Trauma und Justiz

Juristische Grundlagen für Psychotherapeuten -psychotherapeutische Grundlagen für Juristen

Kirsten Stang und Ulrich Sachsse

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Kirsten Stang, Ulrich Sachsse, Trauma und Justiz (2007), Schattauer Verlag (Thieme), Stuttgart, ISBN: 9783794564187

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Alle Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die Opfer von Gewalttaten behandeln, werden über kurz oder lang mit den juristischen Implikationen und Konsequenzen dieser Tatbestände konfrontiert. Und für alle Juristinnen und Juristen, die sich damit befassen, sind psychotherapeutische Aspekte im Verfahren bedeutsam. Beide Berufsgruppen sind in ihrer Sozialisation in völlig unterschiedlichen Denkstrukturen ausgebildet worden. Und beide müssen sich verstehen.
Ziel dieses Buches ist es, Psychotherapeuten mit den juristischen Basics auszustatten, sodass sie ihren Patienten fundierte Empfehlungen geben können, ob eine Anzeige sinnvoll und Erfolg versprechend ist. Gerichtsprozesse können die Bewältigung eines Traumas sehr fördern, können sich aber auch retraumatisierend auf die Opfer auswirken. Ein genaues Abwägen ist deshalb oberstes Gebot, und hierfür sind die Kenntnisse um die juristischen Grundlagen eine wichtige VorausSetzung. Immer geht es auch um Fragen wie Gutachten, Zeugenaussagen von Therapeuten, Akteneinsicht und Kooperation. Dabei ist wichtig zu verstehen: Gerichtsprozesse sind keine Ergänzung der Psychotherapie mit anderen Mitteln, und Psychotherapie ist kein Organ der juristischen Wahrheitsfindung.
Ist die Entscheidung für eine Anzeige gefallen, gibt dieses Buch auch wichtige Hilfestellungen für die weitere psychotherapeutische Betreuung während des Strafverfahrens und danach.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1 Grundlagen
  • 1.1 Wichtige Begrifflichkeiten
  • 1.2 Maximen des Strafrechts
  • 2 Die Stationen des Strafverfahrens
  • 2.1 Das Ermittlungsverfahren
  • 2.2 Das Zwischenverfahren
  • 2.3 Das Hauptverfahren
  • 2.4 Die Strafvollstreckung
  • 3 Juristische Subsumtionen
  • 3.1 Der Straftatbestand der „sexuellen Nötigung“ und der „Vergewaltigung“
  • 3.2 Der „minderschwere Fall“
  • 3.3 Sexueller Missbrauch von Kindern
  • 3.4 Notwehr
  • 3.5 Vorsatz und Fahrlässigkeit
  • 3.6 Verbotsirrtum und Subsumtionsirrtum
  • 3.7 Schuld
  • 4 Verjährung
  • 5 Das Ermittlungsverfahren
  • 5.1 Die Anzeige
  • 5.2 Die Vorgehensweise von Polizei und Staatsanwaltschaft
  • 5.3 Spurensicherung
  • 5.4 Einstellung des Verfahrens oder Anklage?
  • 5.5 Haftbefehl und Untersuchungshaft
  • 6 Gutachten
  • 6.1 Das Glaubwürdigkeitsgutachten
  • 6.2 Kindheitstraumata – erinnert: ein Report zum derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand und zu seinen Anwendungen
  • 6.3 Das Schuldfähigkeitsgutachten
  • 7 Die Rechte des Beschuldigten
  • 7.1 Allgemeine Freiheitsrechte
  • 7.2 Informationsrechte
  • 7.3 Das Recht auf Verteidigung
  • 7.4 Anwesenheitsrechte und -pflichten
  • 7.5 Mitwirkungsrechte
  • 8 Die Rechte des Verteidigers
  • 9 Die Rechte und Pflichten des Opfers
  • 9.1 Die Nebenklage
  • 9.2 Das Zeugnisverweigerungsrecht des Opfers
  • 10 Die Therapeutin als Zeugin
  • 11 Die Patientenakte
  • 12 Die Gerichtsverhandlung
  • 12.1 Die unterschiedlichen Gerichte
  • 12.2 Der Ablauf der Hauptverhandlung
  • 12.3 Die Rechte des Verteidigers und des Angeklagten in der Hauptverhandlung
  • 12.4 Wie kann das Opfer vor der Wirkung der Belastung durch die Verhandlung geschützt werden?
  • 12.5 Das Urteil
  • 12.6 Die Strafzumessung
  • 12.7 Nach dem Urteil
  • 13 Der Strafvollzug
  • 13.1 Die Sicherungsverwahrung
  • 14 Einlegen von Rechtsmitteln
  • 14.1 Berufung
  • 14.2 Revision
  • 15 Das Adhäsionsverfahren
  • 16 Das Opferentschädigungsgesetz (OEG)
  • 17 Das Gewaltschutzgesetz
  • 18 Traumazentrierte Psychotherapie versus juristische Verfahren
  • 18.1 Trauma-Therapie
  • 19 Anzeigen! – anzeigen?
  • Sachverzeichnis

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