Sterben im Hospiz

Der Alltag in einer alternativen Pflegeeinrichtung

Stefan Dreßke

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Stefan Dreßke, Sterben im Hospiz (2005), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593406787

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Accesses

Beschreibung

Stefan Dreßke, Dr. rer. pol., ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel.

Beschreibung / Abstract

Wenn wir ans Sterben denken, wünschen wir uns, ruhig und friedlich einzuschlafen. Vor allem aber wollen wir eine hohe Lebensqualität bis zum Lebensende. Diese Ansprüche lassen sich in der Praxis heutiger Pflegeheime und Krankenhäuser kaum erfüllen. Aus diesem Grund gibt es das Hospiz, das sich auch als "Labor des guten Sterbens" sehen lässt. Medizinische und pflegerische Programme steuern den
körperlichen Verfall der Patienten nach den Vorstellungen eines "natürlichen Sterbens". Die mit dem Sterben verbundenen Leiden werden so abgemildert. Einfühlsam schildert Stefan Dreßke auf der Grundlage von teilnehmenden Beobachtungen die Arbeit des Personals und die Erfahrungen der Hospizpatientinnen und -patienten. Zwar ist auch hier das Sterben nicht frei von Unwägbarkeiten und Misserfolgen, doch können die auf das Sterben gerichteten Rituale und Verfahren Halt und Sicherheit bieten - eine Hilfe, die angesichts des Todes für alle Beteiligten wertvoll ist.



Ausgezeichnet mit dem Georg-Forster-Preis 2008 des Kasseler Hochschulbundes

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Das Hospiz – ein Labor des guten Sterbens
  • Institutionen des Sterbens
  • Das Hospiz als Alternative
  • Fragestellung und Konzepte
  • 2. Die Welt des Hospizes: Öffentlichkeit und Intimität
  • Kontaktaufnahme und erste Eindrücke
  • Vom Zuschauer zum Mitarbeiter
  • Die Ordnung der Sinne
  • 3. Leben im Hospiz
  • Die richtigen Patienten
  • Die Aufnahme als Sozialisationsereignis
  • Sich einrichten: Territorien des Selbst
  • Die Kontrolle des Lebensendes
  • 4. Das Regime des Körpers
  • Anforderungen an den Patientenkörper
  • Noch nicht krank genug: »Sie braucht noch etwas Zeit zum Einleben«
  • Der Körper als Mediator
  • 5. Der Ekel und das Heroische der Pflege: Der entgrenzte Körper
  • Die Sichtung des Ekels
  • Verhüllen und Distanzieren: »Ich atme nicht mehr so riechend«
  • Aushalten und Zulassen: »Kacke an den Fingern macht mir nichts aus«
  • Ekelkarrieren zwischen Distanzieren und Zulassen
  • 6. Die Organisation des Sterbens
  • Das friedliche Sterben
  • Das gefährdete Sterben
  • Die Bestätigung des guten Sterbens
  • 7. Die Normen des friedlichen Sterbens
  • Sterbediskurse: Eine Typologie
  • Sterbepraktiken: »Wir mischen uns nicht ein ins Sterben«
  • Abschließende Bemerkung
  • Anhang: Von der Beobachtungsnotiz zur dichten Beschreibung
  • Literatur

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