Brillenversicherung, Dread-Disease-Versicherung, Elektronikversicherung, Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Fahrradversicherung, Gundfähigkeitsversicherung, Haftpflichtversicherung, Handyversicherung, Haushaltsglasversicherung, Hausratversicherung, Insassenunfallversicherung, Kapitallebensversicherung, KFZ-Haftpflicht-versicherung, KFZ-Schutzbrief, KFZ-Teilkaskoversicherung, KFZ-Vollkaskoversicherung, Kinderinvaliditätsversicherung, Krankenhaustagegeldversicherung, Krankentagegeldversicherung, Krankenversicherung, Krankenzusatzversicherung, Pflegeversicherung, Privatrechtsschutzversicherung, Reifenversicherung, Reisegepäckversicherung, Reiserücktrittsversicherung, Rentenversicherung, Risikolebensversicherung, Seniorenunfallversicherung, Sterbegeldversicherung, Tierhalterhaftpflichtversicherung, Tierkrankenversicherung, Unfallversicherung, Verkehrsrechtsschutzversicherung, Wohngebäudeversicherung

Der Versicherungsbedarf verändert sich


Wie Sie bereits an der ersten Übersicht möglicher Versicherungen sehen können, gibt es oft keine eindeutige Aussage, ob eine Versicherung benötigt wird oder für Sie unsinnig ist. Den Ausschlag geben dabei Ihre jeweilige Lebenssituation und Ihr persönliches Sicherheitsbedürfnis.


Ein Berufseinsteiger benötigt eine andere Absicherung als ein Single, der bereits einen umfangreichen Haushalt führt, oder eine junge Familie. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Bedarf erneut. Sind die Kinder aus dem Haus und die Rente naht, werden andere Aspekte in der Absicherung wichtig.


Trotzdem werden die Weichen für eine gute und preiswerte Absicherung im Alter bereits beim Eintritt in das Berufsleben gestellt. Egal ob Krankenversicherung, private Pflegeversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung. Je früher hier ein Schutz eingekauft wird, desto geringer ist die monatliche Belastung für die Versicherungsbeiträge.


Wir haben auf den folgenden Seiten die wichtigsten Versicherungen für verschiedene Lebenssituationen zusammengestellt. Die meisten Leser werden sich in einer oder mehreren Kategorien unserer Zusammenstellung wiederfinden.


Sind Sie nach einer Prüfung Ihrer Versicherungen überzeugt, gut und richtig versichert zu sein? Trotzdem sollten Sie regelmäßig einen Check durchführen oder durchführen lassen: ob sich neuer Bedarf ergeben hat oder bisher notwendige Versicherungen überflüssig geworden sind. Auch neue Tarifentwicklungen der Versicherer können helfen, nochmals Geld einzusparen.
Mindestens einmal jährlich gehört der Versicherungs-Check also auf die Tagesordnung. Verändert sich im Lauf des Jahres etwas Grundlegendes an Ihrer Einkommens- oder Lebenssituation, ist das Anlass für eine zusätzliche Prüfung der Versicherungsverträge.



Berufseinsteiger


Mit dem Eintritt ins Berufsleben stellt sich für die meisten erstmals die Frage, welche Versicherungen sie abschließen sollten. Zum ersten Mal muss die Krankenkasse selbst gewählt werden. Weitere Versicherungen werden angeboten. Nicht alle sind erforderlich, einige aber beinahe unverzichtbar. Wer hier clever entscheidet, sorgt bereits zu diesem Zeitpunkt dafür, langfristig günstig und gut abgesichert zu sein. Besonders wenn es um die Absicherung von Gesundheit und Arbeitskraft geht, gilt: Je früher, desto besser der Versicherungsschutz und desto geringer die Beitragsbelastung.


Krankenversicherung: Mit dem ersten eigenen Einkommen ist auch die eigene Versicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtend. Gleichzeitig beginnt auch die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die Beiträge werden vom Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber sofort vom Arbeitslohn abgeführt.


Haftpflichtversicherung: Eine eigene private Haftpflichtversicherung wird noch nicht benötigt, solange noch eine Familienversicherung über die Eltern möglich ist. Solange sich das Kind noch in der ersten Berufsausbildung befindet und bei den Eltern wohnt, ist es in den meisten Fällen noch über die Haftpflichtversicherung der Eltern abgesichert. Wird aber eine eigene Wohnung bezogen, endet dieser Versicherungsschutz. Spätestens mit dem Auszug oder dem Ende der ersten Berufsausbildung muss die eigene Haftpflichtversicherung her. Die Kosten für diese Versicherung sind sehr gering und liegen für Singletarife deutlich unter 100 Euro im Jahr. Eine gute Investition, wenn man die möglichen Schäden betrachtet, die von der Versicherung übernommen werden.


Berufsunfähigkeitsversicherung:?Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet eine monatliche Rentenzahlung, wenn der Versicherte seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Es wird der größte anzunehmende persönliche Verlust abgesichert, der Verlust der Fähigkeit, durch eigene Arbeitskraft seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.


Da beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung der Beitrag auch auf Grundlage des Lebensalters und der Gesundheit des Versicherten berechnet wird, können junge Berufseinsteiger die Versicherung oft noch sehr günstig abschließen. Wird ein Versicherungsschutz dagegen erst in späteren Jahren abgeschlossen, ist nicht nur das Einstiegsalter angestiegen, sondern auch der Gesundheitszustand deutlich schlechter. Das heißt, die Versicherung wird deutlich teurer; im ungünstigsten Fall gibt es gar keine Absicherung mehr. Wir empfehlen daher, so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.


Krankenzusatzversicherungen:?Auch Krankenzusatzversicherungen verteuern sich, je schlechter der Gesundheitszustand des Antragstellers und je älter der Versicherte bei Abschluss des Vertrages ist. Wer also bestimmte ärztliche Behandlungen für sich in Anspruch nehmen möchte, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden, sollte die Zusatzabsicherung so früh wie möglich abschließen. Sinnvoll sind häufig Absicherungen für Zahnersatz und je nach persönlicher Neigung auch für alternative Heilverfahren. Ob eine Chefarztbehandlung im Krankenhaus oder die Unterbringung im Einzelzimmer gewünscht wird, muss der Einzelne entscheiden. Wirklich notwendig sind diese Versicherungsbestandteile meist nicht.


Pflegeversicherung: Auch eine private Pflegezusatzversicherung kann umso günstiger abgeschlossen werden, je jünger Sie bei Vertragsabschluss sind.



Singles


Mit der beruflichen Weiterentwicklung steigen meist Einkommen und vorhandene Vermögenswerte. Höhere Werte bedeuten gleichzeitig größere mögliche Schäden, gegen die eine Versicherung sinnvoll sein kann.


Anpassung bisheriger Versicherungen: Mit dem Ende der Berufsausbildung ist auch die kostenlose Mitversicherung in der Haftpflichtversicherung der Eltern in der Regel beendet. Nun muss hier ein eigener Versicherungsvertrag abgeschlossen werden. Gleichzeitig steigt mit dem Ausbildungsabschluss und der ersten festen Anstellung das Einkommen deutlich an. Mit steigendem Einkommen steigen auch der Lebensstandard und der Absicherungsbedarf, falls die Arbeitskraft ausfällt. Eine vorhandene Berufsunfähigkeitsversicherung muss jetzt geprüft werden. Viele Verträge sehen die Möglichkeit vor, die Versicherungssumme ohne neue Gesundheitsprüfung anzupassen, wenn das Einkommen deutlich steigt. Weil die Anpassung nur in kurzer Frist nach der Einkommenssteigerung möglich ist, muss hier recht schnell gehandelt werden.


Hausratversicherung: Steigt der Wert der Wohnungseinrichtung, muss über eine Hausratversicherung nachgedacht werden. Die Versicherung ersetzt Schäden durch Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Feuer und Wasser. Immer dann, wenn der Hausstand so wertvoll ist, dass ein kurzfristiger Ersatz aus eigenen Mitteln nicht finanziert werden kann, ist die Versicherung sinnvoll und wichtig.



Junge Familien und Paare


Paare und junge Familien müssen mit dem Einzug in eine gemeinsame Wohnung oder der Familiengründung nicht nur die bestehenden Versicherungen prüfen. Durch gemeinsam eingegangene Verpflichtungen wird auch die gegenseitige Absicherung der Partner wichtig und gewinnt spätestens dann noch mehr an Bedeutung, wenn die Familie wächst und Kinder hinzukommen.


Anpassung bisheriger Versicherungen?Mit dem Zusammenzug müssen die bestehenden Versicherungsverträge genau geprüft werden. Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung und andere Verträge sind nun oft doppelt vorhanden und können zusammengefasst werden. So werden Beiträge gespart, die für andere Zwecke verwendet werden können.


Risikolebensversicherung: Bereits mit der gemeinsamen Unterschrift unter einen Mietvertrag gehen die Partner häufig eine finanzielle Verpflichtung ein, die ein Partner allein nicht mehr bedienen könnte. So könnte der plötzliche Tod eines Partners den zweiten Partner nicht nur in eine emotionale, sondern auch finanzielle Notlage stürzen. Zumindest die finanziellen Folgen lassen sich durch eine Risikolebensversicherung abmildern. Die Versicherung schüttet bei Tod der versicherten Person eine festgelegte Summe an den festgelegten Empfänger aus. Damit können sich die Partner für den Fall des Todes finanziell so absichern, dass die Kosten eines erforderlichen Umzugs oder die Mietbelastung gedeckt sind. Sind Kinder in der Beziehung vorhanden, muss die Versicherungssumme so ausgelegt sein, dass auch eine Kinderbetreuung und möglicherweise auch ein Teil der Ausbildungskosten daraus bestritten werden können. Da die Versicherung nur im Todesfall eine Leistung erbringen muss, ist der Beitrag in der Regel überschaubar.


Kinderinvalidität/-unfall: Wer Kinder hat, wird zuallererst daran denken, wie er sie vor möglichen Gefahren schützen kann. Gerade bei schweren Unfällen im Kindesalter können die Folgen unüberschaubar sein. Um in diesem Fall zumindest die finanziellen Belastungen abfangen zu können, empfehlen sich Invaliditäts- oder Unfallversicherungen für den Nachwuchs.



Arbeiter und Angestellte


Mit der Unterschrift unter den ersten Arbeitsvertrag bietet auch bald ein Versicherungsvertreter eine Rechtsschutzversicherung an.
Vor dem Abschluss des Versicherungsvertrags vergessen Sie aber auf keinen Fall, zu prüfen, ob diese extra Versicherung überhaupt notwendig ist. Denn: Wer Mitglied in einer Gewerkschaft ist, hat in der Regel dort bereits einen kostenlosen Rechtsschutz bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber. Dann ist ein privat abgesicherter Rechtsschutz nicht mehr erforderlich. Wer dagegen auch im Privatleben seine Rechte zur Not mit anwaltlicher Hilfe durchsetzen möchte, kann über eine zusätzliche private Rechtsschutzversicherung nachdenken.



Beamte


Als Beamter sieht der Versicherungsbedarf etwas anders aus als bei Arbeitern und Angestellten.


Krankenversicherung: Als Beamter haben Sie Anspruch auf Heilfürsorge durch Ihren Dienstherrn, also Stadt, Land oder Bund. Nur der Teil der medizinischen Versorgung, der nicht durch den Dienstherrn in Form von Beihilfeleistungen gedeckt wird, muss durch eine Krankenversicherung abgesichert werden. Eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht nicht, weshalb die meisten Beamten die zusätzliche Krankenversicherung durch Abschluss einer privaten Krankenversicherung bevorzugen.


Arbeitskraft: Eine schwere Beeinträchtigung der Erwerbskraft führt auch bei einem Beamten zu erheblichen Schwierigkeiten. Er könnte vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden, weil er nicht mehr in der Lage ist, seinen Dienst zu versehen. Besonders nach nur wenigen Dienstjahren würde das eine erhebliche Einkommenseinbuße bedeuten, die aus eigenen Mitteln nicht aufgefangen werden kann. Während es für Arbeiter und Angestellte von beinahe jedem Versicherer eine Berufsunfähigkeitsversicherung gibt, ist die Absicherung der Arbeitskraft für einen Beamten komplizierter. Rein rechtlich muss unterschieden werden zwischen einer Berufsunfähigkeit und einer Dienstunfähigkeit. Beide sind nicht gleich definiert. Ein Beamter kann schon dienstunfähig sein, lange bevor er die Kriterien der Berufsunfähigkeit erfüllt. Er muss bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung darauf achten, dass die Versicherung auch dann leistet, wenn er für dienstunfähig erklärt wird. Längst nicht alle Versicherer haben diese Zusatzklausel in ihren Berufsunfähigkeitsbedingungen erfasst.


Amtshaftung: Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst können für Schäden, die aus ihrer Tätigkeit entstehen, weil zum Beispiel grob fahrlässig ein falscher Bescheid erlassen wurde, in Regress genommen werden. Vor solchen Ansprüchen schützt die private Haftpflichtversicherung nicht. Hier wird eine zusätzliche Absicherung durch eine Amtshaftpflichtversicherung nötig.


Beispiel


Ein Lehrer geht mit seiner Klasse auf Studienfahrt. Am Abend sitzt er selbst mit den Kollegen bei einem Glas Wein zusammen und bemerkt darum nicht, dass sich einige Schüler durch das Fenster der Jugendherberge davonschleichen möchten. Ein Schüler stürzt aus dem Fenster und erleidet eine schwere Kopfverletzung, die zu dauerhaften Einschränkungen führt. -Die Eltern des Schülers verklagen daraufhin den Lehrer auf Schmerzensgeld und eine Rentenzahlung. Sie werfen ihm eine Aufsichtspflichtverletzung vor. Die Amtshaftpflichtversicherung kommt für die Forderung auf, falls der Lehrer zur Zahlung verurteilt wird. Bis dahin unterstützt die Versicherung auch bei der Abwehr der Forderungen. Ohne Versicherung haftet er mit seinem gesamten Vermögen für den möglichen Schaden.



Rentner und Pensionäre


Mit dem Ruhestand verändern sich die Lebenssituation und der Alltag erheblich. Damit ist auch ein veränderter Versicherungsbedarf verbunden. Die Berufsunfähigkeitsversicherung läuft mit Erreichen des vereinbarten Endalters für den Versicherungsschutz automatisch aus. Hier geschieht die Anpassung von selbst. In anderen Bereichen müssen Rentner und Pensionäre selbst aktiv werden.


Haftpflichtversicherung: Wer bisher auch berufliche Haftungsrisiken abgesichert hatte, kann seinen Versicherungsschutz jetzt anpassen. Mit dem Wegfall des beruflichen Schutzes sinkt regelmäßig auch der Versicherungsbeitrag.


KFZ-Versicherung:?Besonders wer beruflich viel mit dem Auto unterwegs war, kann mit dem Ruhestand in der KFZ-Versicherung so manchen Euro sparen. Vergessen Sie nicht, die Jahresfahrleistung Ihres Versicherungsvertrags anzupassen.


Rechtsschutz: Viele private Rechtsschutzversicherungen umfassen einen Arbeits- und Berufsrechtsschutz. Auch dieser Schutz ist für Ruheständler nicht mehr erforderlich. Sparen Sie sich den Beitrag und stellen Sie den Versicherungsvertrag um.


Hausrat: Im Laufe der Jahre sammelt sich eine ganze Menge an Hausrat an. Häufig finden sich noch alte Versicherungsverträge, deren Schutz schon lange nicht mehr zu den vorhandenen Werten passt. Eine Prüfung und Aktualisierung sollte unbedingt vorgenommen werden.


Unfallversicherung: Viele Senioren fürchten sich vor den Folgen eines Sturzes oder ähnlicher Unfälle. Speziell für die Zielgruppe gibt es besondere Unfallversicherungen, die nicht nur wie übliche Tarife eine Einmalzahlung bei Unfällen oder ein Krankenhaustagegeld zahlen, sondern zusätzlich Hilfen im Haushalt wie Wäschepflege, Putzhilfe, Einkaufshilfe und Ähnliches übernehmen. Oft sind diese Spezialversicherungen im Vergleich zu einer "normalen" Unfallversicherung sehr teuer. Eine einfache Unfallversicherung bietet dann bei gleichem Beitrag eine höhere Versicherungssumme und kann so auch die Zusatzleistungen finanzieren.



Bauherren und Immobilienbesitzer


Der Bau eines Hauses ist für die meisten eine einmalige Aufgabe im Leben. Damit zu der Investition in die Immobilie keine unüberschaubaren finanziellen Belastungen hinzukommen, müssen einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.


Bauherrenhaftpflichtversicherung?Bereits beim Bau können hohe Haftungsrisiken auftreten. Kommt zum Beispiel wegen einer nicht ausreichend abgesperrten Baustelle jemand zu Schaden, können die Kosten für Krankenhausbehandlung und Schmerzensgeld schnell in große Höhen steigen. Die private Haftpflichtversicherung bietet hierbei keinen Schutz. Eine zusätzliche Bauherrenhaftpflichtversicherung sollte abgeschlossen werden.


Bauhelferversicherung: Helfen Freunde und Familie auf der Baustelle mit, müssen sie durch eine Bauhelferversicherung geschützt werden. Sie müssen die Helfer bei der Berufsgenossenschaft Bau anmelden und einen Beitrag für die geleisteten Helferstunden entrichten. Dadurch sind Ihre Bauhelfer bei Unfällen auf der Baustelle in der Berufsgenossenschaft versichert. Gleichzeitig vermeiden Sie mit der Meldung bei der Berufsgenossenschaft den Verdacht, Schwarzarbeit zu fördern.


Wohngebäudeversicherung: Auf die Wohngebäudeversicherung sollten Immobilieneigner auf keinen Fall verzichten. Sie schützt im Fall von Feuer-, Sturm-, Hagel- und Leitungswasserschäden und kommt im Schadenfall für die Reparatur oder Wiederherstellung des Gebäudes auf. Neben den genannten üblichen Gefahren für ein Gebäude kann der Versicherungsschutz je nach Region auch um Schutz vor Schäden durch Überschwemmung, Hochwasser, Erdrutsch, Erdbeben, Schneedruck, Lawinen oder Blitzschlag erweitert werden. Ob diese zusätzlichen Absicherungen sinnvoll sind, lässt sich leider nicht pauschal beurteilen. In besonders gefährdeten Gebieten werden bestimmte Schutzoptionen oft nicht oder nur gegen hohen Zuschlag angeboten. So können Sie in Wohnlagen direkt an Flüssen in der Regel keinen Hochwasserschutz bekommen.


Gewässerschadenhaftpflicht: Bei Ölheizungen müssen größere Vorräte an Brennstoff gelagert werden. Bereits in einem Einfamilienhaus sind einige Tausend Liter Tankvolumen üblich. Die möglichen Schäden bei einem Leck möchte sich niemand ausmalen. Für die anfallenden Kosten ist der Eigentümer des Öltanks haftbar. Ohne eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung dürfte ein Tankschaden den sicheren Ruin bedeuten.


Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht: Vermieten Sie eine Immobilie, haften Sie für Schäden, die entstehen, weil Sie beispielsweise Ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen sind. So könnte jemand zu Schaden kommen, weil Schnee nicht geräumt war oder sich ein Dachziegel löst und auf die Straße stürzt. Vor den finanziellen Folgen solcher Schäden schützt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Für das selbst bewohnte Eigenheim benötigen Sie dagegen keine zusätzliche Versicherung. Hier deckt die Privathaftpflichtversicherung das Risiko mit ab.



Mieter


Mietrechtsstreitigkeiten sind leider gar nicht so selten. Nicht wenige Mietverhältnisse werden vor Gericht beendet. Für den Mieter und Vermieter fallen dabei hohe Gerichts- und Anwaltskosten an. Eine Erweiterung der privaten Rechtsschutzversicherung um einen Mietrechtsschutz kann für Mieter daher sehr sinnvoll sein. Wer schon Mitglied im Mieterverein ist, kann sich den Zusatzbeitrag sparen, da der Mieterverein bereits Rechtsberatung und einen Rechtsschutz in Mietsachen anbietet.


Sondersituation Arbeitslosigkeit


Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes sinkt auch das Haushaltseinkommen. Plötzlich muss nun mehr gespart werden. Es ist nicht erstaunlich, dass die Versicherungsbeiträge in dieser Situation noch einmal genauer untersucht werden. Oft findet sich hier Einsparpotenzial. Bei einigen Versicherungen sollten Sie aber auch jetzt auf keinen Fall den Rotstift ansetzen. Als Erstes können natürlich die Versicherungen reduziert werden, die bei unserer Bedarfsanalyse als "Luxus-Absicherung" eingestuft werden. Nehmen Sie die Arbeitslosigkeit als Anlass, alte Verträge darauf zu prüfen, ob sie noch zeitgemäß sind. Nicht selten ist ein Auto seit Jahren vollkaskoversichert, obwohl es inzwischen nur noch wenige Tausend Euro wert und die Versicherung schon lange nicht mehr wirtschaftlich ist. Auch in anderen Versicherungsverträgen finden sich solche Altlasten. Ist beispielsweise noch hochwertige Elektronik oder teurer Schmuck besonders abgesichert, obwohl die Wertgegenstände schon lange verkauft sind oder bei der Elektronik der Zeitwert inzwischen im Bereich weniger Euro angekommen ist?


Auf keinen Fall sollten Sie unbedachte Veränderungen an den elementaren Versicherungen vornehmen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Privathaftpflichtversicherung sollten unbedingt fortgeführt werden. Kann bei der Privathaftpflicht vielleicht noch ein Zusatzbaustein stillgelegt werden, sollten alle Versicherungen, die mit Ihrer Gesundheit und Erwerbskraft zu tun haben, unangetastet bleiben. Wird hier der Schutz reduziert, um Beiträge zu sparen, kann das oft nicht mehr rückgängig gemacht werden. Denken Sie daran, dass eine Erweiterung des Versicherungsschutzes oft mit einer neuen Gesundheitsprüfung verbunden ist. Hat sich Ihr Gesundheitszustand aber seit dem Abschluss der Verträge verändert, kann das teuer werden.



Studenten


Wer direkt nach der Schule ein Studium aufnimmt, ist bis dahin meist noch über die Eltern umfassend versichert. Eigene Versicherungen waren nicht nötig.


Krankenversicherung: Die wichtigste Absicherung auch für Studenten ist die der Gesundheit. Eine Krankenversicherung muss sein. Ist mindestens ein Elternteil gesetzlich krankenversichert, kann noch eine kostenlose Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung bestehen. Ist das nicht mehr der Fall, müssen sich auch Studenten selbst versichern. Dabei haben sie grundsätzlich die freie Auswahl zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung. Welche Wahl am Ende die richtige ist, hängt von vielen Einflussfaktoren ab, die wir im Kapitel Krankenversicherung besprechen. Vor der Entscheidung müssen sich auch Studenten darüber im Klaren sein, dass ein Systemwechsel während des Studiums nicht mehr möglich ist.


Haftpflichtversicherung: Auch die private Haftpflichtversicherung kann bis zum Ende der ersten Berufsausbildung über die Eltern sichergestellt sein. Das gilt aber leider nicht in jedem Fall. Um sicherzugehen, sollten Studenten den Haftpflichtversicherer der Eltern um eine schriftliche Versicherungsbestätigung bitten. Falls die Familienversicherung nicht mehr greift, kann für einen geringen Beitrag eine eigene Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.


Hausratversicherung: Bezieht ein Student die erste eigene Studentenbude und meldet dort auch seinen Hauptwohnsitz an, sind Möbel und Hausrat nicht mehr durch die Hausratversicherung der Eltern versichert. Ob eine eigene Hausratversicherung erforderlich wird, hängt vom Wert des Inventars ab. Geht es um erhebliche Vermögenswerte, weil neben ein paar Kleidungsstücken und preiswerten Möbeln auch hochwertige Möbel und EDV-Geräte in der Studentenbude aufbewahrt werden, macht die Hausratversicherung Sinn.



Selbstständige


Mit Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit verändert sich auch der Bedarf an Versicherungsleistungen. Einige Absicherungen, die bis dahin durch gesetzliche Pflichtversicherungen vorgeschrieben waren, können für Selbstständige frei am Versicherungsmarkt eingekauft werden. Gleichzeitig sind Risiken aus der neuen Tätigkeit abzusichern und die Wechselwirkungen mit bereits bestehenden Absicherungen zu prüfen.


In einigen Bereichen verändert sich die Risikoeinstufung durch die selbstständige Tätigkeit so stark, dass bestehende Verträge angepasst werden müssen. So gibt es noch Versicherungsbedingungen in der privaten Rechtsschutzversicherung, die bei einem Umsatz von mehr als 20.000 Euro mit einer selbstständigen Tätigkeit keinen Schutz mehr bieten. Hier gehen die Versicherer bei der Kalkulation offensichtlich davon aus, dass ein Selbstständiger weniger zurückhaltend ist, wenn ein Rechtsstreit droht.


Anders dagegen bei der Haftpflichtversicherung. Eine geschäftliche Haftungsabsicherung ist deutlich umfangreicher und riskanter für eine Versicherung als eine Absicherung im Privatbereich. Aus diesem Grund umfassen die meisten betrieblichen Haftpflichtversicherungen die privaten Haftungsrisiken, sodass die Privathaftpflichtversicherung meist überflüssig wird. Handeln Sie mit selbst importierten Produkten oder Waren unter eigenem Handelsnamen, müssen Sie auch eine Absicherung gegen Produkthaftungsansprüche prüfen.


Geschäftsräume?können ebenfalls umfangreich abgesichert werden. Ein Schutz gegen Einbruch, Diebstahl und Vandalismus ist häufig empfehlenswert. Achten Sie darauf, nicht nur die eigentlichen Schäden, sondern auch die Kosten einer Betriebsunterbrechung zu versichern. Dieser Zusatzschutz kommt für den Verdienstausfall nach einem Einbruch oder Vandalismus auf.


Inhaberschutz:?Als Selbstständiger müssen Sie auch sich selbst anders absichern. Haben Angestellte einen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, fällt bei Selbstständigen das Einkommen bei Krankheit oft vollständig weg. Hier sollte eine Absicherung über ein Krankentagegeld oder eine besondere Form der Betriebsunterbrechungsversicherung vorgenommen werden. Je höher der Ausbildungsabschluss des Betriebsinhabers ist, desto interessanter wird für ihn die Absicherung gegen eine Arbeitslosigkeit durch die freiwillige Beitragszahlung in die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. Hier werden die Leistungen nach der Qualifikation des Versicherten bemessen, sodass besonders Akademiker einen recht hohen Schutz im Verhältnis zum Beitrag einkaufen können.


EDV- & Elektronikversicherungen?können zwar die Schäden an EDV-Anlagen und auch die Kosten von Datenverlusten nach einem Virenbefall mildern, gehören aber auch eher zu den Policen, die erst dann interessant werden, wenn die Grundrisiken abgesichert wurden. In vielen Fällen kann in kleineren Unternehmen auch schon eine gut organisierte Datensicherung den Versicherungsschutz überflüssig machen.



Fazit


Eine allgemeine Empfehlung, welche Versicherung Sie benötigen, kann es nicht geben.


Welche Verträge Sie tatsächlich abschließen sollten, ist vor allem abhängig von Ihrer jeweiligen Lebenssituation und den eigenen finanziellen Möglichkeiten. Generell gilt, dass existenzbedrohende Risiken abgesichert werden müssen. Alle anderen Versicherungen sollten Sie mit Vorsicht betrachten und eher zurückhaltend abschließen. Häufig ist die empfundene Bedrohung durch einen Schaden deutlich höher als das tatsächliche Risiko und ein Schaden könnte leicht aus den gesparten Versicherungsbeiträgen beglichen werden.

Beschreibung

Es gibt unzählige Versicherungen. Doch nur einige sind sinnvoll, andere völlig unnötig. Michael Opoczynski und Stefan Horn bieten einen Überblick des Versicherungsangebots und geben praktische Hinweise zu Abschluss und Schadensfall:

o Welche Versicherungen sind unabdingbar?

o Wie ermittelt man seinen Versicherungsbedarf?

o Wie verändert sich dieser im Laufe des Lebens?

o Worauf muss man beim Vertragsabschluss achten?

o Wie bekommt man im Schadensfall Recht?

Beschreibung

Michael Opoczynski ist einer der prominentesten deutschen Wirtschaftsautoren. Seit 1992 ist er Redaktionsleiter und Moderator des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO. Bei Campus erschien von ihm »WISO: Altervorsorge-Berater« und zusammen mit Jürgen E. Leske »WISO: Erben und Vererben«.


Stefan Horn ist Unternehmensberater mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Existenzgründungsberatung. In seiner langjährigen Beratungstätigkeit hat er über 1000 Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher Ratgeber im Finanz- und Wirtschaftsbereich.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Bedarfs-Check
  • Welche Versicherungen Sie wirklich brauchen
  • Der Versicherungsbedarf verändert sich
  • Versicherungen abschließen – wo und wie?
  • Wer Beratung und Vertragsabschluss anbietet
  • Im Gespräch mit dem Versicherungsvermittler
  • Vertrag abschließen
  • Nach dem Vertragsschluss
  • Gesundheitsabsicherung
  • Krankenversicherungen
  • Gesetzliche Krankenversicherung
  • Private Krankenversicherung
  • Gesetzlich oder privat – welche Versicherung für wen?
  • Der Rückweg in die gesetzliche Krankenkasse
  • Rettungsanker ausländische Versicherung
  • Zusatzversicherungen
  • Pflegeversicherung
  • Absicherungder Arbeitskraft
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Alternativen, wenn es keine BU-Police gibt
  • Unfallversicherung
  • Die Familie absichern
  • Risikolebensversicherung
  • Kapitallebensversicherung
  • Rentenversicherung
  • Riester-Rentenversicherung
  • Rürup-Rente
  • Wenn das Geld knapp wird – kündigen und verkaufen
  • Die Zukunft der Kapitallebens- und Rentenversicherung
  • Vermögen sichern
  • Haftpflichtversicherungen
  • Haus und Wohnung
  • Haustiere
  • Rund ums Auto
  • Rund um die Reise
  • Für den Streitfall – die Rechtsschutzversicherung
  • Ein Schaden – und was nun?
  • So verhalten Sie sich im Schadenfall
  • Wenn der Versicherer nicht zahlen will
  • Finanzamt und Versicherungen
  • So werden Beiträge steuerlich berücksichtigt
  • Diese Versicherungen sind Privatsache
  • Auszahlungen und Steuer
  • Versicherungen, die die Weltnicht braucht
  • Von der Insassenunfallversicherung bis zur Hole-in-one-Police
  • Vorsicht: Wagniskartei der Versicherer
  • HIS
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